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Corona-Pandemie schädigt den stationären Einzelhandel

RE/MAX Commercial analysiert die Handelssparten mittels Börsenkursen.

Die Corona-Pandemie hält Europa und die Welt seit Anfang 2020 dauerhaft in Atem. Zur Eindämmung der Krise verfolgen die Regierungen mittlerweile weltweit ähnliche Strategien: Um der Virus-Ausbreitung entgegenzuwirken, wird das gesellschaftliche Leben heruntergefahren.

Diese Maßnahmen treffen dabei den stationären Einzelhandel besonders hart. Während dieser in vielen Ländern Europas im ersten Lockdown bis auf die Grundversorgung geschlossen war, gehen manche Regierungen im aktuell zweiten Lockdown den Weg, den stationären Handel so lange als möglich offen zu halten. Für Österreich wurde dieser Zugang nun mit Dienstag wieder beendet, der Handel muss, bis auf wenige Ausnahmen, in der beginnenden Vorweihnachtszeit seine Pforten wieder schließen.

Eine fundierte Aussage, ob offene Geschäfte im Teil-Lockdown angesichts einer verunsicherten Bevölkerung nun wirtschaftlich geführt werden können oder nicht, ist insgesamt nur branchenabhängig zu treffen.

Globaler Branchenvergleich als Pandemie-Indikator.
RE/MAX Commercial hat die zweite Welle der Lockdown-Maßnahmen zum Anlass genommen, einen globalen Blick auf Gewinner und Verlierer der Corona-Pandemie im Einzelhandel zu werfen. Als Basis dient die Kursentwicklung am Aktienmarkt.

Dabei wurden, auf Basis der umsatzstärksten Einzelhändler der Welt (Quelle: Deloitte, Global Powers of Retailing 2020), deren Kursentwicklung im Zeitraum 1.1.2020 – 31.10.2020 (Ytd) und im Zeitraum von drei Jahren, vom 1.11.2017 – 31.10.2020 folgende Branchen analysiert:

  • Warenhäuser
  • Diskont
  • Elektronik
  • Heimausstatter
  • Supermärkte
  • Textil/Schuhe
  • Luxus
  • Online

BRANCHE KURZFRIST-TREND LANGFRIST-TREND
1.1.2020 – 31.12.2020 1.11.2017 – 31.10.2020

Warenhäuser – 47,4 % – 38,2 %
Luxus – 19,6 % + 0,9 %
Textil/Schuhe – 4,9 % + 16,8 %
Supermärkte/
Hypermärkte – 6,9 % + 11,1 %
Elektronik + 4,6 % + 13,9 %
Diskont + 18,7 % + 36,2 %
Heimausstatter/
Baumärkte + 23,3 % + 39,5 %
Online + 79,3 % + 120,0%

Entwicklung der Börsenkurse der Top-Ten Händler je Segment als arithmetisches Mittel kaufm. gerundet.

(Quelle: RE/MAX-Research, finviz.com, finanzen.net)

Von den acht untersuchten Branchen konnten kurzfristig (1.1. – 31.10.2020) nur vier ihre Kapitalmarktwerte erhöhen, während vier weitere zum Teil auch sehr deutliche Kursverluste hinnehmen mussten.

Covid-19 pusht Online.
Die Corona-Pandemie wird bereits jetzt weithin als großer Treiber für den Online-Handel gesehen.

Im Dreijahresvergleich ist der Online-Handel mit einer durchschnittlichen Kurssteigerung von rund +120 % der absolute Sieger, der größte Teil (+79 %) davon kommt allerdings aus dem aktuell laufenden Jahr bis 31. Oktober.

Die größten Kurssteigerungen konnten dabei die beiden US-Konzerne Wayfair (+170 %) und Chewy.com (+110 %) sowie der chinesische Anbieter JD.com (+126 %) verbuchen.

„Chewy ist ein Online-Händler für Tiernahrung und tierbezogene Produkte, Wayfair ist auf Haushaltsprodukte, Spielzeug und Möbel spezialisiert – Branchen, die aufgrund der weltweiten Lockdown-Maßnahmen massiv profitiert haben,“ erläutert Mag. Stefan Krejci von RE/MAX Commercial.

Geschlossene Geschäfte, aber auch die Angst vor persönlichem Kontakt zu anderen Menschen haben zu deutlich besseren Zahlen der Online-Anbieter beigetragen. So hat Zalando seinen Quartalsumsatz zuletzt um +20 % steigern können (Quelle: orf.at), während Amazon im jährlichen Umsatzvergleich um +37 % gewachsen ist (Quelle: cnbc.com). An der Börse wurde Amazon am 31.10. um rund +64 % höher bewertet als noch zu Jahresbeginn.

Neue Maßstäbe hat auch das Unternehmen Alibaba gesetzt. Am Single’s Day (11.11.2020) hat der chinesische Gigant, über $ 70 Mrd. umgesetzt – das entspricht dem 21(!)-fachen Umsatz von Amazon am US-Prime Day.

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Dr. Wolfgang Wendy
REICHLUNDPARTNER
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