Auf Trump folgt Harris, nicht Biden

Lange nicht mehr wurde solch ein Affentheater um eine US-Präsidentschaftswahl gemacht und ein Wahlausgang so frenetisch gefeiert wie in diesen Tagen – obwohl, was tief blicken lässt, der Jubel über den Machtwechsel in Washington weniger dem fatalen Gespann Biden/Harris gilt als der Abwahl seines Vorgängers. Diese scheint, allen juristischen Spiegelfechtereien zum Trotz, beschlossene Sache zu sein.

Gastbeitrag: Daniel Matissek.

Lange nicht mehr wurde solch ein Affentheater um eine US-Präsidentschaftswahl gemacht und ein Wahlausgang so frenetisch gefeiert wie in diesen Tagen – obwohl, was tief blicken lässt, der Jubel über den Machtwechsel in Washington weniger dem fatalen Gespann Biden/Harris gilt als der Abwahl seines Vorgängers. Diese scheint, allen juristischen Spiegelfechtereien zum Trotz, beschlossene Sache zu sein: Beunruhigende Hinweise auf Wahlbetrug mag es geben – doch zum einen ist ein solcher dann ganz sicher nicht konzertiert-systematisch erfolgt, allenfalls spontan und punktuell an der Basis (wo vielen Anti-Trumpisten einfach jedes Mittel recht wäre, diesen Präsidenten loszuwerden); zum anderen dürfte sich ein „VoterFraud2020“ letztlich nicht wahlentscheidend ausgewirkt haben. Auch wenn diese Wahlen die US-Gerichte noch lange beschäftigen werden: Die Präsidentschaft dürfte Biden wohl nicht mehr zu nehmen sein.

Nun ist der Jubel groß – so groß, dass bei den weltweiten Spontandemos nach Ausrufung des Biden’schen Wahlsiegs, die sogar die Siegesfeiern in den alliierten Hauptstädten im Mai 1945 in den Schatten stellten, weder Social Distancing noch Maskenzwang eine Rolle mehr spielten; ohne dass dies übrigens irgendeine der Witzfiguren störte, die sich ansonsten bei jeder Gelegenheit anmaßen, uns sicher durch die Pandemie zu geleiten und die ein entschlossenes Vorgehen gegen böse Superspreader verlangen, wenn diese wieder einmal (wie am Samstag in Leipzig) für ihre Grundrechte demonstrieren. So schrieb etwa SPD-Chefin Saskia Esken ganz verzückt unter dem Eindruck der ekstatischen Wallstatt von zehntausenden ekstatischen „diversen“ Demonstranten und Jung-Linken in amerikanischen Großstädten nach dem Sieg von Biden/Harris: „Die Wahl von Joe Biden und Kamala Harris bewegt die Menschen… Sie tanzen auf den Straßen, zeigen ihre Freude und sie weinen vor Erleichterung!“ Wie bitte, sie tanzen auf den Straßen? Moment… war da nicht irgendwas mit einem tödlichen Virus? Egal! Für die gerechte Sache macht Corona gewiss eine Ausnahme.

Der Hass des linksökologischen globalistischen Establishments, vor allem aber der deutschen Öffentlichkeit auf Donald Trunp trug zuletzt derart pathologische, obsessive Züge, dass es kaum wundernahm, wenn die Lobpreisungen und Elogen auf das designierte neue Gespann im Weißen Haus von Linkspartei bis CSU, von Leitmedien bis Gewerkschaften so gut wie identisch klangen – inklusive der Nachtritte und Seitenhiebe auf Donald Trump. Der offizielle Antiamerikanismus hatte ein letztes Mal Hochkonjunktur, ehe er sich nun wieder, für die Dauer der demokratischen Präsidentschaft, für die nächsten Jahre vornehm zurückhalten muss.

