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Leichtfried, Matthä und Hebenstreit starten Offensive für mehr Sicherheit am Zug

Verkehrsminister Jörg Leichtfried, ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit haben am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs eine Meinungsumfrage zum Sicherheitsempfinden von Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern sowie ein Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit am Zug präsentiert. Das Ergebnis der Erhebung zeigt deutlich: Rund 80 Prozent der Fahrgäste fühlen sich sicher. Das subjektive Sicherheitsgefühl deckt sich mit den Fakten: Die Anzahl der Übergriffe auf Fahrgäste ist in den letzten Jahren in etwa gleich geblieben, die Übergriffe auf Zugpersonal hingegen haben zugenommen. „Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentlicher Raum. Die Leute müssen sich darauf verlassen können, dass sie hier sicher sind. Für diese Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen müssen wir sorgen – für Fahrgäste und Belegschaft“, sagt Verkehrsminister Leichtfried. Das neue Paket für noch mehr Sicherheit am Zug bringt 130 zusätzliche Stellen beim Zugpersonal, bis zu 295 weitere Sicherheitsbedienstete sowie Videoüberwachung und Beleuchtung.

Verkehrsminister Leichtfried: „Die überwiegende Mehrheit unserer Fahrgäste fühlt sich sicher. Aber wir wollen ständig besser werden. Darum gibt es jetzt ein neues Sicherheitspaket, mit zusätzlichem Zugpersonal und Sicherheitsmitarbeitern bei den ÖBB, sowie mehr Kameras und bessere Beleuchtung.“

ÖBB-CEO Andreas Matthä: „Die ÖBB sind für ihre Kundinnen und Kunden das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel Österreichs. Damit das auch in Zukunft so bleibt, haben wir uns entschlossen – gemeinsam mit dem zuständigen Bundesministerium und dem Betriebsrat der ÖBB – ein umfassendes Service- und Sicherheitspaket zu schnüren. Mit dieser ‚Service- und Sicherheitsoffensive‘ verfolgen wir zwei wesentliche Ziele: Wir wollen damit einerseits das hohe Sicherheitsniveau für unsere Fahrgäste noch weiter anheben. Andererseits stellen wir uns damit ganz entschieden vor unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den letzten Monaten leider verstärkt verbalen und auch körperlichen Angriffen ausgesetzt waren. Beim Thema Sicherheit gibt es keinen Toleranzbereich. Mit einer deutlichen Erhöhung der Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterpräsenz in den Zügen und auf den Bahnhöfen, mit baulichen Maßnahmen, mit technischen Lösungen wie etwa dem Einsatz der BodyCam und modernen Schulungsmethoden werden wir nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch unsere Serviceleistungen weiter verbessern.“

Roman Hebenstreit, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender und Vorsitzender der Gewerkschaft vida: „Ich freue mich, dass das vereinbarte Paket für die ÖBB-Beschäftigten wesentliche Verbesserungen in punkto Sicherheit beinhaltet. Nur Menschen schützen Menschen. Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter werden künftig wieder verstärkt in Teams und nicht alleine am Zug sein. Im letzten Jahr kam es bedauerlicherweise zu einer deutlichen Zunahme von Übergriffen im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden. Die am stärksten betroffenen Gruppen waren dabei Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter sowie Securities mit 164 bzw. 76 tätlichen Übergriffen. Das Verkehrsministerium und die ÖBB haben ihre Verantwortung wahrgenommen. Jede Investition in die Sicherheit ist eine Investition in die Zukunft des ÖBB-Konzerns. Zunehmende Übergriffe auf Beschäftigte sind kein Phänomen, von dem alleine die ÖBB betroffen sind. Deshalb hoffen wir, dass die präsentierten Maßnahmen Vorbildwirkung für andere Branchen haben werden. Auch so manches Bundesland ist hier im Rahmen der Verkehrsdiensteverträge gefordert, durch den Einsatz von mehr Personal in den Regionalzügen nachzuziehen.“

Bis zu 425 zusätzliche Mitarbeiter für mehr Sicherheit bis 2018
Die ÖBB werden noch in diesem Jahr 130 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Zugpersonal einsetzen, die als direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. Der Sicherheitsdienst wird bis 2018 bei Bedarf um bis zu 295 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt, die ersten 45 kommen noch heuer zum Einsatz. In einem Pilotversuch statteten die ÖBB bereits jetzt 50 Sicherheitsbedienstete mit Körperkameras aus.

Verkehrsministerium stellt 1,3 Million Euro im Jahr 2017 bereit
Verkehrsministerium und ÖBB setzen insgesamt über 300 bauliche Maßnahmen für mehr Sicherheit in Bahnhöfen und Zügen, etwa zwei Drittel davon sind bereits abgeschlossen. Das Verkehrsministerium investiert dafür alleine 2017 rund 1,3 Millionen Euro, etwa für bessere Beleuchtung, neue Videokameras oder moderne Notrufeinrichtungen. Auch die neuen Zuggarnituren wie die „City-Jets“ sind heller, besser einsehbar sowie mit Kameras ausgestattet und damit sicherer.

Umfrage zeigt: Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer fühlen sich sicher
78 Prozent der befragten Zugfahrerinnen und Zugfahrer fühlen sich sehr sicher oder sicher, nur vier Prozent geben an, sich nicht oder gar nicht sicher zu fühlen. 56 Prozent der Fahrgäste bewerten Bahnhöfe als sehr sicher oder sicher, 29 Prozent als neutral und 12 Prozent als nicht oder gar nicht sicher. Den Bahnhof, den sie am häufigsten benützen, empfinden 90 Prozent als sehr sicher, sicher oder neutral. Videoüberwachung, bessere Beleuchtung und mehr Ansprechpersonen gehören zu den meistgenannten Vorschlägen, um die Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen weiter zu erhöhen.

Rückfragen & Kontakt:

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Sophie Lampl
Pressesprecherin des Bundesministers
+43 (0) 1 711 6265-8014
sophie.lampl@bmvit.gv.at
https://infothek.bmvit.gv.at

Österreichische Bundesbahnen
Roman Hahslinger, Pressesprecher
+43 (0) 1 93000 44277
Roman.hahslinger@oebb.at
www.oebb.at

Gewerkschaft vida
Hansjörg Miethling, Öffentlichkeitsarbeit
+43 (0) 1 53444 79 261
hansjoerg.miethling@vida.at
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