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City-Logistik: Amazon testet 100 Mercedes eVito in Bochum und Umgebung

Amazon ist schon lang dabei, die letzte Meile in Deutschland selbst abzufertigen. Nun hat der Online-Gigant zusammen mit den Partnern Daimler, Innogy, Lueg und weiteren Unternehmen ein Pilotprojekt gestartet, das die Möglichkeiten der E-Mobilität in der KEP-Praxis im Logistikzentrum Bochum ausloten soll.

Zusammen mit Daimler, dem Energiekonzern Innogy sowie dem Fahrzeughändler Lueg in Bochum hat der Online-Händler Amazon ein Pilotprojekt zur City-Logistik gestartet. Im Fokus des Projektes steht die Reduzierung von CO2-Emission durch den Einsatz von 100 Elektro-Transportern vom Typ eVito.

Das Projekt beginnt in Bochum, bei dem zum Start 30 Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Die eVito werden von dem stadtnahen Depot aus Kunden in 13 umliegenden Städten und in der Bochumer City beliefern und so die letzte Meile grüner gestalten. Der Plan sieht vor, dass zeitnah auch am Düsseldorfer Standort die E-Nutzfahrzeuge zum Einsatz kommen. Amazon baut bei dem Projekt auf die gesammelten Erfahrungen, die man mit dem bisher eingesetzten Vorgängermodell des eVito, dem Vito E-Cell, gemacht hat. Nach Angaben von Logistra wollen die Partner „jetzt einen Musteranwendungsfall schaffen, der dann in größerem Rahmen auf andere Standorte übertragen werden soll.“

Kostenneutralität zu konventionellen Diesel-Modellen.
Im Vorfeld des Projektstartes hat sich der Energiekonzern Innogy um die Ladeinfrastruktur am Bochumer Depot gekümmert und die Infrastruktur inklusive Lademanagement zur gleichmäßigen Auslastung und 30 Ladesäulen geschaffen. Die 30 Fahrzeuge sollen, so sieht es der Plan vor, über Nacht geladen werden. Der Strom für die E-Autos stammt dabei zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Der Ladevorgang soll bei rund sechs Stunden liegen. Als weiterer Partner ist die Lueg AG, ein Fahrzeughändler, mit an Bord. Das Unternehmen, das auch als Projektkoordinator fungiert, kümmert sich um Wartung und Service der Fahrzeuge teils vor Ort und das Parkraummanagement auf dem Areal. Die Fahrzeuge werden den sogenannten Transportpartnern von Amazon im Leasing von Daimler zur Verfügung gestellt.

Nach Angaben von Daimler sollen die E-Transporter über die Laufzeit eine Kostenneutralität zu konventionellen Diesel-Modellen aufweisen. Weiterhin heißt es, dass die Fahrzeuge in der Disposition keine Einschränkungen zu konventionellen Fahrzeugen aufweisen sollen – so zumindest die Anforderungen von Amazon. Die tägliche Maximalstrecke für die Auslieferung soll sich auf bis zu 80 Kilometer belaufen. Der Amazon-Logistik-Chef Deutschland Bernd Gschaider bezeichnete, so Logistra, das Projekt „als wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zu massentauglicher nachhaltiger City-Logistik für die Letzte Meile.“ Den Kunden, so Gschaider, seien ein geringerer Kraftstoffverbrauch, weniger oder am besten keine Emissionen und höchste Flexibilität bei Lieferfahrten wichtig.

Digitaler Fahrzeugscanner soll Schadensquote senken.
Neben dem generellen Einsatz der E-Nutzfahrzeuge soll bei Amazon in Bochum am sogenannten „BaseCamp“ ein digitaler Fahrzeugscanner zum Einsatz kommen. Entwickelt wurde der Scanner von Daimlers Innovationstochter Lab1886 zusammen mit der Josef Paul GmbH & Co.KG  aus Passau. Mithilfe des Scanners soll die Schadensquote an den Fahrzeugen gesenkt und das Handling für die Fuhrparkmanager erleichtert werden. Bei dem 30-sekündigen Scan-Vorgang wird der Fahrzeugzustand durch Kameras dokumentiert. Die dabei entstehenden Bilder werden auf einer Softwareplattform gesammelt und sofort digital zur Verfügung gestellt.

© Mercedes-Benz

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