Deutsche Häfen fordern stabile Schienenanbindung
Die 8. Bahnkonferenz in Bremen hat die Herausforderungen der Bahninfrastruktur für den Güterverkehr thematisiert. Dabei standen die notwendige Generalsanierung des Schienennetzes sowie die Sicherstellung der Anbindung norddeutscher Seehäfen im Fokus.
Die Schiene spielt eine zentrale Rolle im Gütertransport zu den Häfen Hamburgs und Bremens, vor allem im Hinblick auf die Verkehrswende. Doch die Infrastruktur ist veraltet, und steigende Transportvolumen setzen das Netz unter Druck. Daher hat die bundeseigene DB InfraGO eine umfassende Generalsanierung der Hauptverkehrsadern eingeleitet.
Die in der Folge erwarteten Schienenverkehrsverbindungen veranlassten die Teilnehmenden der 8. Bahnkonferenz auf eine durchgängige Erreichbarkeit der Häfen auch während der Sanierung zu pochen. Auf der von der Logistik-Initiative Hamburg, Hafen Hamburg Marketing und der Freien Hansestadt Bremen organisierten Veranstaltung betonte bei der Eröffnung Sebastian Doderer, Leiter des Fachkreises Schiene: „Auch während der bevorstehenden Sanierung der Hochleistungskorridore, die wir begrüßen, muss die Erreichbarkeit unserer norddeutschen Seehäfen auf der Schiene sichergestellt sein.“
Für die Seehäfen, über die bereits mehr als die Hälfte der Container auf der Schiene transportiert werden, sei, so der Tenor, eine leistungsfähige Bahnanbindung unverzichtbar. „Bremen investiert kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Bremischen Hafeneisenbahn“, stellte Kristina Vogt, Bremens Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, klar.
Auch Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, lobte die Generalsanierung als „mutigen Aufbruch für eine bessere Schiene“. Er warnte jedoch davor, die spezifischen Bedürfnisse der Häfen und Küstenregionen aus dem Blick zu verlieren.
Dr. Wolfgang Weinhold, Programmleiter der Generalsanierung Hochleistungsnetz bei DB InfraGO, hob die Zielsetzungen der Sanierung hervor: eine zuverlässigere Infrastruktur, höhere Leistungsfähigkeit und geringere Einschränkungen für den Verkehr. Erste Erfahrungen seien mit dem Pilotprojekt Riedbahn gesammelt worden.
In der anschließenden Diskussion unterstrichen Branchenvertreter wie Jan Müller (IHK Oldenburg) und Albert Bastius (TX Logistik) erneut die Bedeutung der Schiene für nachhaltigen Güterverkehr. Die Teilnehmenden waren sich schließlich einig, dass die Generalsanierung ein notwendiger Schritt ist, die Erreichbarkeit der Häfen während der Bauphase jedoch höchste Priorität habe.
www.hafen-hamburg.de; www.bremenports.de
Quelle: OEVZ