Willkommen bei DHL Freight

Fast jedes große Logistikunternehmen bildet heutzutage Lehrlinge aus, um den Bedarf an Nachwuchskräften zu decken, so auch DHL Freight. In diesem Jahr jedoch ließ sich das Unternehmen etwas Besonderes einfallen: zwei gemeinsame „Einführungswochen“ für alle Neulinge, um sie quasi im Betrieb willkommen zu heißen. Logistik express hat sich umgehört, wie das Pilotprojekt ankam.

Laut Lehrlingsstatistik 2013 der Wirtschaftskammer Österreich entschieden sich beinahe 40 Prozent der österreichischen 15-jährigen im Jahr 2013 für eine Lehre als Karriereweg, das waren stolze 120.579 Personen. Immerhin 2.750 oder 2,3 Prozent davon entschieden sich für einen Lehrberuf im Bereich „Transport und Verkehr“, zu dem auch der „Speditionskaufmann und Lagerlogistiker“ gehört. Dass man mit solch einer Lehre durchaus gute Chancen auf Karriere hat, beweist beispielsweise Heike Sommer, Managing Director von DHL Freight Österreich. Auch sie entschied sich in jungen Jahren für eine Lehre – und hat es nicht bereut. Vielleicht liegen ihr deshalb auch die Lehrlinge besonders am Herzen? „Unsere Mitarbeiter sind das Herz des Unternehmens, ohne sie könnten wir zusperren. Mit den Lehrlingen bilden wir die Leistungsträger unseres Unternehmens von morgen aus, wir investieren somit in den nachhaltigen Erfolg der Zukunft“, weiß Sommer. Daher ist sie auch von der Idee der zwei „Welcome-Weeks“ begeistert. „DHL nimmt jährlich Lehrlinge auf. Bisher mussten immer einzelne Trainings in den Niederlassungen organisiert werden. Doch nun haben wir alle Neuanfänger gleichzeitig nach Kalsdorf geholt“, erklärt Herbert Umenberger, Head of BPO bei DHL Freight in Wels. Aufgeteilt auf zwei Wochen erhielten die Jugendlichen – zufälligerweise handelte es sich in diesem Jahr ausschließlich um männliche Lehrlinge – eine Einführung in die Firmenpolitik und sämtliche Geschäftsbereiche der DHL Freight sowie des Konzerns DHL. Dabei durften sie nicht nur zusehen, sondern auch gleich mit anpacken, sehr zur Freude der acht Jungen zwischen 15 und 19 Jahren.

Warum DHL Freight?
Obwohl einzeln interviewt, gaben die Lehrlinge fast identische Antworten auf die Frage, warum sie ausgerechnet bei DHL ihre Ausbildung absolvieren wollen. Tenor: Als Weltmarkt-führer der Speditionsbranche stehen alle Türen offen, auch international Erfahrungen sammeln und Karriere machen zu können. „Ich habe die Möglichkeit, in 120 Ländern der Welt zu arbeiten“; bringt es Daniel (19) auf den Punkt. Ihn reizt besonders die Motorsport-Sparte der Eventlogistik. Auch Alex (16) wurde durch die Formel 1 auf das Unternehmen aufmerksam und bewarb sich auf eine Annonce: „Ich wünsche und erwarte mir eine gute Ausbildung, damit ich später ins Ausland gehen kann“. Ähnlich sieht das Fabian (15), der schon einmal im Konzern „schnupperte“: „DHL ist ein Weltkonzern mit einer guten Strategie am Markt.“ „Ich möchte mit der ganzen Welt kommunizieren können“, schlägt Florian (17) in eine ähnliche Kerbe. Während der Ausbildung werden jedenfalls alle die gesamte Bandbreite der Speditionsbranche kennenlernen, um für das Arbeitsleben gerüstet zu sein. „In diesen Tagen haben wir den Lehrlingen einen Schild mitgegeben, damit sie nicht schutzlos ins Tagesgeschäft hineinstolpern. Es hat sich gezeigt, dass sie nun bereits über Kenntnisse verfügen, die ein „normaler“ Lehrling davor erst nach 4-6 Monaten hatte“, ist Umenberger stolz.

Zusammenhalt und Starthilfe
Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl: „Bereits am 2. Tag hatten die Jungs ihre eigene Whatsapp-Gruppe“, schmunzelt Umenberger. „Trotz oder auch wegen sehr unterschiedlicher Charaktere entwickelte sich eine positive Gruppendynamik, wodurch die Gruppe sich sehr gut an Themen heranführen ließ“, ist er vom Erfolg des Experiments überzeugt. Das sieht auch Maxim (15) so: „Wir haben viel gelernt, das war der optimale Start durch eine Einschulung in alle Systeme.“ Patrick (17) war „positiv überrascht“, wie spannend der Alltag aussehen kann, jetzt möchte er zunächst die drei Jahre abschließen – wie natürlich auch alle anderen, die so gut wie ausnahmslos auch auf das zusätzliche Jahr Ausbildung zum Lagerlogistiker schielen. Dmitry (15) spekuliert gar mit einer Lehre mit Matura: „Wirtschaft und Geografie interessieren mich besonders, als ich im Internet das DHL-Inserat gesehen habe, fühlte ich mich gleich angesprochen.“ „In der kurzen Zeit wurde uns sehr viel Wissen vermittelt, und gleichzeitig hat es Spaß gemacht“, ist Marcel (17) von der Einschulung angetan. Er ist übrigens der einzige, der sich als Berufsziel etwas anderes als die Speditionsbranche vorstellen könnte: Kindergartenpädagoge. Damit wäre er nach Meinung der Autorin aber ebenso perfekt für die Transportbranche geeignet – nämlich für eine allfällige Reklamationsabteilung. (AG)

Quelle: LOGISTIK express Ausgabe 3-2014

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