Swiss Logistics Award 2015: Kizy Tracking und Ärzte ohne Grenzen gewinnen Preis

Ladungsträger-Lokalisierung mit dem Mobilfunknetz: Das ist für Kizy Tracking die kostengünstige und langlebige Alternative zur Positionsbestimmung mit GPS. Damit gewinnt die Lösung den 20. Swiss Logistics Award, den GS1 Schweiz und die Schweizerische Post jedes Jahr an zukunftsweisende Logistikleistungen vergibt. Mit ihrem mobilen Operationssaal, der in weniger als 24 Stunden einsatzfähig ist, gewinnt außerdem die Organisation Ärzte ohne Grenzen den Swiss Logistics Public Award 2015.

Kizy Tracking setzt mit einem kleinen Tracker – das Gerät misst nur 10x5x0,8 cm – nicht auf GPS, RFID oder Barcodes. Stattdessen nutzt der Tracker das terrestrische Mobilfunknetz. Das reduziert zwar die Genauigkeit der Positionsbestimmung, aber auch die Kosten und den Energieverbrauch. Der Kizy Tracker erreicht im Standardmodus eine Genauigkeit von 200 bis 2000 Metern. Bei gezielter Abfrage durch den Nutzer kann die Abweichung auf rund 100 Meter gesenkt werden.

Als aktives System ermöglicht Kizy eine nahtlose Verfolgung. Die Standortinformationen können über eine Online Tracking Plattform jederzeit eingesehen oder über eine Standardschnittstelle direkt in bestehende Systeme integriert werden. Damit erhält man auf Knopfdruck einen Überblick über den gesamten Bestand an Ladungsträgern. Der Kizy Tracker kann bei einer stündlichen Positionsaktualisierung für ein Jahr verwendet werden, bevor der integrierte Akku geladen werden muss. Reduziert man das Updateintervall, läuft das Gerät bis zu zwei Jahre autonom. Der Verzicht auf GPS-Technologie wirkt sich vorteilhaft auf die Kosten aus. Sowohl Investitionsals auch Betriebskosten liegen um Faktor 15 bis 20 unterhalb der bisher verfügbaren aktiven Trackingsystemen. Durch die Reduktion der Verlustquote und die Verbesserung der Auslastung lohnt sich die Verwendung von Kizy bereits bei Ladungsträgern mit geringem bis mittlerem Anschaffungswert.

Wegweisende Entwicklung zu günstigem Preis
Die Jury des Swiss Logistics Award sieht in dieser Lösung eine wegweisende Entwicklung. „Industrie 4.0 verlangt nach neuen Lösungen, um Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate weltweit optimal disponieren zu können“, sagt Jury-Präsident Hans Rudolf Hauri. Die Disposition von Gütern über alle Erdteile und zu jeder Zeit sei ein Bedarf aller Lieferanten und Produzenten. Mit Kizy werde eine kostengünstige Lösung ausgezeichnet, die am Anfang einer Entwicklungskette stehe. Der Swiss Logistics Award geht an ein Unternehmen für besondere Markt- und kundenorientierte Prozesslösungen, die mit ihrer Realisierung nachweislich einen überdurchschnittlichen Markterfolg eingeleitet haben. Die Auszeichnung ist der bedeutendste nationale Logistikpreis der Schweiz, der Gewinner und die Nominierten können an der Ausschreibung für den European Award for Logistics Excellence teilnehmen.

Ärzte ohne Grenzen erhält Logistik-Auszeichnung
Mit dem Operationssaal, der „Rapid Deployment Surgical Unit (RDSU)“, schließt Ärzte ohne Grenzen die Lücke zwischen der unmittelbaren Hilfe in den ersten 72 Stunden nach einer Katastrophe und der längerfristigen Hilfe, die nach sieben bis zehn Tagen anlaufen kann. Die Chirurgieeinheit umfasst neun verschiedene Bereiche, inklusive Röntgenraum und Intensivstation. Rund 50 Verletzte können gleichzeitig behandelt und Notoperationen durchgeführt werden. Der Großteil des Materials ist in Holzkisten verstaut, die von 6-8 Personen getragen werden können. So kann die RDSU auch in unwegsames Gebiet transportiert werden. Dank eines integrierten Generators und eines Systems zur Wasserreinigung und –aufbewahrung kann sie zudem während 21 Tagen autonom funktionieren. An der Konzeption der RDSU, die aus ultraleichten Komponenten und aufblasbaren Zelten besteht, waren zahlreiche Experten beteiligt. Finanziert wurde das Projekt von der Hilti Foundation. Seit über vierzig Jahren leistet Ärzte ohne Grenzen medizinische Nothilfe für Menschen, die von bewaffneten Konflikten, Epidemien, mangelhaften Gesundheitssystemen oder Naturkatastrophen betroffen sind. 1999 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis.

Logistische Meisterleistung
Mit dem Swiss Logistics Public Award würdigt die Jury die logistische Meisterleistung, die Ärzte ohne Grenzen mit der RDSU realisiert, und die Möglichkeit, dadurch künftig noch mehr Menschenleben retten zu können. Der Swiss Logistics Public Award richtet sich an Unternehmen oder Organisationen aus Sport, Kultur, Ökologie. Die Jury zeichnet alljährlich eine Organisation oder Unternehmung aus, die im öffentlichen Interesse steht beziehungsweise starken Sympathiecharakter in der breiten Bevölkerung besitzt. Damit soll die Bedeutung einer effizienten Logistik einem breiten Publikum bekannt und verständlich gemacht werden. Der Gewinner des Swiss Logistics Public Award erhält eine Trophäe, eine Urkunde und das Recht, den Titel «Gewinner des Swiss Logistics Public Award» als Marketing- und Kommunikationsinstrument ein Jahr lang einzusetzen.

Quelle + Bildquelle: GS1 Schweiz

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