Bronka – neuer Hafen von St. Petersburg

Der neue Tiefwasserhafen Bronka wird vor den Toren von St. Petersburg am Südufer des Finnischen Meerbusens in der Nähe der Stadt Lomonossov gebaut.

Die erste Ausbaustufe des neuen Mehrzweckhafens wird im September 2015 den Hafenbetrieb aufnehmen. Die multifunktionale Umschlagsanlage hat Terminals für den Container- und RoRo-Umschlag sowie ein Logistikzentrum für Pack- und Lagerservices. Mit einer Gesamtfläche von 107 Hektar bietet das Containerterminal fünf Liegeplätze an einer Kailänge von 1.176 Meter. Das Ro-Ro-Terminal ist 57 Hektar groß und erlaubt mit einer Kailänge von 630 Meter die Abfertigung von drei Schiffen gleichzeitig. Die Umschlagkapazität am Containerterminal beträgt mit der ersten Ausbaustufe 1,45 Millionen TEU pro Jahr und am Ro-Ro-Terminal 260.000 Einheiten. Rund 400 Millionen Euro wurden bisher in den Bau des neuen Hafens investiert. „Bronka ist ein Public Privat Partnership-Projekt, in das neben Investitionsmitteln aus der Wirtschaft auch staatliche Mittel einfließen. Wir konzentrieren uns nicht alleine auf den Seegüterumschlag von Container- und RoRo-Ladung, sondern sehen in der Ansiedlung wertschöpfender Logistikservices in der dafür angelegten Logistikzone in der räumlichen Nähe zum Hafen St. Petersburg sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. Bronka wird mit sehr guter nautischer Erreichbarkeit, einer schnellen und effizienten Abfertigung der Importe und Exporte und seiner leistungsstarken Hinterlandverkehrsanbindung auf der Straße und Schiene eine deutliche Entlastung des größten russischen Ostseehafens St. Petersburg bringen. Bronka ist auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Handelssanktionen mit der ersten Ausbaustufe zum richtigen Zeitpunkt am Start. Der neue Hafen wird sich in den nächsten Jahren schrittweise entwickeln und bietet mit seinen Ausbauflächen von insgesamt 207 Hektar beste Voraussetzungen für Wachstum im seeseitigen Güterumschlag Russlands“, sagt Dmitry Mikhaltschenko, geschäftsführender Gesellschafter des Hafen Bronka. Mit 14,4 Meter Wassertiefe in der ersten Ausbaustufe wird der Hafen Bronka Post Panamax-Schiffe abfertigen, die über den neu angelegten Seekanal den Hafen auch in den Wintermonaten sicher erreichen können. Dafür sorgen dann ausreichend vorhandene Eisbrecherkapazitäten, die auch die Zufahrt nach St. Petersburg für die Schifffahrt offen halten. Die Inbetriebnahme der multifunktionalen Umschlaganlage Bronka ist für Mitte September 2015 geplant.

Der Hafen Bronka hat aus Sicht der beiden Bronka Hafenmanager Dmitry Mikhaltschenko und Alexei Shukletsov beste Entwicklungsperspektiven. Er liegt vor den Toren St. Petersburgs und ist seeseitig sehr gut erreichbar und mit einer leistungsstarken Fernstraßendirekt- und Eisenbahnverbindung optimal an das russische Hinterland angebunden. Hamburg ist heute schon für den seeseitigen Außenhandel Russlands von größter Bedeutung und durch den Nord-Ostsee-Kanal sehr gut an die Ostseeregion angebunden. „Die Mitgliedschaft bei Hafen Hamburg Marketing eröffnet uns hervorragende Möglichkeiten zum Aufbau von Kontakten zu Schifffahrts-, Transport- und Logistikunternehmen sowie zu im- und exportierenden Industrie- und Handelsunternehmen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und gemeinsame Veranstaltungen mit Hafen Hamburg Marketing. Zunächst konzentrieren wir uns darauf, den Tiefwasserhafen Bronka mit seinen vielfältigen Umschlag- und Logistikkapazitäten schnell international bekannt zu machen. Dabei wird uns Hafen Hamburg Marketing unterstützen“, erklärt Dmitry Mikhaltschenko.

„Ich sehe die Mitgliedschaft von Hafen Bronka bei Hafen Hamburg Marketing auch als ein deutliches Zeichen für den Ausbau der guten Hafenbeziehungen zwischen den russischen Häfen und Hamburg. Lange Jahre verbindet uns die Hafen- und Städtepartnerschaft mit St. Petersburg. Dort befindet sich auch unsere russische Hafenvertretung, die von Natalia Kapkajewa erfolgreich geleitet wird“, ergänzt Ingo Egloff. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem Hafen Bronka einen neuen Ostseehafen als Mitglied gewinnen konnten und sehen vor dem Hintergrund der Bedeutung Russlands im seeseitigen Außenhandel des Hamburger Hafens sehr viele Anknüpfungspunkte für gemeinsame Marketingaktivitäten. Beide Seiten profitieren dabei von einem zielgerichteten Networking bei Veranstaltungen und Messeauftritten in den für beide Hafen- und Logistikstandorte wichtigen Märkten“, sagt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Der Hamburger Hafen verzeichnete im Seegüterumschlag mit russischen Häfen im Jahr 2014 eine Gesamtmenge von 12,5 Millionen Tonnen. Im Containerverkehr wurden 2014 zwischen Hamburg und russischen Häfen insgesamt 662.000 TEU umgeschlagen. 14 Feederreedereien bieten für Containertransporte bereits heute 20 Liniendienste zwischen Hamburg und den russischen Häfen St. Petersburg, Ust-Luga, Kronstadt, Kaliningrad und Arkhangelsk an. Auf der Exportseite gehen via Hamburg vor allem Nahrungs- und Genussmittel, chemische Erzeugnisse, Maschinen und Ausrüstungen sowie Metalle und Metallerzeugnisse nach Russland. Auf der Importseite dominieren Kokerei- und Mineralölerzeugnisse, Kohle, rohes Erdöl und Erdgas sowie chemische Erzeugnisse aus Russland den Umschlag in Deutschlands größtem Universalhafen.

Quelle: Hafen Hamburg

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