BVL Bundesvereinigung Logistik fordert „Fast Lane“ für systemkritische Infrastruktur

Die Pandemie, der russische Angriffskrieg und Unterbrechungen im internationalen Transport erfordern Investitionen in nachhaltige Infrastruktur und neue Strategien. Insbesondere die labile Energieversorgung mit Gas bereitet den Unternehmern große Sorge. Am Flagship-Kongress der BVL Österreich, das erstmals nach pandemiebedingten drei Jahren wieder stattfinden kann, treffen sich österreichische und europäische Entscheidungsträger aus Handel, Industrie und Logistik.

800 Manager des Supply-Chain- und Logistiksektors treffen sich heute und morgen am 37. Logistik Dialog. Zukunft im Transportsektor und Absicherung der Energieversorgung im Fokus.

Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, eröffnet den 37. Logistik Dialog 2022. Fotocredit: ©BVLÖ

 „Wir haben zahlreiche Herausforderungen an mehreren Fronten gleichzeitig zu bewältigen“, mit diesen Worten eröffnet der Präsident der BVL Österreich, Dr. Roman Stiftner, den diesjährigen Logistik Dialog mit 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Österreich und Europa im neuen City Space des Vienna International Airport. „Covid und nun der Russland-Ukraine-Krieg haben uns in einen Dauerkrisenmodus versetzt. Die Kriegshandlung führen zu heftigen Disruptionen in den Supply Chains – mit Verwerfungen in den maritimen Transportwegen und eingeschränkten Transportrouten für Luftfracht sowie gestörten Bahnverbindungen zwischen Europa und Asien. Dazu kommen noch Schiffsstau und drohende Streiks in den wichtigen Häfen Europas“, erläutert Stiftner die komplexen Herausforderungen. „Die Logistik erweist sich hierbei einmal mehr als der stabilisierende Faktor für die Wirtschaft und den Standort.“ All das trifft uns jedoch nicht plötzlich. Mehrere Jahre haben Donald Trumps Handelskonflikte die Welt in Atem gehalten. Dann kam Corona und nun stehen die geopolitischen Spannungen zwischen Europa, China und Russland auf der Agenda. Damit verlangsamt sich die Globalisierung und führt zu einer „Slowbalisierung“ mit mehr regionaler Wertschöpfung. Diese Entwicklung hat auch Vorteile und unterstützt die Anstrengungen der Branche in die Nachhaltigkeit und Emissionsfreiheit.

 

Beschleunigung Genehmigungsverfahren für systemkritische Infrastruktur und Energieversorgung nun Gebot der Stunde

Der Krieg in der Ukraine, die Verknappung und Verteuerung bei Energie und Rohstoffen sowie eine hohe Inflation sind schwierige Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Logistik und belasten Lieferketten. Logistik und Infrastrukturen werden auch für leitungsgebundene Transportwege, wie Gas-Pipelines für LNG und Stromleitungen für Solar- und Windkraftwerke gebraucht. „Diversifikation und Investitionen in die Resilienz unserer Versorgung sind kurzfristig umzusetzen“, appelliert Roman Stiftner an die Politik. Wenn die Gasversorgung für die Industrie ausfällt, brechen auch die Lieferketten zusammen und damit die Versorgung der Bevölkerung, selbst mit dem Lebensnotwendigsten. Die BVL Österreich fordert folglich Frau Bundesminister Gewessler mit Nachdruck auf, aktiv zu werden und kurzfristig die Energieversorgung mit nichtrussischem Gas sicherzustellen. Ansonsten stehen Produktionen still und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Straße. „Wir haben mit Freude die Ankündigungen der Frau Bundesminister vernommen, dass die Errichtung von Windrädern in Zukunft rascher gehen soll, jedoch greift diese Regelung viel zu kurz“, befürchtet Stiftner. Kurzfristig lassen sich fossile Energieträger nicht durch erneuerbaren Strom ersetzen. Wir brauchen eine Sicherstellung der Gasversorgung durch neue Zugänge zu LNG-Gas und alternative Gas-Lieferanten. Es bedarf einer Fast Lane, einer eigenen Überholspur, in Form von beschleunigten UVP-Verfahren für die kritische Infrastruktur- und Industrieprojekte – wie für neuer Gas-Pipelines oder Stromleitungen. Sowohl Stromleitungen als auch Pipelines werden ohnehin für die Transformation in eine CO2-neutrale Energieversorgung mit Wasserstoff dringend benötigt.

