Logistik- und Industrieinvestmentmarkt: Rückgang bei Logistik-, Anstieg bei Industrieimmobilien

Das Transaktionsvolumen von Logistik- und Industrieimmobilien hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres einen Dämpfer gegenüber dem außerordentlich starken Vorjahreszeitraum erfahren. Fast 2,2 Mrd. Euro wurden in den ersten neun Monaten in Logistik- und Industrieimmobilien investiert und damit 22 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auch das 12-Monats-Volumen sank gegenüber dem 2. Quartal um 6 Prozent auf rund 2,9 Mrd. Euro. „Das Interesse an deutschen Logistikimmobilien ist unverändert hoch“, beobachtet Bertrand Ehm, Director und bei Savills verantwortlich für Industrial Investments und erläutert: „Dementsprechend ist der Rückgang des Transaktionsvolumen vielmehr Ausdruck des vorherrschenden Mangels an Investmentprodukten als ein Indiz für eine rückläufige Nachfrage“.

Im Gegenteil, die Nachfrage nach der Assetklasse Logistik- und Industrieimmobilien ist im Verlauf des Jahres sogar weiter gestiegen. „Wir beobachten immer neue Investoren, die sich mit dem Produkt Logistikimmobilien beschäftigen. Zum einen weil sie sich aufgrund des hohen Anlagedrucks verstärkt mit Nutzungsarten außerhalb ihres bisherigen Anlagefokus auseinandersetzen, zum anderen weil sie vor dem Hintergrund des wachsenden E-Commerce von den positiven Zukunftsaussichten für Logistikimmobilien überzeugt sind“, konstatiert Ingo Spangenberg, Director und bei Savills ebenfalls verantwortlich für Industrial Investments. Grundlage für die enorme Nachfrage nach deutschen Logistik- und Industrieimmobilien ist die anhaltend hohe Nutzernachfrage nach modernen Flächen sowie die ausgesprochen hohe Attraktivität Deutschlands als zentraler Logistikstandort in Europa. Diese Attraktivität zieht vor allem ausländische Käufer an, die in den ersten drei Quartalen für über zwei Drittel des Transaktionsvolumens verantwortlich zeichneten.

Der hohen Nachfrage steht bisher allerdings ein limitiertes Angebot gegenüber, weshalb Investoren ihre Suchprofile auch innerhalb des Segments der Logistik- und Industrieimmobilien erweitern. „Im bisherigen Jahresverlauf ist ein wachsendes Interesse der Investoren für Bestandsimmobilien, Cross-Docks und Light-Industrial-Immobilien festzustellen, wobei auch Multi-Tenant-Objekte eine vermehrte Nachfrage verspüren“, stellt Spangenberg fest. Dementsprechend entwickelte sich das Transaktionsvolumen von Industrieimmobilien entgegen dem Trend bei Logistikobjekten und stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent an. „Nichtsdestotrotz stehen im Fokus der Investoren weiterhin vor allem solche Immobilien, die den Anforderungen des E-Commerce gerecht werden“, merkt Spangenberg an. „Für die Zukunft ist von einer weiterhin hohen Nachfrage nach Logistik- und Industrieimmobilien auszugehen“, prognostiziert Andreas Wende, COO und Head of Investment Germany bei Savills und erläutert „Das Netz an Logistikimmobilien in Deutschland wird, getrieben durch die Nutzer, zunehmend dichter, weshalb auch die Investoren weiter in die Fläche gehen werden.“

Quelle + Bild: Savills

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