E-Commerce-Intralogistik: Praxis-Tipps für Online-Händler

Als Mitglied der Descartes Systems Group ist die pixi Software GmbH der führende Hersteller für Warenwirtschaftssoftware und Lagerlogistik-Lösungen im E-Commerce. Dirk Haschke, VP E-Commerce Operations, hat die Herausforderungen zu Versandperformance, Versandprozess, Lagerreichweite und pick-, pack-, ship-Prozess näher untersucht. Seine Ratschläge für eine smartere E-Commerce-Logistik forcieren die intralogistischen E-Commerce Prozesse, da diese durch den Online-Händler aktiv gesteuert und optimiert werden können.

Die Verbindung aus zielgerichteter Conversion-Steigerung und der Abbildung erstklassiger Logistik-Prozesse, zeichnet das Business eines smarten Online-Händlers aus und sichert ein stetiges Wachstum. Um optimale Versand-Ergebnisse zu erzielen, muss der Logistikprozess schlank, effizient und vollumfänglich aufgebaut werden. Schon das Justieren an den richtigen Stellschrauben kann Prozesse verschlanken und den Versandprozess maßgeblich verbessern.

Es ist empfehlenswert, sich im ersten Schritt die E-Commerce-Intralogistik anzusehen, da diese Prozesse aktiv durch den Online-Händler gesteuert und optimiert werden können. Für ein einheitliches Verständnis und der Optimierung an der richtigen Stelle, sollte im Vorfeld geklärt werden, aus welchen Bestandteilen sich der klassische Logistik-Prozess zusammensetzt:  Die Bereiche „Beschaffungslogistik“, „Intralogistik“ und „Distributionslogistik“ bilden in Gänze die logistische Prozesskette des E-Commerce-Business ab, sind in ihren Bestandteilen jedoch unterschiedlich stark vom Online-Händler beeinflussbar.

Online-Händler, die sich die Zeit für die Optimierung ihrer Lagerprozesse nehmen, sparen nicht nur Kosten und Zeit, sie verbessern im gleichen Schritt die Kundenbindung. Durch einen schnelleren und transparenteren Versandprozess werden Prozesse verschlankt und zudem die Mitarbeitermotivation und -Leistung mittels aktiver Personaldisposition und -Kommunikation gesteigert.  Etablierte Online-Shops wie Dirndl.com oder Kostüme.com konnten dank optimierter Prozesse durch einen pixi Logistikberater und der pixi E-Commerce Warenwirtschaft ihre Versandgeschwindigkeit um 500% pro Bestellung steigern und ganze 4000% mehr Pakete pro Jahr versenden.

Herausforderung: Wie können Online-Händler gewährleisten, dass Waren innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt der Bestellung an den Paketdienstleister übergeben werden und das alles mit bestmöglichem Personaleinsatz?

 Tipps:

  • Clevere Online-Händler sprechen mit ihrem Team über versandintensive Zeiten und bieten ihren Mitarbeitern einen Ausgleich an weniger intensiven Tagen.
  • Zusätzliche Zeitarbeitskräfte für versandintensive Phasen sollten rechtzeitig akquiriert und frühzeitig angelernt werden.
  • Jeder Mitarbeiter sollte neben seiner Spezialisierung zusätzlich alle weiteren Lagerprozesse kennen, um im Falle eines Ausfalls problemlos einspringen zu können.
  • Ein „Prozessschritt“ im Lager sollte innerhalb von 10 Minuten erklärt und von einem neuen Kollegen verstanden werden.
  • Um eine schnellere Initiierung des internen Versandprozesseses zu ermöglichen, sollte dieser mithilfe von intelligenten Warenwirtschaftssystemen automatisiert abgebildet werden. Diejenigen, die sich noch nicht für ein Warenwirtschaftssystem entscheiden konnten, sollten mit dem Zahlungsabgleich innerhalb der Buchhaltung früh beginnen, spätestens 7:00 Uhr.

Herausforderung: Amazon setzt die Messlatte für einen effizienten Versandprozess sehr hoch. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ein taggleicher Versand auch für Online-Händler problemlos möglich ist?

