Hamburger Hafen verzeichnet keinen Umschlagrückgang

Unter der Überschrift „Hamburg verliert Ladung“ präsentierte eine deutsche Fachzeitung für Verkehr und Logistik die Ergebnisse einer von ihr bei Kunden des Hamburger Hafens durchgeführten Online-Marktumfrage. „Unter Berücksichtigung der uns vorliegenden Informationen aus der Verladerschaft und nach ersten Auswertungen der aktuellen Umschlagentwicklung im Containerverkehr des Hamburger Hafens können wir diese Aussage nicht nachvollziehen“, sagt Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), der Marktforschungs- und Marketingorganisation des Hamburger Hafens.

Demnach gaben 84 Prozent der Befragten an, dass sie wegen Abfertigungsproblemen bereits ihre Importe oder Exporte im Containerverkehr über andere Häfen routen. Marktinformationen, die HHM durch die eigenen Hafenvertretungen im Binnenland oder auch direkt von Verladern erhält, stellen die Situation, nach Auffassung von Axel Mattern und seinem Vorstandskollegen Ingo Egloff, völlig anders dar. In der Marktregion Bayern/Baden-Württemberg hat HHM von weniger als zehn der 4500 von HHM betreuten Unternehmen, die seeseitigen Außenhandel betreiben, die Rückmeldung erhalten, dass aufgrund von Abfertigungsproblemen Transporte verlagert werden. In Nord- und Westdeutschland sind es 15 von 1000 Unternehmen, die meist nur kurzzeitig auf andere Häfen ausweichen.

Vor dem Hintergrund einer Rekordumschlagentwicklung beim Containerumschlag im Hamburger Hafen ist nach Auffassung beider HHM-Vorstände die Aussage „Hamburg verliert Ladung“ für die Entwicklung im gesamten Containerumschlag des Hafens falsch. „Der Hamburger Hafen ist bereits im ersten Quartal 2014 im Vergleich zu den anderen nordeuropäischen Containerhäfen überdurchschnittlich im Containerumschlag gewachsen. Wir können im Rahmen unserer laufenden Auswertungen zur Umschlagentwicklung feststellen, dass sich dieses Wachstum unverändert fortsetzt. Der Hamburger Hafen verzeichnet folglich keinen Rückgang im Containerumschlag sondern legt weiter zu und gewinnt zunehmend Marktanteile im Containerverkehr“, erläutern Mattern und Egloff. HHM wird die Halbjahres-Umschlagbilanz am 18. August auf einer Hafen Hamburg Pressekonferenz vorstellen.

Für die beiden HHM-Vorstände ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass Abfertigungsprobleme bei einzelnen Umschlagbetrieben nicht mit einer Umschlagkrise von Deutschlands größtem Universalhafen gleichzusetzen sind: „Es entsteht in der Öffentlichkeit ein Bild, dass im gesamten Hamburger Hafen nichts mehr funktioniert. Das ist so völlig falsch und schadet dem Hafen- und Logistikstandort enorm. Wir haben in Hamburg vier große Containerterminals. Mit dem HHLA Containerterminal Burchardkai ist ein Terminal durch Abfertigungsprobleme in die Kritik geraten. Wir sind mit allen Betrieben im Gespräch und können feststellen, dass alle Hafenbetriebe jedes Abfertigungsproblem sehr ernst nehmen und an Verbesserungen arbeiten, die unserer Überzeugung nach auch ihre positive Wirkung bringen und zur Entspannung für den Containerumschlag sorgen werden.“

„Wir sind überrascht, dass eine Fachzeitung, die sich laut eigener Aussage um das Image der deutschen Seehäfen sorgt, beim Umgang mit Umfrageergebnissen die aus unserer Sicht notwendige Sensibilität für die Signalwirkung eines solchen Beitrags vermissen lässt. Wir hätten uns als HHM gewünscht, im Vorfeld in die Recherche zu diesem Thema einbezogen worden zu sein“, kritisieren Mattern und Egloff.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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