Mobilscanner managen Milchprodukte

Im Zuge einer unternehmensweiten SAP Warehouse Management-Einführung hat die norddeutsche Traditionsmolkerei Anfang 2013 auch die komplette mobile Datenerfassung an zwei Produktionsstandorten und einem Materiallager ausgetauscht und so die Basis für die Bewältigung zukünftiger logistischer Herausforderungen geschaffen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Themen Rückverfolgbarkeit und Bestandssicherheit gelegt.

In der Lebensmittelbranche spielt die sichere und transparente Rückverfolgbarkeit von Waren eine enorm wichtige Rolle. Demnach müssen Lebensmittel und ihre Zutaten über alle Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen bis zu den Ursprungsorten lückenlos nachverfolgt werden können. Unternehmen sind verpflichtet, in Eigenregie entsprechende Systeme zu etablieren, die darüber Auskunft geben, von welchem Lieferanten sie ihre Vorprodukte erhalten haben und an wen sie ihre Waren verkauft haben. Dies ist natürlich auch mit ganz besonderen Anforderungen an die Logistik verbunden.

„Um diese Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, haben wir Anfang 2013 ein neues SAP Warehouse Management (WM) eingeführt und in diesem Zusammenhang auch den gesamten Bereich der Handheld-PCs mit Hilfe unseres Auto-ID-Partners AISCI Ident erneuert“, sagt Thomas Labitzke, IT-Projektleiter bei der Traditionsmolkerei Rücker GmbH mit Sitz im ostfriesischen Aurich. Hierzu hat Rücker insgesamt rund 20 Handheld-PCs mit integrierten Longrange-Scannern vom Typ Motorola 9190-G sowie derzeit zwölf Fahrzeugterminals ads-tec VMT6012 mit Handscannern Motorola DS3578 ER im Einsatz. Die Installation erfolgte im Stammwerk mit angeschlossenem Kühlhaus in Aurich, in dem zweiten Produktionswerk in Wismar und im Materiallager in Aurich. Die Federführung bei der Beratung und Realisierung des Projekts auf Hardware-Seite lag in den Händen von AISCI Ident.

Moderne Scannertechnik als Basis für zukünftige Erweiterungen
„Auf WLAN-Basis dokumentieren wir mit den Mobilcomputern über eigens installierte Access Points das Einlagern der im Wareneingang gebuchten Paletten, die Kommissionierung und das Scannen der Nummern der Versandeinheit (NVE) bei der Verladung unserer Produkte“, erklärt Andrea Reese, Projektleiterin Logistik bei Rücker. „Darüber hinaus bilden wir mit dem System die Zusammenfassung unterschiedlicher NVEs bei der Verpackung von Sandwichpaletten, die Entnahme der Waren an die einzelnen Kostenstellen sowie eventuelle Umlagerungen und eine permanente Inventur ab.“

Insgesamt habe man mit der Investition eine gute und leistungsfähige Basis für die Zukunft geschaffen. So plant Rücker in absehbarer Zeit etwa die Einführung eines Staplerleitsystems, dafür sei das Vorhandensein der mobilen Terminals eine wichtige Voraussetzung. Erste Erfolge stellen sich bereits heute ein: Zum Beispiel habe sich die Inventurzeit im Lager auf heute nur noch rund drei Stunden deutlich reduziert. Und auch die Anwenderfreundlichkeit beziehungsweise das Handling der Geräte seien mit der neuen mobilen Scanner- und Terminaltechnik gestiegen. „Sie sind ein wichtiger Teil in unserem IT-technischen Gesamtpaket, mit dem wir die Rückverfolgbarkeit unser Produkte gewährleisten und die Bestandssicherheit in unseren Werken deutlich erhöhen können“, so Reese.

Integration in SAP über Webbrowser gelöst
Eine ganz besondere Herausforderung bei der Einführung der neuen Gerätegeneration bestand darin, dass die eingesetzten Longrange-Scanner vom Stapler aus bis zu einer Höhe von rund sechs Metern sowie dadurch bedingt in einem extrem spitzen Scanwinkel absolut zuverlässig arbeiten mussten. Denn Rücker lagert seine Milch- und Käseprodukte in den sehr schmalen Gängen in bis zu drei Ebenen. „Allein durch diese räumlichen Gegebenheiten hat sich die Auswahl der infrage kommenden Geräte deutlich reduziert“, sagt AISCI-Projektleiter Timo Kohlmeier. „Deshalb mussten wir an der einen oder anderen Stelle auch etwas mehr Anpassungen vornehmen als dies vielleicht in anderen Projekten der Fall ist.“

Drei Gerätetypen verschiedener Hersteller wurden über einen längeren Zeitraum intensiv an Ort und Stelle getestet. Dann war die Entscheidung für die Mobilcomputer Motorola MC9190 mit Longrange-Scanner gefallen. Mit diesen können nun die Rücker-Mitarbeiter auch in schwieriger Umgebung Informationen schnell und korrekt verarbeiten sowie auf kurzfristig auftretende Ereignisse entsprechend reagieren. „Auch die Anbindung der Handheld- sowie der Fahrzeugterminals an unterschiedlichen Standorten an ein zentrales SAP-System musste zunächst gelöst werden“, so Rücker-IT-Leiter Thomas Labitzke. „Hierzu wurde auf den Geräten ein externer Web-Browser installiert und dieser direkt an SAP angebunden.“ Somit können Buchungen von den Mitarbeitern direkt auf den mobilen Terminals im SAP-System vorgenommen werden.

Quelle: AISCI

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