Bei Seifert starteten im August 18 Auszubildende

Eigener Nachwuchs wirkt Fachkräftemangel in der Logistik entgegen

Bei Seifert bekommt die Ausbildung eigener Fachkräfte einen neuen Stellenwert. Vor allem Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen aber auch Fachkräfte für Lagerlogistik beginnen an Seiferts 33 Standorten zum ersten August ihre Lehre. „Mit einer fundierten Ausbildung sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens“, sagt Personalleiter Dario Dante Oncsak. Aktuell sind zwei Plätze für angehende Berufskraftfahrer noch unbesetzt.

Zwölf der 18 Berufsstarter beginnen am Hauptsitz in Ulm ihre meist dreijährige Ausbildung. „Bei uns starten die meisten mit Realschulabschluss, aber auch mit einem guten Hauptschulabschluss kann man bei uns anfangen“, erläutert der HR-Experte. Auszubildende zur IT-Kauffrau/-mann und Duale Studenten bringen meist Abitur mit.

Zur Zeit absolvieren vier Studenten ihr duales Studium bei Seifert. Dabei haben sich die meisten für ein betriebswirtschaftliches Fach mit dem Schwerpunkt Logistik entschieden. „Das werden einmal qualifizierte Fachkräfte, ja High Potentials“, freut sich Oncsak. Mit den top-ausgebildeten jungen Menschen zieht sich die Seifert-Gruppe die nächste Generation Führungskräfte heran. Einer davon ist Lucas Frasch am Standort Ulm. Der Bachelor-Absolvent wollte eigentlich nur die Zeit bis zu seinem Masterstudium mit einem Praktikum überbrücken. Aber schnell bekam der 25-Jährige große Projekte übertragen. „Ich habe mich gewundert, wie viel Personal- und Budgetverantwortung ich von Anfang an hier bekommen habe“, sagt Frasch. Heute weiß er, dass dies Teil der Firmenkultur ist. Jetzt verbindet der sportliche junge Mann seinen Masterstudiengang mit der Praxis im Unternehmen. An der Dualen Hochschule Lörrach wird er im Frühjahr 2016 sein Masterstudium des Logistikmanagements abgeschlossen haben.

„Wer bei uns lernt, wird über Projekte schnell in die Praxis eingebunden. Langweilig wird es den jungen Leuten bei uns meistens nicht“, erläutert der Personaler sein Ausbildungskonzept. Wer den Willen und Leistung zeige, bekommt nicht nur schnell Verantwortung, sondern auch die Möglichkeit, rasch aufzusteigen und sich weiter zu qualifizieren.

Einen Karrieresprung mit dem Meistertitel machen will beispielsweise Chris Schöne am Standort Merseburg. Bis zu 100 Tank- und Silo-Lkw fahren dort täglich durch Seiferts Reinigungsanlage. Die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice sorgt dafür, dass die Fahrzeuge nach strengen gesetzlichen Vorschriften gereinigt, die Fahrer gut betreut und die Waschstraßen einsatzbereit sind. Seit zwei Jahren hat der Geselle ausgelernt. Mit dem Meisterabschluss erhofft er sich bei Seifert einen Karrieresprung. Seine Firma ermöglicht und finanziert die Weiterbildung über die Dauer von neun Monaten. „Weiterbildungsmaßnahmen schlagen wir unseren Mitarbeitern aktiv vor und unterstützen sie dabei. Denn ihr Wissen ist unser Kapital“, erläutert Oncsak seine Personalstrategie.

„So kenne ich die heutige Generation der Ausbildungsanfänger: wissbegierig und bereit, Verantwortung zu übernehmen“, verrät Oncsak. Eine enge Betreuung und bei aller Verantwortung auch ein Netzwerk aus Beratern, Ausbildern und unterstützenden Kollegen, sind die Grundpfeiler einer gelungenen Ausbildung bei der Logistikgruppe.

Erklärtes Ziel des Familienunternehmens mit mehr als 950 Mitarbeitern und 115 Millionen Euro Umsatz ist es, die Ausbildungsquote weiter zu erhöhen und dabei das bisherige Qualitätsniveau zu halten. Nachwuchs rekrutieren die Ulmer deshalb über Messen und strategisches Personalmarketing. Und seit Neuestem direkt aus dem Ausland. Im Rahmen des Projekts MobiPro EU hat Seifert jetzt einen Auszubildenden aus Kroatien rekrutiert. „Das ist eine Win-win-Situation: Wir tun etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa und gewinnen gleichzeitig Logistik-Nachwuchs“, sagt Oncsak.

Quelle: www.Seifert-Logistics.com

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