Contargo erhebt Verzögerungszuschlag

Der Container-Hinterlandlogistiker Contargo berechnet seinen Kunden ab 15. April 2015 einen Zuschlag in Höhe von 18,50 Euro pro Container von und nach Rotterdam (voll/leer). Das Unternehmen sieht sich nicht mehr dazu in der Lage, die entstehenden Zusatzkosten durch die langen Wartezeiten im Hafen von Rotterdam allein zu tragen.

„Bereits seit Januar müssen die Binnenschiffe der Contargo-Flotte für den Lösch- und Beladevorgang im Hafen von Rotterdam immer länger warten“, sagt Cok Vinke, Co-Geschäftsführer bei Contargo Waterway Logistics. „Durchlaufzeiten von 50 Stunden mit Spitzen bis zu 90 Stunden sind keine Seltenheit mehr.“

Diese führen dazu, dass die Abfertigung im Vergleich zu normalen Zeiten durchschnittlich mehr als ein Drittel länger dauert. Viele Export-Container können aufgrund der Engpässe nicht am vorgesehenen Terminal gelöscht werden. Die Contargo bemüht sich, durch die Charterung von zusätzlichem Schiffsraum ihre Fahrpläne einzuhalten.

„Leider haben alle unser Gespräche mit den verschiedenen Beteiligten im Rotterdamer Hafen zu keiner Verbesserung geführt und es ist momentan nicht zu erwarten, dass sich die Situation in absehbarer Zeit entspannt“, so Cok Vinke. „Wir können die uns entstehenden Zusatzkosten nicht mehr alleine tragen, deshalb müssen wir einen Teil davon an unsere Kunden weitergeben.“

Contargo wird den Congestion-Zuschlag ab dem 15. April 2015 erheben, Stichtag ist der geplante Abfahrtstag des Binnenschiffes. Dieser Zuschlag gilt unabhängig vom Fahrtgebiet für alle Verladungen. Das Unternehmen behält es sich vor, bei einer Verschlechterung der Abfertigungssituation den Zuschlag neu zu berechnen und entsprechend anzupassen. Erst wenn die Abfertigungszeiten im Hafen Rotterdam wieder deutlich kürzer werden, wird das Unternehmen den Zuschlag streichen.

„Auch im Seehafen Antwerpen entsteht gerade eine ähnliche Situation wie in Rotterdam“, so Cok Vinke. „ Wir beobachten die Durchlaufzeiten unserer Binnenschiffe auch dort genau und möchten daher ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir bei einer weiteren Verschlechterung der Lage auch für diesen Seehafen Congestion-Zuschlag erheben müssen.“

Quelle: Contargo

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