Umwelttechnik im Wandel – Branchentreffen weist Weg in Richtung Effizienz

Unter diesem Leitthema „Umwelt und Wirtschaft – Widerspruch oder Erfolgsgarant“ blickten bei der Umwelttechnik-Tagung in der voestalpine Stahlwelt 140 Teilnehmer/-innen in die Zukunft einer sich sukzessive wandelnden Branche. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Umwelttechnik-Cluster (UC) und Netzwerk Ressourcen- und Energieeffizienz (NREE) der TMG (OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.).

„Die De-Industrialisierung war ein konzeptioneller Fehler, der in Großbritannien, in Irland, in den U.S.A. und einigen anderen Ländern gemacht wurde. Zum Glück machte Österreich das nicht. Die Stahlindustrie z.B. hilft anderen Branchen energieeffizienter zu werden. Deshalb bin ich ein prononcierter Befürworter der Re-Industrialisierung. Nicht alles umzustürzen und den klaren Spürsinn für Investitionen beibehalten, wäre meine Empfehlung für Oberösterreich!“ Damit applaudierte Prof. Dr. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, renommierter Naturwissenschaftler, Co-Präsident des Club of Rome, Vordenker sowie Key-Note-Speaker der Entwicklung Oberösterreichs im Bereich der Umwelttechnik. Seinen pointierten Vortrag zur „Rolle der Umwelttechnik im nachhaltigen Wirtschaften“, mit der er die Tagung eröffnete, wollte er eher als Plädoyer für ein langfristiges Denken verstanden wissen.

Umwelttechnik verändert ihr Aussehen

Die Umwelttechnik verändert sich. War es noch vor Jahren die Schadstoffminimierung, so entwickelte sie sich sukzessive in Richtung Rohstoff-, Energie- und Ressourceneffizienz. Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften sind daher kein Widerspruch, sondern eröffnen Potenziale. Das diskutierten in einer Talk-Runde Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl, Mag.a Ulrike Rabmer-Koller (Vizepräsidentin der WKOÖ und Beiratssprecherin des UCs) sowie Prof. Dr. Dr. h.c Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ing. Gerald Hanisch (Geschäftsführer von Rubble Master HMH), Dr. Horst Steinmüller (Energieinstitut der JKU) und Gastgeber Ing. Johann Prammer (Leiter strategisches Umweltmanagement der voestalpine).

Umwelttechnik von morgen, bereits heute leben

Anschließend zeigten anhand von Best-Practice-Beispielen Christian Hasenleithner von der Energie AG OÖ Wasser Gmbh, Franz Söllhinger von der Scheuch GmbH für den Bereich Luftreinhaltung und Gerald Hanisch von Rubble Master für den Bereich Sekundärrohstoffe, wie der heutige Stand der Umwelttechnik bereits umfangreiche Verbesserungen ermöglicht.

Darüber, welche rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten sind und welche Energie- und Ressourceneffizienzpotenziale in der Produktion noch schlummern, konnte man sich in den Einzelsessions am Nachmittag informieren. Unter anderen dozierten Prof. Dr. Andreas Hauer, JKU – Institut für Verwaltungsrecht und -lehre, Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Bleicher, TU-Wien – Institut für Fertigungs- und Hochleistungslasertechnik und Priv. Doz. Dr. Helmut Kaufmann, AMAG Austria Metall AG, um aus jedem Bereich einen zu nennen.

DI Siegfried Keplinger übernimmt das Zepter beim Umwelttechnik-Cluster und beim Netzwerk Ressourcen- und Energieeffizienz

Im Rahmen der Tagung übergab Mag. Elmar Paireder die Führung des UCs sowie des NREE offiziell an den Trauner DI Siegfried Keplinger. Der 56-jährige Trauner studierte Elektrotechniker mit dem Studienzweig „Regelungstechnik und industrielle Elektronik“ (TU-Wien) folgt Paireder nach, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt und jetzt die Leitung des Mechatronik- bzw. Kunststoff-Clusters übernommen hat. Keplinger wird den aktiven und firmenübergreifenden Erfahrungsaustausch schwerpunktmäßig weiterverfolgen. Zudem will Keplinger mit mehr Schärfe in die Tiefe der Fachbereichen eintauchen und spezifisch kleinere Zielgruppen mit konkret definierten Themen ansprechen; beispielsweise „Energie aus Abwasser“, „Luftreinhaltung durch Aktivkohlefilter“ oder „Verwertung von Sekundärrohstoffen“. Daraus sollen wiederrum Kooperationsprojekte entstehen, die letztlich einen klaren Nutzen für Partnerbetriebe bringen. Siegfried Keplinger ist seit 28 Jahren mit Brigitte verheiratet und findet seine seelische Balance beim Heimwerken und bei der Pflege seines Gartens.

Quelle: Clusterland

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