Tipps:

  • Online-Händler sollten auf ihrer Shop-Website kommunizieren, dass ein taggleicher Versand nur dann ermöglicht werden kann, wenn die Bestellung vom Kunden vor 14 Uhr bzw. vor 16 Uhr des gleichen Tages aufgegeben wird. Diese Kennzeichnung ist auch für heterogene Warenkörbe essentiell.
  • Bestellungen bei denen kein taggleicher Versand angeboten wird, können schwerpunktmäßig am Vormittag, zwischen 7:00 bis 11:00 Uhr, bearbeitet werden. In der Zeit zwischen 11:00 Uhr und 19:00 Uhr kann sich dann auf die Bestellungen konzentriert werden, die keine Lieferantenbestellung erfordern.
  • Für diejenigen, die mit dem taggleichen Versand gerade erst starten, ist es empfehlenswert, das Angebot von taggleichem Versand nur für spezielle Artikelgruppen anzubieten, die direkt am Versandbereich gelagert werden können.

Herausforderung: Die Lagerreichweite gibt Aufschluss darüber, wie lange Online-Händler (taggleich) versenden können. Hierfür ist es unabdingbar, ausreichend hohe Sollbestände auf Lager zu haben und den Wareneingang möglichst clever abzubilden. Welche Aspekte sollte ich hierfür beachten?

 Tipps:

  • Für die proaktive Planung der Lagerreichweite sollten folgende Faktoren gegenübergestellt werden:
    • Aktuelle Lagerreichweite – geschätzter Lieferzeit des Lieferanten = Gewährleistung des Versands
    • Ist das Delta dieser Gleichung negativ, kann es entweder zu Überverkäufen oder zu sogenannten „Nicht-Käufen“ führen.
  • Um einem Überbestand, den sogenannten „Lagerpennern“, entgegenzuwirken, ist bei Waren mit langen Lieferzeiten vom Lieferanten (zum Beispiel >4 Wochen) ein häufiges Nachbestellen nur kleiner Warenmengen empfehlenswert.
  • Das Einlagern von Wareneingängen, sofern diese keine offenen Bestellungen bedienen, sollte an Tagen mit hohem Versandvolumen vermieden werden.
  • Für die zielgerichtete Einlagerung der Wareneingänge im Lager sollte folgender Satz Anwendung finden: Zur richtigen Verwendung am richtigen Ort!
  • Eine besonders smarte Lösung um den Einlagerungsaufwand für offene Kundenbestellungen zu umgehen, ist der „Cross Docking“ Wareneingang: Angelieferte Waren werden per Barcodescan erfasst und im Falle einer offenen Kundenbestellung nicht eingelagert, sondern umgehend in den weiteren Versandprozess gegeben.
  • Einfache Automatisierungstechnik kann sich in kürzester Zeit positiv bemerkbar machen. Investitionen in Kartonfaltmaschinen, Verklebemaschinen, Stretchwickler und Labelmaschinen unterstützen die Mitarbeiter dabei, Aufgaben deutlich effizienter zu erledigen.

Herausforderung: Kleine Fehler im „pick-, pack-, ship-Prozess“ können große Auswirkungen auf die Effizienz des Versandprozesses haben. Wie können Online-Händler mit einfachen Mitteln ein Mehr an Leistung erzielen?

       Tipps:

  •  Schlagwort: Inventur! Ein Überblick auf die tatsächlich vorhandenen Warenbestände ermöglicht proaktive und planmäßige Nachbestellungen und verhindert mühseliges Suchen nach fehlenden Waren während des Pickprozesses.
  • In versandintensiven Phasen sollten Nachfüllberichte mindestens einmal täglich oder sogar noch häufiger dazu eingesetzt werden, um Fehlbestände im Picklager zu vermeiden. Für das Picklager sollten dafür separate Sollbestände gepflegt werden, welche die Grundlage der Nachfüllmengen aus dem Nachfülllager bilden.
  • Für die richtige Laufwegstrategie sollten unter anderem leere Laufwege, zu enge Gassen und übervolle Kommissionierwägen vermieden werden.
  • Für einen smarten Packprozess sollten alle Lager-Mitarbeiter im Vorfeld ihre Aufgaben kennen. Dies bedeutet auch, dass Verantwortlichkeiten für Zwischentätigkeiten, wie das Nachbestücken der Packplätze mit Verpackungsmaterialien, an einzelne Mitarbeiter übergeben werden müssen.

Das komplette und kostenfreie Whitepaper zum Thema Dos and Don’ts smarter E-Commerce Logistik unter www.pixi.eu

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