Was in all der Sektlaune ein wenig unterging: Nicht nur Joe Biden hatte mit 74 Millionen Stimmen die höchste Stimmenanzahl errungen, die je ein demokratischer Präsidentschaftskandidat auf sich vereinen konnte – sondern auch Donald Trump mit 70 Millionen Wählerstimmen ein historisches Ergebnis errungen und einen geradezu riesigen Mobilisierungsgrad erzielt: Über sieben Millionen Amerikaner mehr als 2016 gaben ihm die Stimme – und wäre Corona nicht gewesen, hätte er wohl mit einem Erdrutschsieg seine zweite Amtszeit errungen. Nein, die Ära Trump war kein Betriebsunfall der US-Geschichte; hier war kein Außenseiter oder populistischer Shooting-Star ohne solide Wählerbasis an die Macht gekommen – sondern ein knallharter Realpolitiker, der das hielt, was er versprach – und dafür von der Basis, bei allen Macken und Konventionsbrüchen, respektiert wurde. Diese Präsidentschaft war, bei allen Vorbehalten an Stil und Auftreten des Mannes, eine höchst erfolgreiche.

Von alldem war in Deutschland, wo eine entemotionalisierte und auch nur halbwegs sachliche Debatte über Trump zu keinem Zeitpunkt möglich war und folglich auch nie stattfand, nichts zu hören. Nur aus der leidlich unvoreingenommenen angelsächsischen, teilweise auch noch der Schweizer Presse (dem neuen „Westfernsehen“) konnte man sich ein unvoreingenommenes Bild über Trumps politische Leistungen machen – jenseits aller Schmutzkampagnen vom frei erfundenen „Russiagate“ bis hin zu Sexting-Vorwürfen.

Die beeindruckenden wirtschaftspolitischen Erfolge, die Rückholung und Neuschaffung von Millionen Jobs; die Steuersenkungen; und eine höchst erfolgreiche Außenpolitik (die in der Pointe gipfelte, dass Trump – als erster US-Präsident seit Jimmy Carter – keinen Krieg vom Zaun brach): nichts davon wurde hier je rezipiert geschweige denn gewürdigt. Und genauso infantil, verkürzt und geifernd, wie hierzulande über Trump geschrieben und berichtet wurde, so glorifizierend-schönfärberisch und einseitig wurden seine b(e)iden Herausforderer über den grünen Klee gelobt.

Diese Wahrnehmungsverzerrung wird sicer noch für manche Irritation sorgen – denn die wahren Auswirkungen dieser US-Wahlen haben die allerwenigsten derer begriffen, die jetzt klatschen und Freudentränen verdrücken: Tatsächlich nämlich handelt es sich bei Bidens Wahl um eine Machtergreifung der subversiv-kulturmarxistischen Linken durch die Hintertür, die damit nun auch die mächtigste Nation der Welt dominieren. Denn die eigentliche Strippenzieherin der neuen Administration wird nicht der präsenile Biden sein, sondern seine Vizepräsidentin.

Mit Kamala Harris hält eine machthungrige Kryptokommunistin in Washington Einzug, bei der der 25. Verfassungszusatz erstmals seit Gerald Fords damaliger Nixon-Nachfolge wieder Relevanz entfalten könnte – weil Biden nämlich, bedauerlich doch wenig überraschend, die allerbesten Voraussetzungen mitbringt, als erster Präsident seit 75 Jahren im Amt den Löffel abzugeben. Und selbst wenn er sein „first term“ erfüllen sollte, so wäre er am Ende der Amtsperiode 82 Jahre alt – womit spätestens dann Harris als Nachfolgerin gesetzt sein dürfte. Bidens Alter wäre per se betrachtet gar kein Problem; es gab bedeutend ältere Staatsmänner. Doch dieser Kandidaten fiel bereits im Wahlkampf durch Gebrechlichkeit und offenkundige Anzeichen von Demenz und Umnachtung auf. Hier stellt sich die Frage der geistigen Zurechungsfähigkeit, anders als bei Donald Trump, womöglich bald sehr real.

