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AIT präsentiert digitales Grenzmanagementsystem in Lille

Die Region Hauts-de-France beauftragte das AIT mit der Konzeption und Evaluierung einer automatisierten Grenzkontrolle für Fahrzeuge in Calais und Dunkerque.

Die innovative Région Hauts-de-France vertraute bei der Umsetzung eines innovativen E-Gate-Systems zur automatisierten Ein- und Ausreise-Kontrolle von Fahrzeugen an den Fährhäfen Calais und Dunkerque am Ärmelkanal auf das Know-how führender Spezialisten und realisierte ein Pilotprojekt (FastPass Hauts-de-France) für eine moderne automatisierte und rasche Grenzkontrolle.

„Zu einer Zeit, in der die EU und Großbritannien ihre zukünftigen Beziehungen gestalten, hat das FastPass-Experiment mit der Nutzung von e-Gates für Fahrzeuge interessante Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet. Der Regionalrat von Hauts-de-France arbeitete intensiv mit den Verantwortlichen des „ursprünglichen“ FastPass-EU-Projekts und anderen Stakeholdern und Behörden zusammen, um eine intelligente Grenze zu entwerfen, die die Sicherheit und eine reibungslose Abfertigung von Personen und Waren beim Grenzübertritt garantiert“, erläutert Xavier Bertrand, Präsident der Region Hauts-de-France, die Motivlage für die Entwicklung eines experimentellen E-Gate-Systems zur Kontrolle des Grenzverkehrs mit Fahrzeugen.

Das AIT brachte als Auftragnehmer sein in vielen Europäischen Forschungsprojekten aufgebautes, umfassendes Technologie- und Prozessverständnis für die Integration von digitalen Grenzkontrolltechnologien sowie zur Harmonisierung europäischer Grenzschutzkonzepte in das Projekt ein und führte das Konsortium zur Umsetzung der Pilotierung in Frankreich an.

„Als europäisches Kompetenzzentrum rund um die automatisierte Grenzkontrolle haben wir beim jetzt erfolgreich umgesetzten Projekt „FastPass Hauts-de-France“ unsere technische Expertise und langjährige Erfahrung erfolgreich eingebracht, um Sicherheitsanforderungen mit gesellschaftlichen Zielen zu vereinbaren. Durch die am AIT etablierte Technologiekompetenz im Bereich biometrischer und höchst sicherer digitaler Systeme haben wir uns international zu einem Schlüsselakteur entwickelt“, erläutert Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security am AIT, als verantwortlicher Generalunternehmer die strategische Projektausrichtung im Zusammenspiel mit führenden Industriepartnern.

Im EU-Projekt „FastPass“ wurde eine modulare europäische Referenzarchitektur entwickelt, die unterschiedlicher Anforderungen von Grenzkontrollstellen im Luft-, See- und Landverkehr adressieren sollte. Parallel dazu erfolgte eine starke Fokussierung auf beste Usability der entwickelten Technologien bei den Endbenutzern (Grenzpolizist*innen und Reisende) der Systeme. Diese Erkenntnisse machten es beim Projekt „FastPass Hauts-de-France“ möglich, die ursprünglich für automatisierte Passagierkontrollen an Flughäfen konzipierten E-Gates und die dabei eingesetzten biometrischen Identifikationsverfahren auch auf Grenzabfertigungen mit Fahrzeugen zu adaptieren.

Das „FastPass Hauts-de-France“ Projekt beweist damit eindrucksvoll, wie High-Tech made in Europe funktionieren kann. So trugen auch die renommierten Industriepartner Veridos und Magnetic mit ihrem spezifischen Design-, Entwicklungs- und Fertigungs-Know-how wesentlich zum Gelingen des französischen Pilotprojektes bei. Von Veridos stammten dabei die automatisierten, biometrischen Identifikationssysteme sowie die fachlichen Steuerungsprozesse für die gesamte Installation. Magnetic lieferte die wesentlichen Voraussetzungen für die Automatisierung des Identifikationsprozesses der Insassen im Fahrzeug. Die Spezialisten für Zufahrts- und Zutrittskontrolle waren, so wie auch Veridos, von Anfang an Mitglied des FastPass-Projekts und haben mit TerraPass® die weltweit einzige sensorgesteuerte Fahrzeugschleuse im Sortiment. Das Herz des Magnetic-Systems sind Terminals, die schnell und punktgenau an die Fenster des Fahrzeugs heranfahren und den Insassen die Identifikation anhand von Identitätsdokumenten und biometrischen Merkmalen ermöglichen. Auf diese Weise kann die Personenkontrolle ohne zusätzliches Personal systematisiert und erheblich beschleunigt werden.

