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1-Day-Delivery: Amazon investiert 800 Millionen Dollar in die Logistik

Amazon will die Zustellung innerhalb von 24 Stunden zum Standard machen und dafür einen dreistelligen Millionenbetrag in die eigene Logistik investieren. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen in den Zentren des Online-Riesen bereits jetzt schon grenzwertig, wie ein neues Dokument offenbart.

Im ersten Quartal 2019 konnte Amazon mal wieder ein Rekordergebnis erzielen. Der Nettogewinn des Online-Händlers wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt und erreichte einen Wert von knapp 3,6 Milliarden US-Dollar. Allerdings ging das Wachstum beim Umsatz etwas zurück. Um diesem wieder mehr Auftrieb zu verschaffen, will Amazon an seiner Zustellung arbeiten. In Zukunft soll für Prime-Kunden das „eintägige Zeitfenster zum Standard für Bestellungen“ werden, wie OnlinehändlerNews schreibt. Aktuell strebt das Unternehmen eine Lieferung innerhalb von zwei Tagen an, das Zustellen binnen 24 Stunden soll zunächst in Nordamerika und dann weltweit zur Norm werden, wie die Verkehrsrundschau weiß.

Um das zu realisieren, sollen bereits im laufenden Quartal an die 800 Millionen Dollar in die Logistik investiert werden. Um die Prime-Kunden in der Tat künftig innerhalb eines Tages beliefern zu können, müsste Amazon vor allem auf die Ausweitung des Warenlagers sowie die Aufstockung des Personals setzen.

Zweifelhafte Produktivitätskontrollen in den Amazon-Zentren.
Dass in den Logistiklagern des Online-Riesen teilweise harsche Arbeitsbedingungen herrschen, ist bereits lange bekannt. Nun wurde laut The Verge ein Dokument öffentlich, in dem aufgezeigt wird, wie Angestellte in den Zentren automatisch überwacht und gefeuert werden können. Das System soll die Produktivität der Mitarbeiter ganz genau überprüfen und, wenn eine bestimmte Grenze nicht erreicht wird, automatisch Warnungen oder Kündigungen aussprechen. Zwischen August 2017 und September 2018 sollen so über 300 Stellen in einem einzigen Lager in den USA gekündigt worden sein. Arbeiter werden wie Roboter behandelt, da sie von Robotern überwacht werden, wie es in der Kritik bei The Verge heißt.

Auch soll die Zeit gemessen werden, in der Mitarbeiter nicht arbeiten und beispielsweise eine Pause einlegen. Wenn diese Pause zwischen den gescannten Paketen zu lang wird, spricht das System automatisch eine Warnung aus, welche letztendlich zur Kündigung führen kann.

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