| | | |

Die Post bringt allen was, auch der Umwelt

Mit dem größten E-Fuhrpark des Landes ist die Österreichische Post ein Vorreiter in Sachen CO2-neutraler Zustellung. Die „Grüne Verpackung“ verspricht, ein nachhaltiger Erfolg zu werden. Mit dem aktuell im Bau befindlichen Paket-Logistikzentrum in Wien Inzersdorf und dem neu eröffneten in Oberösterreich ist das Unternehmen für den e-Commerce-Boom gerüstet. Die Zukunft kann kommen.

Redaktion: Angelika Gabor.

Laut Studie der MAKAM Research GmbH ist die Österreichische Post AG mit einer gestützten Awareness von 98% und einer spontanen Bekanntheit von 79% mit Abstand der bekannteste Paketdienstleister Österreichs. 182 Millionen transportierte Pakete im Jahr 2022 – durchschnittlich wurden über 600.000 Pakete täglich, an Spitzentagen sogar bis zu 1,3 Millionen Pakete abgewickelt – unterstreichen diese Tatsache.

„Im vergangenen Jahr ist unser Investitionsprogramm voll zum Tragen gekommen. Wir haben die Menge von 182 Millionen Paketen nicht nur mit höchster Qualität verarbeitet und unsere aufzeitversprechen eingehalten, sondern durch zusätzliche Kapazitäten auch für eine Entlastung unserer MitarbeiterInnen gesorgt“, freut sich Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik bei der Österreichischen Post. Mit dieser Marktmacht kann man etwas bewegen, auch für den Klimaschutz. 2011 startete die Initiative „CO2 neutral zugestellt“, und heute ist die CO2 neutrale Zustellung tatsächlich Standard – wenngleich noch ein (kleiner werdender) Teil nur durch Kompensation erreichbar ist.

3.000stes E-Fahrzeug in Betrieb

Der Startschuss für die Umsetzung des „Grünen Wiens“ ist mit dem 3.000sten E-Fahrzeug der Postflotte gefallen: bis 2025 will die Post in der Bundeshauptstadt zu 100% CO2-frei zustellen, dazu sind jetzt 40 E-Transporter für die Paketzustellung in Wien zuständig. Schon heute besteht der Fuhrpark österreichweit aus 1.200 E-Bikes, E-Lastenrädern, E-Mopeds und E-Trikes sowie 1.800 E-Transportern. Nach und nach werden die rund 350 konventionellen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gegen neue E-Fahrzeuge ausgetauscht.

Das Unternehmen nimmt für diese Investition rund 20 Millionen Euro in die Hand. Umundum: „Wir haben kürzlich unser 3.000stes E-Fahrzeug in Betrieb genommen und damit einen bedeutenden Meilenstein in der CO2-freien Zustellung erreicht.

Bis 2030 wollen wir ganz Österreich CO2-frei zustellen, dafür haben wir bereits heute den größten E-Fuhrpark des Landes, schaffen seit Frühjahr 2022 nur noch E-Fahrzeuge in der Zustellung an und bauen unsere Photovoltaikanlagen massiv aus. Seit Ende 2021 wird Graz als erste Großstadt Europas komplett emissionsfrei zugestellt, nun arbeiten wir an weiteren Regionen. In Innsbruck und Salzburg werden wir noch heuer alle Briefe, Werbesendungen, Printmedien und Pakete CO2-frei zustellen, in Wien folgt im Herbst der erste Flächenbezirk. Wir reden nicht nur über grüne Logistik, sondern setzen sie auch um – und das mit Riesenschritten.“

Neue Paket-Logistikzentren steigern Kapazität

Für 2023 erwartet die Post eine Fortsetzung des sich im zweiten Halbjahr 2022 abgezeichneten Trends und rechnet mit steigenden Paketmengen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Doch auch wenn die Mengen noch stärker steigen, ist das Unternehmen gerüstet. So wurde letzten Herbst das neue Paket-Logistikzentrum in Allhaming (Oberösterreich) eröffnet, in Inzersdorf findet aktuell ein Neubau statt. „Das Logistikzentrum Oberösterreich ist zum absoluten Herzstück der Österreichischen Post geworden. Mit einer Sortierleistung von 30.500 Paketen pro Stunde ist der Standort in Allhaming nicht nur das mit Abstand größte Paket-Logistikzentrum Österreichs, sondern nimmt sogar einen der Spitzenplätze in Europa ein. Das ist eine Auszeichnung in der Welt der Logistik, auf die wir stolz sein können. Mit dem neuen Paket-Logistikzentrum Wien wird das Areal in Inzersdorf zudem zu unserem größten Standort im ganzen Land. Neben einem innovativen Sorterkonzept setzen wir besonders auf Nachhaltigkeit, daher werden die Dachflächen begrünt und eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von zwei Megawatt Peak errichtet“, berichtet Umundum.

„Grüne Verpackung“ startet durch

Von März bis September 2022 fand ein überaus erfolgreicher Pilotversuch mit wiederverwendbaren Verpackungen mit dm, INTERSPAR weinwelt, INTERSPORT, Tchibo und Thalia statt. Es hat sich gezeigt, dass die Verpackungen problemlos mehrere Zyklen überlebten und die Akzeptanz der Kunden groß war.

Nun startet die nächste Phase, der Test mit wiederverwendbaren Weinverpackungen für INTERSPAR weinwelt wird verlängert. Dabei gibt es auch ein neues Service, die Post beschafft und reinigt die Verpackungen als eigene Dienstleistung. „Wir haben die ‚Grüne Verpackung‘ ein halbes Jahr intensiv getestet und können stolz sagen, dass der Praxistest ein voller Erfolg war. Die eingesetzten Verpackungen überstehen mehrere Versandzyklen und werden von den BestellerInnen zurückgeschickt.

Das große Interesse unserer VersandkundInnen, die Ergebnisse und die positive Resonanz der EmpfängerInnen sprechen klar dafür, dass wir die ‚Grüne Verpackung‘ ab dem Frühjahr als reguläres Service zur Verfügung stellen werden. Deshalb glauben wir auch beim Weinversand mit Interspar an einen erfolgreichen Test. Der E-Commerce Markt boomt und den Schwung wollen wir auch in den Lebensmittelversand mitnehmen. Gerade der Weinversand ist dafür ein sehr wichtiges Produktsegment“, führt Umundum aus. Die ehestmögliche Klimaneutralität ist das große Ziel der Regierung, das Verhindern der übermäßigen Erderwärmung sollte ein Anliegen aller sein. Die gesetzten Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, weitere werden mit Sicherheit folgen. (AG)

Quelle: LOGISTIK express Journal 1/2023

Ähnliche Beiträge