Für eine seit Black Lives Matter zunehmend militant auftretende, von einflussreichen NGO’s und milliardenschweren Strippenziehern gebutterte sozialistische Front, die von Antifa über „Antirassisten“ bis Klimaaktivisten reicht (und die für die Spaltung der USA mehr tat, als es Trump je vermocht hätte), war Biden der ideale Platzhalter; ein Tattergreis als Interimsfigur, der dem Trojanischen Pferd Harris den Weg ins Oval Office ebnet, die von Beginn an die eigentliche Hoffnungs- und wohl auch Entscheidungsträgerin ist. Von ihr versprechen sich ihre Anhänger die „große Transformation“ hin zum tiefen Linksstaat auch in den USA, gegen die sich Trump immer gestellt hatte: Mehr Migration, mehr Regulation, mehr Zentral- und Regierungsgewalt, mehr Beschneidung nationaler Souveränität zugunsten obskurer supranationaler Einrichtungen, mehr Verpflichtungen vom Wiedereintritt in die WHO über den Internationalen Strafgerichtshof bis hin zum Pariser Klimaschutzabkommen.

Dass die Machtopportunistin Harris in ihrer Zeit als Staatsanwältin in Kalifornien Menschen verfolgen und wegsperren ließ, weil diese einen Joint geraucht hatten, scheint ihr die verstrahlte anarcholiberale Fanbase ebensowenig nachzutragen, wie sie dem alten weißen Mann Joe Biden seine aus heutiger Sicht militaristischen und rassistischen Äußerungen früherer Jahre verzeihen. Hier macht die Cancel Culture dann gerne mal Pause. Vor allem Harris passte sich dem drehenden Wind schnell an und ergriff ihre Chance; mit Erfolg: Wer schwarz ist und sich am Kreuzzug gegen Trump beteiligt, gilt als ministrabel, ja präsidiabel. Neben Corona war die indisch-jamaikanischstämmige Harris denn auch eigentlicher Sargnagel Trumps. Sie wird das liefern, was von ihr erwartet wird: Unter ihr werden die USA schwächer, die Welt unsicherer und der Westen in seiner Prinzipienlosigkeit noch dekadenter werden. Mit ihr als Werkzeug bestimmen Agendasetter und Aktivisten fortan die Weltpolitik.

Tatsächlich bedarf es keiner allzu lebendigen Phantasie sich auszumalen, dass ein neuer verhängnisvoller Iran-Atomdeal nicht lange auf sich warten lassen wird. Schon trumpfen die Mullahs an die Adresse der designierten neuen Regierung in Washington selbstbewusst auf. Das unter Trump exzellente Verhältnis wird Schaden nehmen. Und unter Biden/Harris werden sich Regionalmächte bemüßigt fühlen zu erneutem Säbelrasseln, zu noch mehr militärischen Alleingängen – wie schon einmal unter dem feigen Zauderer Barack Obama (als dessen Vize Biden bereits die hohe Schule der leeren Ankündigungen kennenlernen durfte), als niemand mehr die USA fürchtete; die „rote Linie“ in Syrien lässt grüßen. Geostrategisch wird die islamische Hemisphäre massiv an Boden gewinnen. Und die möglicherweise katastrophale Folge dieser Wahl: China wird mit aller Macht seinen weltweiten Einfluss ausdehnen, wenn ihm kein Trump mehr im Weg steht. Unter der Linken-Marionette Biden und ihrer eigentlichen Schläferin Harris werden die USA schnell an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren.

Parallel werden „GAFAM/FAANG“ bzw. „The Four“, die großen Westcoast-Social-Media-Riesen, ihre Macht hemmungsloser ausweiten und vertiefen, als es eine NSA je vermocht hätte – und die politisch erwünschte, totale Meinungskontrolle zuerst in den einst pluralistisch-freiheitlichen USA, dann im Rest der freien Welt vervollkommnen. Das Resultat wird am Ende die „Europäisierung“ der (Noch-)Supermacht USA im negativsten Sinne sein: Dirigistisch, etatistisch, sozialistisch. Und es soll am Ende ja keiner behaupten, er wäre nicht gewarnt gewesen. (DM)

Quelle: LOGISTIK express Journal 6/2020

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