Alfred Schuon setzt auf Lang-Lkw bei Automotive-Transporten

Die Alfred Schuon GmbH hat im Herbst mit ihren zwei neuen Lang-Lkw im Rahmen des bundesweiten Feldversuchs den Linienverkehr aufgenommen. Für einen Automobilzulieferer aus Süddeutschland transportiert der Logistikdienstleister aus Haiterbach vor allem leichte, sperrige Güter von Bayern nach Baden-Württemberg.

Mit seinem Engagement zählt das Unternehmen erneut zu den innovationsstärksten Speditionen im Südwesten Deutschlands, wo lange Lastzüge erst seit Juli 2015 für einen Feldversuch zugelassen sind. „Unser erster Eindruck des Regelbetriebs mit den Lang-Lkw ist durchweg positiv und auch der Kunde ist begeistert“, sagt Rolf Berkowitz, der als stellvertretender Speditionsleiter der Alfred Schuon GmbH für das Projekt federführend ist. Lange hatte Schuon den Einsatz der 25,25-Meter-Lastzüge geplant. Erste Tests führte das Unternehmen bereits 2005 mit Daimler durch. „Nach langjährigen Bemühungen und Verhandlungen freuen wir uns jetzt, endlich am Feldversuch teilzunehmen. Damit sind wir eines der fortschrittlichsten Transportunternehmen in der Region“, so Berkowitz.

Schuon setzt die Lang-Lkw seit Mitte Oktober im Linienverkehr zwischen Regensburg und Karlsruhe ein. Auf derselben Relation transportierte der Logistiker bereits vor der Ausweitung des Feldversuchs auf Baden-Württemberg Automotive-Teile. Zwei lange Lastzüge ersetzen nun die ehemals dafür notwendigen drei Jumbofahrzeuge. „Wir können aus unserer Erfahrung bestätigen, dass das Verkehrsaufkommen durch die Lang-Lkw sinkt“, sagt Berkowitz. Dass die gleiche Gütermenge nun von weniger Fahrzeugen und entsprechend weniger Fahrern transportiert werden können, sei besonders vor dem Hintergrund des Fahrermangels zukunftsträchtig.

Schwerer als konventionelle Lkw dürfen die 25,25-Meter-Lastzüge ohnehin nicht sein: Ihr Gewicht ist auf 40 Tonnen begrenzt. „Meist unterschreiten wir diese Gewichtsmarke sogar, weil wir in neues, leichteres Equipment investiert haben. Unsere Ladung ist zudem zwar sperrig, aber nicht schwer“, erklärt Berkowitz. Für die Lang-Lkw setzt Schuon nicht nur auf besonders leichte Dollys, sondern auch auf gewichtsoptimierte, zweiachsige Auflieger der Firma Fiegl.

Weitere Vorteile sind laut Berkowitz spürbare Kostenvorteile gegenüber konventionellen Jumbo-Lkw, ein verringerter Spritverbrauch und somit auch weniger Schadstoffausstoß. „Damit haben wir einen weiteren großen Schritt in Richtung unserer Ökostrategie ‚Green Logistics‘ erreicht, mit der wir den CO2-Ausstoß unserer Flotte so weit wie möglich minimieren möchten“, sagt Berkowitz. Die Erfahrungen von Schuon decken sich dabei auch mit den bisherigen Erkenntnissen des Feldversuchs: Im Sommer 2014 berichtete die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) von Effizienzgewinnen sowie Kraftstoffersparnissen zwischen 15 und 25 Prozent.

Die Schuon-Fahrer müssen für die Erlaubnis, einen Lang-Lkw zu fahren, bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Zum einen werden nur Fahrer eingesetzt, die sowohl mindestens fünf Jahre lang ihre Fahrerlaubnis als auch eine ebenso lange Fahrpraxis haben. Zum anderen schult der Trailer-Hersteller die Fahrer sowohl theoretisch als auch fahrpraktisch im Umgang mit den Lang-Lkw.

Zunächst werden die Lang-Lkw bei Schuon während des Feldversuchs bis Dezember 2016 im Einsatz sein. „Wir hoffen, dass die verladende Industrie der Politik bis dahin deutlich gemacht hat, dass Lang-Lkw viele Vorteile bieten“, sagt Berkowitz. Momentan sind bei der Bundesanstalt für Straßenwesen 50 Unternehmen mit 133 Lang-Lkw in ganz Deutschland gemeldet.

Quelle: Alfred Schuon GmbH

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