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AK Anderl: Aufschwung muss auch bei Handelsangestellten ankommen

„Mehr als eine halbe Million Beschäftigte in österreichischen Handelsbetrieben haben in der Corona-Krise mehrfach enorme Beiträge geleistet“, so AK Präsidentin Renate Anderl im Vorfeld der Gehaltsverhandlungen für die Handelsangestellten.

„Sie sind in Zeiten der Lockdowns tagtäglich mit Kontakt zu KundInnen in den Geschäften gestanden, vor allem im Lebensmittelhandel. Jene mit Kindern hat das durch die Schul-Lockdowns zusätzlich vor riesige Probleme gestellt. Und viele andere waren von gänzlichen Schließungen betroffen, hatten mit Kurzarbeit oder auch Arbeitslosigkeit Einkommenseinbußen. Es ist Zeit, diese Leistungen auch mit der gebührenden Wertschätzung zu versehen.“

Laut Branchenanalyse der Arbeiterkammer ist im ersten Halbjahr 2021, nach dem Rückgang im Vorjahr, eine ordentliche Erholung in nahezu allen Handelsbereichen zu erkennen. Die reale Umsatzsteigerung der gesamten Handelsbranche ist sogar höher als der Rückgang im 1. Halbjahr 2020. Die untersuchten Kapitalgesellschaften weisen 2020 einen Umsatzrückgang von 2,33 Prozent aus. Obwohl die Gewinne sich um 3,32 Prozent reduzieren, bleiben die Eigenkapitalquoten mit rund 36 Prozent sowie die Beschäftigtenzahlen nahezu konstant (+0,9 Prozent). Die Arbeiterkammer führt das auf die Coronahilfen sowie die Kurzarbeitsunterstützung zurück. Anderl: „Es ist gut, dass den Betrieben in der Krise mit dem Geld der SteuerzahlerInnen geholfen wurde und dass so Arbeitsplätze erhalten werden konnten – aber da muss jetzt was zurückkommen, zumal wenn sich nun deutliche Besserung abzeichnet.“ Denn bei den Gewinnausschüttungen sei auch keine Zurückhaltung bemerkbar – die sind nur rund 4 Prozent geringer als 2019.

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