Stöger/Kapsch/Kaske/Wimmer/Ederer/Knill: Österreich nützt industriellen Wandel als Chance

Technologieminister Stöger, IV-Präsident Kapsch, AK-Präsident Kaske, PRO-GE-Vorsitzender Wimmer, FEEI-Obfrau Ederer und FMMI-Obmann Knill gründen Verein für Industrie 4.0

Die produzierende Wirtschaft befindet sich mitten in der vierten industriellen Revolution. Damit Österreich den Entwicklungen nicht hinterherläuft, sondern die Umwälzungen vielmehr zu seinem Vorteil nutzt, haben das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die Industriellenvereinigung (IV), die Bundesarbeitskammer (AK), die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), der Fachverband der Maschinen- und Metallwaren-Industrie (FMMI) und der Fachverband der Elektro- und Elektronik-Industrie (FEEI) den Verein „Industrie 4.0 Österreich – die Plattform für intelligente Produktion“ gegründet. „Industrie 4.0 ist Realität und verändert grundlegend die Art, wie wir produzieren und arbeiten. Die industrielle Revolution als Bedrohung zu sehen, bringt uns nicht weiter. Ich bin deshalb sehr glücklich, dass wir unsere Partnerschaft in einem Verein besiegeln konnten, um Industrie 4.0 in Österreich gemeinsam als Chance wahrzunehmen“, sagt Technologieminister Alois Stöger.

Technologieminister Stöger, IV-Präsident Kapsch, AK-Präsident Kaske, PRO-GE-Vorsitzender Wimmer, FEEI-Obfrau Ederer und FMMI-Obmann Knill gründen Verein für Industrie 4.0. Im Bild v. links: Rainer Wimmer, PRO-GE; AK-Präsident Rudolf Kaske; Bundesminister Alois Stöger, Georg Kapsch, Präsident der IV;  Lothar Roitner (FEEI); Bernd-Thomas Krafft (FMMI); Kurt Hofstädter (Siemens); Christian Knill (FMMI), 24.6.2015
Technologieminister Stöger, IV-Präsident Kapsch, AK-Präsident Kaske, PRO-GE-Vorsitzender Wimmer, FEEI-Obfrau Ederer und FMMI-Obmann Knill gründen Verein für Industrie 4.0. Im Bild v. links: Rainer Wimmer, PRO-GE; AK-Präsident Rudolf Kaske; Bundesminister Alois Stöger, Georg Kapsch, Präsident der IV; Lothar Roitner (FEEI); Bernd-Thomas Krafft (FMMI); Kurt Hofstädter (Siemens); Christian Knill (FMMI), 24.6.2015

Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ werden mehrere Entwicklungen zusammengefasst, vor allem die Verschmelzung klassischer Produktionstechniken mit digitalen Technologien in einem „Internet der Dinge“, in dem Maschinen, Werkstoffe und Produkte selbstständig miteinander kommunizieren. Dieser Wandel gilt als die vierte industrielle Revolution nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung. Zweck des neuen Vereins ist, zukünftige Entwicklungen und Innovationen in der industriellen Produktion bestmöglich für alle Beteiligten zu nutzen sowie einen Beitrag zur Stärkung Österreichs als zukunftsfähigen Produktionsstandort zu leisten.

„Ohne Industrie 4.0 wird die Produktion nicht in Europa bleiben. Es ist die große Chance, den internationalen Wettbewerb nicht mehr ausschließlich über Standortkosten führen zu müssen, sondern mit Know-how und gesteigerter Ressourceneffizienz entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erzielen“, so Brigitte Ederer, Präsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). „Vor allem für die Elektro- und Elektronikindustrie als Anbieter von Schlüsseltechnologien und Lösungen bedeutet die Digitalisierung der Produktion enorme Möglichkeiten für Wertschöpfung und Innovation.“

„Die produzierende Industrie ist der Schlüsselfaktor für Wohlstand und Beschäftigung und Basis für wertschöpfungsstarke Dienstleistung. Durch Industrie 4.0 wird sich die Arbeitswelt verändern, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Daher brauchen wir ein Bildungssystem, das einerseits den Erwerb von Allgemeinbildung in möglichst allen Lebensbereichen fördert – denn das ist die Basis für Neugier und für das Mehr-Lernen-Wollen – und andererseits die MINT- und IT-Kompetenzen stärkt“, betont der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Georg Kapsch. „Die Digitalisierung ist ein Impulsgeber für wirtschaftliches Wachstum. Wir müssen bestehende Aktivitäten in Österreich bündeln, anstatt verschiedene Projekte in jedem Bundesland zu finanzieren, denn nur dadurch kann Industrie 4.0. in Österreich schneller und zielgerichtet vorangebracht werden. Wir freuen uns, dass der Schulterschluss gelungen ist, um die erforderliche Maßnahmen gemeinsam voranzutreiben, denn die Zukunft wartet nicht“, so Kapsch.

Rudi Kaske, Präsident der Bundesarbeitskammer, begrüßt die Initiative des Bundesministers für die Plattform: „Industrie 4.0 bedeutet für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine große Umstellung. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesarbeitskammer als gesetzliche Interessenvertretung diesen Wandel von Anfang an mitgestaltet. Wir wollen uns mit dieser Initiative darauf konzentrieren, zusätzliche Wachstums- und Beschäftigungsmöglichkeiten auszuloten und zu unterstützen. Besonderes Anliegen sind mir dabei die Veränderungen, die in der Bildung notwendig sind. Noch mehr als bisher wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern lebenslanges Lernen erwartet. Unser Bildungssystem muss die Menschen besser darauf vorbereiten.“

„Für uns ist es wichtig, dass es uns gelingt, den Wandel aktiv zu gestalten. Die Produktion der Zukunft ist ohne qualifizierte Mitarbeiter undenkbar. Neben der Erhaltung des Produktionsstandortes Österreich gilt es daher, die Potentiale und Kompetenzen unserer Mitarbeiter effizient zu fördern. Als Branche, die von der Flexibilität ihrer Betriebe lebt, sich permanent auf neue Anforderungen einzustellen, begreifen wir Industrie 4.0 als Chance“, sagt FMMI-Obmann Christian Knill.

„Wir befinden uns am Anfang eines tief greifenden Strukturwandels in der Produktion, am Beginn der vierten industriellen Revolution, an deren Ende die intelligente Fabrik auf uns wartet. Darum ist diese neue Plattform von großer Bedeutung: Nur gemeinsam können wir diese innovative Weiterentwicklung mitgestalten und sicherstellen, dass die Interessen der Beschäftigten nicht zu kurz kommen. Es geht um die Absicherung unseres erfolgreichen Industriestandorts und den damit verbundenen Arbeitsplätzen“, betont Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft PRO-GE.

Vorstand des neuen Vereins ist Kurt Hofstädter, Siemens Leiter Digital Factory Central Eastern Europe. „Es freut mich sehr, dass wir Herrn Hofstädter von einem so innovativen Frontrunner-Unternehmen wie Siemens, gewinnen konnten“, sagt Technologieminister Stöger. „Jetzt liegt es an mutiger Industriepolitik, um die aktuelle Revolution zum Vorteil des österreichischen Standorts, der Unternehmen und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu nutzen. In den Maschinen und Fabriken soll österreichische Technologie auch in Zukunft eine starke Position im internationalen Wettbewerb einnehmen.“

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

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