4 Tipps: So nutzen Sie KI in der Lagerlogistik

Künstliche Intelligenz in der Lagerlogistik – das ist für Logistikunternehmer längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern inzwischen gelebte technologische Realität.

Laut einer Umfrage des Bitkom e.V. aus dem Oktober 2022 wenden bereits 22 Prozent der Logistikunternehmen in Deutschland KI-Verfahren an. Weitere 26 Prozent haben sich dies fest vorgenommen oder ziehen es zumindest in Betracht. Zudem ist mehr als die Hälfte der Logistikdienstleister (58 Prozent) überzeugt, dass KI künftig für eine Vielzahl von Aufgaben in der Logistik zum Einsatz kommen wird – etwa für die Routenplanung, die Vermeidung von Leerfahrten, Prozessoptimierung und die Erhöhung der Sicherheit an vielen Stellen. Dennoch ist das Potenzial von KI noch lange nicht vollständig ausgeschöpft. Es gibt bereits unzählige vielversprechende Szenarien, wie sich diese Technologie in der Logistikbranche noch weiter gewinnbringend nutzen ließe.


Dabei gibt es einige zukünftig denkbare KI-Anwendungsfälle, von denen Logistikunternehmer besonders profitieren können:

  1. Nutzung von KI-Funktionalität aus der Unterhaltungsbranche

Gerade im Bereich der Unterhaltungstechnik, wie etwa im Gaming, sind bereits KI-Techniken im Einsatz, die sich auch für Videomanagementsysteme in der Lagerlogistik eignen. Hierzu zählen etwa Framerate Conversion, die für eine höhere Bildrate sorgt – also eine höhere Anzahl von pro Sekunde angezeigten Bildern – oder Super Resolution, die eine hochauflösende Bildgebung gestattet. In logistischen Videomanagementanwendungen ließe sich mit diesen und ähnlichen Technologien die Erkennbarkeit von Details, etwa von Beschriftungen oder Beschädigungen, deutlich verbessern.

2. Big Data in der Logistik

Die fortschreitende Digitalisierung sowie die technologische Weiterentwicklung von Hardware sorgen für eine stetig wachsende Menge an Daten. Unbestritten ist, dass in Big Data ein riesiges Verbesserungspotenzial für die Unternehmen steckt – sei es für die vorbeugende Wartung von Anlagen oder die verbesserte Wegführung in der Logistikhalle. Hierfür gilt es, die erfassten Informationen zielführend auszuwerten, wofür eine KI unabdingbar ist. Klug eingesetzt, kann diese Technologie in der Logistikbranche wertvolle Dienste leisten. So etwa wäre ein entsprechender Algorithmus in der Lage, Unregelmäßigkeiten im Verladeprozess, Beschädigungen oder Sicherheitsrisiken zu erkennen und – mit einem Videomanagementsystem verknüpft – standortbezogene, personalisierte Informationen und Handlungsvorschläge an Beschäftigte in der Logistikhalle auszuspielen.

3. Automatisierung

Auch weitergehende Automatisierungen sind denkbar. Der größte Mehrwert liegt hierbei in einer vollautomatisierten KI-gestützten Sendungsverfolgung in der Logistikhalle, durch die sich menschliche Recherchearbeit erübrigt. So lässt sich bereits heute jede Sendungsnummer mit Videoaufnahmen der Ware und weiteren Sendungsinformationen verknüpfen. Gibt man die Sendungs- oder Packstücknummer an einem der Terminals in der Umschlaghalle oder am PC im Büro ein, wird dort exakt angezeigt, wo sich das Gut gerade befindet.

4. Stolpersteine beachten

Die intensive Schulung der KI durch unzählige Bilder (Machine Learning) ist zwar zeitaufwendig, aber unverzichtbar. Zu kurze Lernprozesse können zu Genauigkeitseinbußen und fehlerhaften Aktionen der KI führen. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Datenschutz. Die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung der einer KI zugrundeliegenden Daten müssen gesetzeskonform erfolgen. Zudem gilt es, Vorbehalte bei der Nutzung personenbezogener Daten abzubauen. Beispielsweise dürfen die für die Sendungsverfolgung erfassten Daten nicht die Privatsphäre des Personals verletzen. Genau das verhindert ein Videomanagementsystem. Durch den punktgenauen Einstieg in die Suche nach der Ware über im System gespeicherte Scanzeiten entfällt das Sichten langer Videosequenzen – und damit das sonst schwer vermeidbare Beobachten von Mitarbeitern.

Autor: Als Geschäftsführer der Deutsche Industrie Video System GmbH (www.divis.eu) ist Hendrik Reger Experte für Videomanagement in Logistikunternehmen. Vor seinem Aufrücken in die Geschäftsführung leitete er bei DIVIS den Vertrieb. Neben tiefgehendem Fachwissen verfügt er über mehr als zehnjährige Erfahrung in den Bereichen Sales, Controlling sowie Umsatz- und Unternehmensplanung. Seine Vision ist es, den wachsenden Anforderungen in der Logistikbranche mit nachhaltigen Lösungen zu begegnen

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