Digitalisierung hält Einzug in Katastrophenschutz

​Hamburg Port Authority (HPA) stellt neue IT-Anwendung PORTprotect vor • Einsatz von Achssensoren bei der Hafenbahn

Die Bedrohung durch Sturmfluten stellt für Hamburg und seinen Hafen eine ständige Herausforderung dar. Bei schweren Sturmfluten tritt der sogenannte Hafenstab (HASTA) der Hamburg Port Authority (HPA) zusammen. Dieser regional für den Hafen zuständige Krisenstab ist eingebunden in die Organisation des Katastrophenschutzes der Freien und Hansestadt Hamburg. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. gemeinsam mit der Innenbehörde ggf. die Sperrung und Räumung des Hafens, die Warnung der Bevölkerung sowie die Koordinierung von Evakuierungen gemeinsam mit den Bezirksämtern Mitte, Harburg und Altona. Unterstützt werden die HASTA und ihre Partner künftig durch die IT-Anwendung PORTprotect. Seit Beginn der Sturmflutsaison Mitte September 2015 wird PORTprotect in der Einsatzzentrale des HASTA getestet, Mitte 2016 soll das System den Betrieb aufnehmen.

IT-System mit drei Bausteinen
PORTprotect besteht aus drei Elementen. Ein digitales Meldeformular ermöglicht, wichtige Informationen zu erfassen, zu verorten und anschließend im Stabsbereich zu analysieren, auszuwerten und zu priorisieren. Eine Lagedarstellung visualisiert und verortet Maßnahmen und Meldungen in einer Hafenkarte und liefert dem Krisenstab zusammen mit Informationen zur Sturmflutvorhersage des Sturmflutwarndienstes (WADI) und dem aktuellen Status der Hochwasserschutzanlagen im Hafen ein umfassendes Bild der augenblicklichen Situation im Hafen. Der interaktive Touchtisch ermöglicht mehreren Fachleuten, Gefahrensituationen anhand digital verfügbarer Informationen zu analysieren und notwendige Maßnahmen gemeinsam abzustimmen.

Digitalisierung ermöglicht schnelleren Überblick – und bessere Hilfe für Betroffene
„Nicht erst die sehr schwere Sturmflut im Dezember 2013, bei welcher der Pegelhöchststand mit 6,09 m sogar über dem der verheerenden Sturmflut von 1962 lag, hat gezeigt, wie wichtig sorgfältige Planung und ein gut funktionierender Krisenstab sind, um solche Ereignisse gut zu überstehen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA. „Durch den Einsatz von PORTprotect wollen wir eine noch schnellere, umfassendere und vor allem klare Lageerfassung und -darstellung ermöglichen, die als Basis für Entscheidungen im Katastrophenschutz dienen. Die Digitalisierung ermöglicht den schnellen Zugriff auf Ressourcen und Informationen.”

smartTAGs – Auch die Hafenbahn stellt digitale Weichen Richtung Zukunft
Auch die Hafenbahn setzt auf Digitalisierung. Im Rahmen des Pilotprojekts smartSWITCH wurden bereits ausgewählte Weichenanlagen mit einer Multisensorik ausgerüstet, die bei jeder Weichenstellung und bei jeder Überfahrt Messwerte IT-gestützt zur Anzeige bringt. Diese Daten werden genutzt, um den Verschleiß der Weiche besser prognostizieren zu können. Zusätzlich werden jetzt an neuralgischen Gleispunkten Achssensoren eingebaut. Diese “smartTAGs” liefern Produktionsdaten im Westhafen, insbesondere an den Terminalzufahrten. Ziel ist, dank der Informationen die Gleisinfrastruktur im Hamburger Hafen noch effektiver zu nutzen.
him

Quelle und weitere Informationen:
www.hamburg-port-authority.de

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