bremenports setzt Zukunftsprojekte um

Die Hafenplaner von bremenports beschäftigen sich derzeit mit besonders komplexen Kajen- und Terminalbauprojekten. „Wir können uns nicht über mangelnde Arbeit beklagen“, sagte der technische Geschäftsführer Robert Howe am Montag. Der Bau des Offshore-Terminals Bremerhaven (OTB), die Erweiterung der Hafenbahnanlagen im Bereich Imsumer Deich und die Sanierung der Westkaje im Kaiserhafen III stellen die Experten vor anspruchsvolle Aufgaben.

Besondere Aufmerksamkeit erfordert das zentrale Projekt der Hafenentwicklung, der OTB. „Als der Planfeststellungsbeschluss Ende November vorlag, haben wir keine Zeit verloren und am gleichen Tag mit den Arbeiten begonnen“, sagt Howe. „Diese Arbeiten finden am Deich statt. Dort lassen wird sogenannte Geotextilsäcke einbauen. So entsteht ein Übergangsbereich zwischen dem Deich und dem Damm, der den OTB später nach Süden begrenzen wird.“

Howe legte Wert auf die Feststellung, dass im ökologisch sensiblen Weserwatt derzeit nicht gebaut werde. Zur vom BUND angekündigten Klage sagte er wörtlich: „Ich gehe davon aus, dass der Umwelt- und Bausenator einen wasserdichten Planfestbeschluss vorgelegt hat, der vor Gericht Bestand haben wird.“

Rückzugsraum für den Säbelschnäbler geschaffen
„Der OTB ist ein Hafen für die Umwelt“, sagte Howe. „Er wird die Energiewende in Deutschland unterstützen und absichern.“ Bei den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen für den Hafenbau im Blexer Bogen habe bremenports bereits erhebliche Vorleistungen erbracht: „Wir haben im Tidepolder auf der Luneplate eine neue ausgedehnte Wattfläche geschaffen, die schon jetzt zum Lebens- und Rückzugsraum für zahllose Säbelschnäbler geworden ist. Die Tiere wechseln in großer Zahl vom Weserufer in den geschützten Polder, weil sie dort nicht durch Schiffsverkehr und Wellengang gestört werden.“

Howe geht davon aus, dass im Sommer 2016 der erste Rammschlag an der 500 Meter langen Kaje vollzogen wird. Den Vorwurf, die 25 Hektar große Montage- und Umschlagszone für Offshore-Windenergieanlagen werde teurer als geplant, wies der bremenports-Geschäftsführer entschieden zurück: „Die OTB-Gegner haben hier in jüngster Zeit gezielt mit Falschinformationen operiert. Planung und Bau des Hafens sind mit 180 Millionen Euro veranschlagt. Dabei wird es bleiben.“

Neue Bahnanlagen für mehr Güter auf der Schiene
Im Bereich der Hafeneisenbahn arbeitet bremenports derzeit ein vom Senat beschlossenes Investitionspaket ab, das in diesem Jahrzehnt etwa 40 Millionen Euro umfasst. 2015 wurde zunächst der Ausbau des Gleisanlagen im Bahnhofsbereich Kaiserhafen abgeschlossen. „Dort haben wir 12 von 16 Gleisen in Rekordzeit auf bis zu 750 Meter Länge gestreckt und elektrifiziert“, sagte Howe. Vom offiziellen Baubeginn bis zur Fertigstellung im Juni 2015 war nur ein knappes Jahr vergangen.

Die neuen Anlagen am Kaiserhafen haben bereits zu einer Entlastung geführt. Sie dienen vor allem der Autologistik (Schienenanteil bei Fahrzeugen: etwa 80 Prozent) „Um den Verkehrsinfarkt zu verhindern, muss die Schiene bei uns noch leistungsfähiger werden“, sagte Howe. „Der Überseehafen Bremerhaven bringt es derzeit auf etwa 30.000 Güterzüge jährlich; diese Zahl wird  weiter steigen.“

Vor wenigen Wochen haben die Arbeiten am Rangierbahnhof Imsumer Deich begonnen. Direkt neben dem Container-Terminal gibt es bisher acht Gleise, acht Parallelgleise kommen jetzt hinzu. Die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen. „Die rund 30 Millionen Euro für die Baumaßnahme Imsumer Deich sind gut angelegtes Geld“, sagte Howe. „Sie stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Auto- und Containerhafens Bremerhaven.“

Nur zwei Jahre Zeit für die neue Westkaje
Neu im Auftragsbuch von bremenports ist die Erneuerung der Westkaje im Bremerhavener Kaiserhafen III. Die politischen Gremien haben vor wenigen Tagen die Sanierung eines 440 Meter langen Kajenabschnitts beschlossen, um das Hafenrevier zwischen ABC-Halbinsel und Lloyd-Werft wirtschaftlich zu stärken. „Die alte Kaje ist marode“, sagte Howe. „Sie hat technisch gesehen ihr Lebensende erreicht. Das Projekt stellt eine Herausforderung dar – bis zur Fertigstellung der Kaje haben wir nur zwei Jahre Zeit.“ Das Vergabeverfahren soll im kommenden März abgeschlossen werden. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2016 vorgesehen.

Kaiserschleuse steht Schifffahrt wieder zur Verfügung
Zufrieden zeigte sich Howe darüber, dass die Reparaturarbeiten an der Bremerhavener Kaiserschleuse in der vergangenen Woche erfolgreich beendet werden konnten. „Die Schleuse hat uns mehr als ein Jahr in Atem gehalten“, sagte der bremenports-Geschäftsführer. Dass der Überseehafen wieder über zwei leistungsfähige Schleusenzufahrten verfüge, sei eine gute Nachricht für den Hafen und seine Kunden.

Das Taucherteam von bremenports hatte eine starke Abnutzung der Unterwagenschienen und Schäden am Beton festgestellt – zunächst am Außenhaupt, Monate später auch am Binnenhaupt. „Europas größter Autohafen braucht zwingend zwei leistungsfähige Großschleusen“, sagte Howe. „Die beiden Schleusenhäupter wurden so schnell wie möglich repariert. Allerdings sind die konstruktiven Probleme der Anlage damit noch nicht gelöst.“

Derzeit warte man weiter auf das Ergebnis der gutachterlichen Untersuchungen, sagte Howe. „Die Schleuse, die wir bekommen haben, ist leider nicht die Schleuse, die wir bestellt haben. Aus unserer Sicht handelt es sich eindeutig um einen Gewährleistungsfall. Die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Wir schließen nicht aus, dass wir gezwungen sein werden, die Interessen Bremens vor Gericht wahrzunehmen.“

Quelle: bremenports

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