 

Veränderungen in den der Wertschöpfungsketten: Back to Europe und Slowbalisierung

Darüber hinaus müssen Produktion und Industrie in Europa willkommen sein. Auch wenn es höhere Emissionen am europäischen Kontinent bedeutet, sind sie noch immer niedriger als Importe mit einem hohen Carbon-Foot-Print aus China. Und die globale Erwärmung kennt keine Länder- oder Kontinentgrenzen. Die BVL Österreich unterstützt daher alle von der EU ausgehenden Bemühungen zur Verbesserung der strategischen Autonomie („Strategic Autonomy“). Diese Maßnahmen erfordern mehr Produktion und Industrie in Österreich und Europa sowie veränderte Logistikketten. Diese mehr auf regionale Wertschöpfung zielende weltweite Änderung der Wertschöpfungs- und Logistikketten hat auch Positives, denn es werden die Anstrengungen zu einer nachhaltigen und CO2-neutralen Wirtschaft damit unterstützt“, prognostiziert der Präsident.

 

Personal- und Fachkräftemangel nehmen zu

Veränderungen in unserer Gesellschaft, aber auch die demografische Entwicklung verschärfen den Personal- und Fachkräftemangel der Branche. Nicht nur LKW-Fahrer – in allen logistischen Bereichen fehlen Fach- und Nachwuchskräfte. Und es fehlt die Frauen-Power. Die BVL Österreich legt daher auch beim 37. Logistik Dialog 2022 mit Unterstützung von Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, einen besonderen Fokus auf Frauen in der Logistik.

 

Logistik Dialog ist der Flagship-Kongress der Logistik- und Supply-Chain-Manager in Österreich

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause ist es nun wieder soweit. Mit über 800 Teilnehmern und über 90 Partner und Ausstellern findet heute und morgen der 37. Logistik Dialog 2022 am Flughafen Wien statt. Beim Flagship-Event der BVL Österreich trifft sich das Who is Who des Logistiksektors. Eine Leistungsschau bietet die Fachausstellung „Alles Logistik“ erstmals mit Open Air-Bereichen. Ein weiteres Highlight ist die Networknight mit Live Musik und Show Act – natürlich mit Open End. 60 Persönlichkeiten auf der Bühne referieren über Trends und Herausforderungen und diskutieren zum Generalmotto Empowerment For Future. „Die Corona-Pandemie und nun der Krieg in Europa zeigen die Vulnerabilität von Lieferketten und belasten das globale Wirtschaftswachstum“, skizziert Stiftner die Herausforderungen. Der Präsident verbreitet jedoch auch Zuversicht: „Die Tatsache, dass trotz aller Maßnahmen sich die gesamte Branche mit ihren Entscheidungsträgern in großer Zahl mit Maßnahmen der Verstärkung der Absicherung und Resilienz unserer Lieferketten eingehend befassen, macht mich für die Zukunft zuversichtlich“, so Stiftner abschließend.

Über 800 Teilnehmer und mehr als 90 Partner und Aussteller: Volles Haus beim Flagship-Event der Logistik. Fotocredit: ©BVLÖ

Leistungsschau des Logistiksektors und Premiere: Fachausstellung auch Open Air

Erstmals können die Besucher des 37. Logistik Dialog 2022 Exponate, wie das Flighttaxi von FACC, ein Military Vehicle von Rheinmettal MAN oder Innovationen von Toyota Material Handling in der Fachausstellung „Alles Logistik“ auch Open Air gespannt bestaunen. Ein besonderes Schmankerl bietet das Österreichische Bundesheer mit seiner Feldküche. Zusätzlich lädt ein Bereich von Kühne + Nagel zum Chillen ein. Als Special- und Premiumpartner mit an Bord sind Austrian Logistics, der Vienna Airport sowie cargo-partner, KNAPP, Siemens und SSI Schäfer.

 

Ihre Ansprechpartner für Rückfragen:
Wolfgang Kubesch, Geschäftsführer BVL Bundesvereinigung Logistik Österreich
Seitenhafenstraße 15, 1020 Wien
Tel: +43 664 88 10 51 52, Mail: w.kubesch@bvl.at; www.bvl.at

Dr. Roman Stiftner, Präsident BVL Bundesvereinigung Logistik Österreich
Seitenhafenstraße 15, 1020 Wien
Tel: +43 664 88 10 51 52, Mail: r.stiftner@bvl.at, www.bvl.at

Pressekontakt:
Sabine Lukas | PR und Marketing Agentur
Tel: +43 664 1593 494, Mail: sabine.lukas@lukas-pr.com, www.lukas-pr.com

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