Supply Watch: Maschinelles Lernen hilft bei Früherkennung von Lieferantenrisiken

DHL hat heute ein neues Modul der Resilience360-Plattform zur Steuerung von Lieferkettenrisiken vorgestellt. DHL Supply Watch erweitert das Frühwarnsystem von DHL und nutzt maschinelles Lernen und Natural Language Processing (NLP – die maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprache). So werden Störungen in der Versorgungskette von Unternehmen erkannt, bevor diese zu finanziellen Verlusten oder dauerhaften Reputationsschäden führen. Mit Supply Watch wird das bestehende DHL Resilience360-Portfolio zur Überwachung von Lieferantenrisiken auf Unternehmensebene durch ein breites Spektrum neuer Risikokategorien ergänzt, darunter Finanzindikatoren, Fusionen & Übernahmen, Umweltschäden, Angebotsengpässe, Qualitätsprobleme und Arbeitskonflikte. DHL Supply Watch greift auf öffentlich verfügbare Daten zurück, die das System durch die Beobachtung diverser Online- und Social-Media-Quellen erfasst.

„Wir bieten unseren Kunden eine Lösung, mit der potenzielle Lieferantenausfälle erkannt werden, bevor sie eintreten, so dass frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Die Unternehmen können sich so darauf konzentrieren, die Aktivitäten ihrer wichtigsten Lieferanten und Drittanbieter regelmäßig zu prüfen, um frühzeitig Risiken zu mindern“, sagt Tobias Larsson, Leiter von Resilience360 bei DHL Customer Solutions & Innovation. „Die Einblicke und die Transparenz, die Kunden durch Supply Watch erhalten, sind ein weiteres Beispiel dafür, wie die Digitalisierung zur durchgängigen Stabilisierung von Lieferketten beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärken kann.“

DHL Resilience360 Supply Watch überwacht rund 140 verschiedene Risikokategorien einschließlich finanzieller, umweltbezogener und sozialer Faktoren. Die beobachteten Risiken reichen von kriminellen Handlungen über Arbeitsrechtsverletzungen und Qualitätsmängel bis zu Lieferkettenrisiken wie Fehlbeständen oder Kapazitätsengpässen und Verzögerungen. Mit Hilfe des maschinellen Lernens und der NLP-Technologie analysiert das System große Datenmengen, um potenzielle Lieferkettenstörungen zu identifizieren. Extrahiert werden diese Daten aus bis zu 30 Millionen Posts, die aus mehr als 300.000 Online- und Social-Media-Quellen stammen.

Im Vorfeld gravierender Lieferkettenstörungen gibt es sehr häufig schon öffentliche Anzeichen, die auf zu erwartende Probleme hindeuten. Trotzdem werden viele Unternehmen von derartigen Vorfällen oft kalt erwischt. Ein Beispiel ist die Insolvenz einer der führenden Container-Reedereien, die zu weltweiten Kapazitätsengpässen und Lieferkettenunterbrechungen führte. Der jüngste weltumspannende Cyberangriff mit der ‚WannaCry‘-Ransomware ist ein weiteres Beispiel für eine Situation, in der DHL Supply Watch eine Lücke hätte schließen und potenzielle Risiken frühzeitig erkennen können: Die Erweiterung von DHL Resillience360 hilft festzustellen, welche Lieferanten betroffen sein könnten, und gibt den Unternehmen, die mit diesen Zulieferern arbeiten, die Möglichkeit, geeignete Vorkehrungen zu treffen.

Für die Entwicklung des intelligenten Supply Watch Systems wurden führende Linguistikexperten und Datenwissenschaftler herangezogen, um sicherzustellen, dass sowohl Inhalt als auch Kontext von Online-Diskussionen zuverlässig analysiert werden. Supply Watch ist in der Lage, die menschliche Sprache zu verstehen, und bewertet die Art und Weise, wie Menschen über risikorelevante Ereignisse und Situationen in aller Welt sprechen. Von den verschiedenen Risikotypen mit potenzieller Relevanz für die Lieferketten sind nämlich viele – zum Beispiel Qualitätsmängel – außergewöhnlich schwer zu identifizieren.

Durch die Beobachtung und Analyse von Diskussionen und Beiträgen zu derartigen Risiken in Online-Medien und sozialen Medien, Informationen zu Produktrückrufen, Protesten oder Verzögerungen kann frühzeitig erkannt werden, welche Lieferanten und Partner möglicherweise in Schwierigkeiten stecken. In diesem Aspekt unterscheidet sich DHL Supply Watch deutlich von konventionellen Suchansätzen, da praktisch in Echtzeit gearbeitet wird. Dank der schnellen und effektiven Lösung können die Nutzer etwaige Probleme frühzeitig adressieren und so Reputationsschäden und finanzielle Verluste verhindern.

DHL Supply Watch ist als eigenständige Lösung verfügbar, lässt sich aber auch nahtlos in das Risikomanagement-Tool Resilience360 von DHL integrieren.

DHL Resilience360 Supply Watch wird auf der Gartner Supply Chain Executive Conference 2017 in Phoenix, Arizona, vorgestellt, bei der die Teilnehmer eine Live-Demonstration der Lösung erleben können.

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