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Industrie zu Mindestsicherung: Reform in Richtung Beschäftigungsanreize notwendig

„Der Vorstoß, Arbeitgeber zu unterstützen, wenn sie Mindestsicherungsbeziehern, etwa auch anerkannten Flüchtlingen, eine Chance auf einen Arbeitsplatz am ersten Arbeitsmarkt geben wird von der österreichischen Industrie begrüßt“, betonte Mag. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich getätigten Aussagen von AK-Direktor Christoph Klein.

Die IV habe für anerkannte Flüchtlinge bereits mehrfach Einstiegsjobs in den ersten Arbeitsmarkt ähnlich wie in Schweden, Norwegen und Dänemark vorgeschlagen, mit denen Personen über befristete „Step-in-Jobs“ Eingang in den regulären Arbeitsmarkt finden können. „Das Auslaufen der 15a-Vereinbarung zur Mindestsicherung ist dringend als Chance zu nutzen, die Mindestsicherung daher in diesem Sinne zu reformieren“, so Neumayer. Die Mindestsicherung sei geschaffen worden, um Menschen, die für ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft nicht (mehr) aufkommen können, zu unterstützen, gerade auch mit dem Ziel, sie möglichst (wieder) in Arbeit zu integrieren. Daher plädiere die IV insgesamt für die durchgehende Sicherstellung entsprechender Arbeitsanreize u.a. durch den verstärkten Einsatz von Sachleistungen anstelle von Geldleistungen sowie den Einsatz von Bonusmodellen, um den Wiedereinstieg zu fördern.

„Die IV unterstützt darüber hinaus auch den Vorstoß, ‚Ein-Euro-Jobs‘ im gemeinnützigen Sektor mit dem Ziel, sie im Sinne einer Verstärkung von Beschäftigungsanreizen und Schritten in Richtung Arbeitsmarkt gerade für sehr arbeitsmarktferne Personengruppen zu konzipieren“, hielt Neumayer fest. „Ein-Euro-Jobs“ für Asylberechtigte sollten auch mit weiteren Integrationsmaßnahmen verbunden werden. Erst dann werde es möglich sein, diese Maßnahme auch als Chance für die Betroffenen wahrzunehmen. Wie in Deutschland sollte im Sinne eines Gesamtsystems die Initiative zu „Ein-Euro-Jobs“ neben Asylberechtigten aber auch andere arbeitsmarktferne Personengruppen einbeziehen. „Der IV ist es ein zentrales Anliegen, dass alle Menschen, die sich legal in Österreich aufhalten, einer angemessenen Erwerbsbeschäftigung nachgehen. Arbeit sichert die Lebensbedürfnisse, vermittelt Sinn und Anerkennung und ist ein entscheidender Schlüssel für Integration. Insgesamt wird aber jedenfalls notwendig sein, ein Gesamtkonzept zu entwerfen“, betonte der IV-Generalsekretär abschließend.

Weitere Informationen: www.iv-net.at/medien

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