Aufwärtstrend im Hunsrück: Regionalflughafen Frankfurt-Hahn gewinnt Bedeutung im Frachtfluggeschäft zurück

Im Hunsrück blickt man nach der vollzogenen Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Käufer, dem chinesischen Großkonzern HNA, wieder optimistischer in die Zukunft. Zuletzt legte das Frachtaufkommen um 40 Prozent zu. Der Aircargo Club Deutschland sieht darin ein positives Signal für den Luftfrachtstandort. Die Plattform zur Förderung der deutschen Luftfrachtwirtschaft war jetzt am Airport zu Gast. Dabei warfen die Experten gemeinsam einen Blick nach vorn.  

Sinkendes Frachtaufkommen, stagnierende Passagierzahlen und der geplatzte Verkauf an eine chinesische Briefkastenfirma hatten den Flughafen Frankfurt-Hahn enorm unter Druck gesetzt. Jetzt steht der Verkauf des Flughafens Hahn kurz vor dem Abschluss. Nach der Zustimmung des  rheinland-pfälzischen Landtags Ende April, wartet man im Hunsrück nun noch auf eine notwendige Zustimmung der EU-Kommission. Ist der Deal unter Dach und Fach, gehören 82,5 Prozent des Regionalflughafens der HNA Group aus Hainan.

Der bevorstehende Eigentümer-Wechsel und das damit verbundene Investitionspotential macht Mut und schlägt sich bereits in einer positiven Entwicklung der Zahlen nieder. „Dieses Wachstum kam nicht nur durch höhere Tonnagen der Bestandskunden zustande, sondern auch durch eine Vielzahl neuer Kunden. Der Anstieg von 30 Prozent der Flugbewegungen im Frachtbereich gegenüber dem Vorjahr unterstreicht das“, sagt Roger Scheifele, Abteilungsleiter Vertrieb beim Flughafen Frankfurt-Hahn. Allerdings sind dem künftigen Flughafenbetreiber HNA durch Beschränkungen bei den Fracht- und Passagierflugfrequenzen, die für China-Flüge in Deutschland gelten, in seinen Wachstumsbestrebungen Grenzen gesetzt.

Die HNA Group will in die Infrastruktur investieren und weiteren Verkehr sowohl im Passagier- als auch im Frachtbereich generieren. Dazu gehört unter anderem, dass die dem HNA-Konzern gehörende Frachtfluglinie Yangtze River Express ab Herbst 2017 wieder ab Hahn fliegen soll. 2015 war der chinesische Frachtflieger nach München abgewandert und hatte damit unter anderem zu einem erheblichen Einbruch im Frachtgeschäft des Flughafens beigetragen. Geplant zunächst drei Frachtflüge pro Woche aus China.

„Der Flughafen Hahn ist ein wichtiger Luftfahrtstandort für Deutschland mit einer Reihe von Vorzügen, wie die 24-Stunden Betriebserlaubnis“, sagt Mathias Jakobi, amtierender Präsident beim Aircargo Club Deutschland. „Wir freuen uns, dass der Flughafen uns einen Blick hinter die Kulissen gewährt, und wir uns selbst von seinen effizienten Prozessen überzeugen können.“

Nach einer Flughafen Rundfahrt und einer „Bus-Taufe“ fand das Highlight der Veranstaltung in der VG Cargo Frachthalle mit einer Fahrt in der „Frachter-Bahn“ statt. Damit konnten sich die 64 Teilnehmer des ACD selbst ein Bild davon machen, wie effizient, einfach, schnell und sicher die Fracht durch die kurzen Wege am Frankfurt-Hahn abgefertigt werden kann.

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