Intensive Zusammenarbeit aller europäischen Stakeholder.
Im EU-Projekt „FastPass“ wurde umfassendes Expertenwissen über die gesamte Technologie-Wertschöpfungskette von ABC (Automated Border Control) Lösungen mit den Anforderungen aller notwendigen Stakeholder verschränkt: System- und Komponentenhersteller, Forschungsinstitutionen, Behörden mit Verantwortung für das Grenz- und Einreisemangement, Betreiber neuralgischer internationaler Verkehrsknoten wie Flug- und Seehäfen, Fährschiffbetreiber und Cruise-Anbieter. Ebenso war die Klärung von Akzeptanzfragen für die Reisenden inheränter Bestandteil, sowie auch Datenschutz- und Inklusionsvorgaben im europäischen Rechtsraum. Dadurch konnten alle für eine effiziente Grenzsicherung erforderlichen Anforderungen evaluiert und getestet sowie das Grenzkontrollmanagement insgesamt auf eine neue und harmonisierte Entwicklungstufe gehoben werden.

Genau diese intensive Zusammenarbeit aller europäischen Stakeholder bei der Entwicklung moderner digitaler Grenzübertritts- und Kontrolltechnologien lieferte das erforderliche Know-how, um in einem konkreten Auftragsprojekt, wie jetzt mit der Region Hauts-de-France, sehr schnell Evaluierungen von biometrischen Identifikationstechnologien für Personen-/Fahrzeugkontrollen in simulierten Echt-Grenzszenarien, wie sie bei Einreisen in Fährhäfen vorkommen, durchführen zu können.

Die Region Hauts-de-France wird den im Projekt entwickelten Demonstrator der biometrischen Personenidentifizierung und der sensorgesteuerten Fahrzeugüberprüfung in automatisierten Grenzübertrittsschleusen jetzt für den Roll-out eines Smart Border-Konzeptes zur gemeinsamen Grenzkontrolle und -abfertigung durch französische und britische Grenzbeamte in den Fährhäfen am Ärmelkanal weiter spezifizieren. Mit dem Projekt hat die Region Hauts-de-France eine Vorreiterrolle bei der automatisierten Abwicklung des Grenzmanagements der EU übernommen.

Besonderer Hinweis zum Umgang mit Datenschutz und Privacy am AIT Austrian Institute of Technology.
Der Schutz von Daten und die Wahrung der Privatsphäre sind essentiell für eine moderne Gesellschaft. Sie bilden die grundlegende Vertrauensbasis für eine kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Die damit einhergehende Schaffung von „Sicherheit“ ist damit eine maßgebliche Kernaufgabe am AIT Austrian Institute of Technology. Vor dem Hintergrund vielfältiger, sich in stetem Wandel befindlicher Bedrohungslagen für unsere Gesellschaft gilt es, innovative Ansätze für die Begegnung dieser Bedrohungen zu entwickeln. So liegt ein besonderer Fokus der Forschungsaktivitäten am AIT auf Methoden, Architekturen, und Technologien, um durch Privacy by Design Ansätze einen höchstmöglichen Schutz von Daten in jedweder technischen Lösung grundlegend zu berücksichtigen und einzubauen. Datenschutz und Privatsphäre stellen ein sensibles und schützenswertes Gut dar, das in sämtlichen am AIT geführten Forschungsaktivitäten als oberste Prämisse berücksichtigt wird.

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