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Industrie: Moderne Arbeitszeiten für mehr Flexibilität am heimischen Standort!

In der aktuellen Diskussion um eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, tritt die Industrie für eine „reelle aber umfassende Ausweitung der gesetzlichen Möglichkeiten“ ein: „Die Anforderungen an unsere Unternehmen ändern sich quasi im Sekundentakt, hier hinken die derzeit geltenden Möglichkeiten im Arbeitszeitgesetz teils deutlich nach. Die Wirtschaft fordert deshalb praktikable Arbeitszeitmodelle, die in der Praxis Vorteile für beide Seiten bringen“, so Thomas Salzer als Vertreter der Bundessparte Industrie.

Immer wieder würden mit Blick auf die nordischen Länder die besonderen Errungenschaften im Sozialbereich hervorgestrichen. Im gleichem Atemzug müsse man aber auch klarstellen, dass über 80 % der Unternehmen mit mehr als 9 Mitarbeitern in Finnland, Dänemark und Schweden flexible Arbeitszeiten praktizieren. „Flexibilität ist zum Vorteil von Betrieben wie Mitarbeitern. Ich würde mir wünschen, die Chancen zu sehen“, so Salzer.

Die Flexibilisierung der Arbeitszeit biete in vielen Bereichen Antwortmöglichkeiten: „Flexiblere Arbeitszeiten sind gleichzusetzen mit einem modernen Wirtschaftsstandort. Die Digitalisierung, Industrie 4.0., aber auch eine steigende Erwerbstätigkeit von Frauen und damit auch eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Stichwort steigender Anteil von Telearbeit – sind hier nur zwei große Teilbereiche, die entscheidend für die weitere Entwicklung unseres Standortes sind“, so Salzer. Auch deshalb setzt sich die Industrie für eine Ausweitung der Gleitzeit, auf 12 Stunden ein.  Dabei kann Beginn und Ende der Arbeitszeit von der Arbeitnehmerin oder dem Arbeitnehmer selbst bestimmt werden, weshalb diese Form der Arbeitszeitgestaltung bei Umfragen unter Beschäftigten stets die besten Werte erhält.

In Hinblick auf die öffentliche Diskussion gelte es, einige Punkte richtig zu stellen, so der Industriesprecher: „Die Industrie tritt für eine Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit ein. Dies bedeutet, dass in Spitzenzeiten – gerade in der Just-in-Time-Produktion – bis zu 12 Stunden gearbeitet werden kann. Es geht nicht um eine Verlängerung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit! Wie etwa in Deutschland sollen die Kollektivverträge regeln, wann welche Überstundenzuschläge gebühren. Und, wir wünschen uns mehr betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten über die Vereinbarung der Arbeitszeiten. Beides Punkte, die unserer mittelbetrieblich strukturierten Wirtschaft helfen würden, sich im globalen Wettbewerb stärker behaupten zu können. Flexibilität ist nicht ein einseitiger Wunsch der Arbeitgeber, sondern beruht auch auf den veränderten Erwartungen unserer Mitarbeiter an ihr Erwerbsleben. Ich sehe hier keine Einbahnstraße“, so Salzer abschließend. (Us)

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