Stiegl – Bierlogistiker auf der Schulbank

In einem praxisorientierten Fachseminar wurden Lagerleiter und Disponenten der Stiegl-Vertriebs-Niederlassungen von der COS als Logistik-Führungskräfte geschult.

„Heute reichen klassische Trainings für Mitarbeiter der Getränke-Logistik nicht mehr aus. Es ist mehr denn je erforderlich, sich an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten“, sagt Helmut Prenner, Chef COS Austria in Baden bei Wien. Der Unternehmensberater und Trainer leitete 2009 einen neunmonatigen Lehrgang für Logistik-Führungskräfte der Stieglbrauerei. In zwei parallel geführten Kursen zu je 12 Personen wurden nicht so sehr Standards gelehrt, sondern gezielt Beispiele aus der Praxis behandelt. „Die Ergebnisse sollen nun unmittelbar in ganz konkrete Logistik-Prozesse des Unternehmens fließen“, so Prenner. Erstmals wurde im Lehrgang ein Online-Modul des deutschen Partner-Instituts für berufliche Bildung und EDV-Schulung GmbH (IBS) im Rahmen des EU-Projekts CEMES eingesetzt. Mit diesem Verfahren können die Inhalte des Lehrgangs noch besser an die Bedürfnisse des Teilnehmers angepasst werden.

Logistik-Tipps für Unternehmen
„Uns ist wichtig, dass Aus- und Weiterbildung praxisorientiert ist“, erklärt Josef Ebner, kaufmännischer Geschäftsführer bei Stiegl. Das Ziel dieser Maßnahme sei es gewesen, Lagerleitern und Disponenten in den neun Niederlassungen in Österreich eine gute, fundierte Ausbildung als Führungskraft zu ermöglichen. Am Ende des Lehrgangs nach einer erfolgreichen Projektarbeit wurde den Teilnehmern im Rahmen der Stiegl-Akademie ein Diplom verliehen. Die Stiegl-Logistiker präsentierten ihre Arbeiten einzeln der Geschäftsleitung. Die darin enthaltenen Ideen, Verbesserungsvorschläge oder Optimierungen sind für das Unternehmen sehr wertvoll. Zum Beispiel: Mithilfe eines Warendispo-Tools soll die Warenverfügbarkeit noch besser funktionieren, die bisher vielfach manuell bewerkstelligt wurde. Neue Ideen resultieren aus diesen Projektarbeiten nicht nur für die Lageroptimierung sondern auch für die Tourenoptimierung. „Dabei geht es nicht nur darum, weniger Kilometer zu fahren, sondern vor allem dem Kunden die bestmögliche Flexibilität zu bieten“, so Ebner. Oder: Wie kann die Fest-Logistik, wo nicht nur Getränke sondern das ganze Equipment wie Tische und Kühlung von Stiegl geliefert wird, noch weiter verbessert werden?

Investition für die Zukunft
„Der Lehrgang ist eine sinnvolle Investition für die Zukunft! Bei Stiegl genießt nicht nur die Tradition sondern auch die Innovation größte Aufmerksamkeit und so arbeiten wir Tag für Tag daran unsere Dienstleistungen zu verbessern um unseren Kunden noch mehr Nutzen zu bieten. Perfekt, wenn wir gleichzeitig die Arbeitsabläufe für unsere Mitarbeiter vereinfachen und damit die Motivation steigern können“, ist Josef Ebner von der Ausbildung überzeugt. Denn gerade durch eine Dienstleistung auf höchster Stufe könne man sich vom Mitbewerb noch stärker abheben. Schnelles Handeln und vor allem Flexibilität zeichnet die Logistik der größten Privatbrauerei Österreichs aus, damit, auch „wenn es mal brennt“, unkompliziert geholfen werden kann. Ein Nationales Vertriebsnetz mit neun eigenen Stiegl-Niederlassungen und ein Netz von selbstständigen Getränke-Fachgroßhändler in ganz Österreich garantieren den Kunden zuverlässige Lieferzeiten mit kurzen Anfahrtszeiten.

Verantwortung für die Umwelt
Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen, gehört zu den Grundprinzipien der Stieglbrauerei. Das gilt gerade auch in der Logistik. 2008 wurden mehr als 17.000 Tonnen Braumalz nach Salzburg transportiert. Stiegl hat seinen Bahnanschluss erweitert und modernisiert. Damit können 90 Prozent der Rohstoffanlieferungen, das sind mehr als 1.100 Lkw-Fahrten, auf die Schiene verlagert werden. Seit 2001 nutzt Stiegl die Mobiler-Technologie, ein gemeinsam mit der Rail Cargo Austria entwickeltes Bahn-/Straße-Transportsystem. Das bedeutet weniger Lärm und Abgase für die Anrainer und vor allem einen großen Beitrag für den Klimaschutz!

Informationen:
www.cosgroup.eu
www.stiegl.at
www.cemes.eu

Methode des Lehrgangs
COS bestimmte gemeinsam mit der Stiegl-Logistikleitung die Soll-Qualifikation der Logistikführungskräfte. Darauf aufbauend wurden grobe Lehrgangsinhalte definiert. Ein entscheidender Kernpunkt des Konzeptes war der Einsatz eines Online-Systems zur Feststellung der Ist-Qualifikation, das vor Lehrgangsbeginn eingesetzt wurde, um für die Mitarbeiter ein Fähigkeitsprofil zu erstellen. Zunächst wurden für die Stiegl-Logistikausbildung spezifische Fragenstellungen (80 Fragen) erarbeitet und in Schulungsthemenbereichen wie Führung, Motivation, Logistik, Kostenverantwortung usw. eingeteilt. Die Fragen integrierten die Teilnehmer dann in ein webbasiertes Modul. Dies hatte den Vorteil, dass die jeweiligen Kursteilnehmer die Fragestellungen orts- und zeitunabhängig bearbeiten konnten.

Ist- mit Soll-Qualifikation vergleichen
Nach zwei Wochen wurde anonymisiert ein Ist-Qualifikationsprofil der Teilnehmergruppen erstellt und mit dem Soll-Qualifikationsprofil verglichen. Das Ergebnis: Manche Themenbereiche konnten komplett gestrichen, da die Teilnehmer bereits über hervorragende Qualifikationen verfügten. Bei anderen Themenbereichen wurden Förderungspotentiale entdeckt, die während des Lehrganges verstärkt bearbeitet wurden. Bei inhaltlichen Konzeptionen von Logistik-Aus- und Weiterbildung darf der Fokus nicht nur auf den Soll-Zustand der Qualifikation, sondern auch auf die Ist-Qualifikation gelegt werden. Dies passiert in der Praxis nicht immer, da häufig die Teilnehmerauswahl an die Inhalte angepasst wird und nicht umgekehrt. Sinnvoll ist es, die Teilnehmer genau dort „abzuholen“, wo sie von Ihrer Qualifikation her im Moment stehen und sie im Rahmen des Lehrganges an die gewünschte Soll-Qualifikation heranzuführen.

COS Group Austria Bulgaria Poland Romania
Mag. Prenner & Partner GmbH
Pergerstrasse 11/1
A-2500 Baden
T: +43(0)2252 25 95 27
F: +43 2252 21 88 90
mail: prenner@cosgroup.eu
web: www.cosgroup.eu
 

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