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Digitale Diktatur – Digitalisierung der Währungen

Eigentlich ist unser Geldsystem schon fast digital und der digitale Euro nichts anderes als das ungedeckte Fiatgeld-System.

Beitrag: Marc Friedrich.

Um das Spiel in die Länge zu ziehen, werden die verzweifelten Notenbanken als Nächstes die Digitalisierung des Geldsystems vorantreiben. Damit erschlagen sie mehrere Fliegen mit einer Klappe:

  1. Sie erhalten einen kompletten Überblick in Echtzeit zur Steuerung der monetären und fiskalischen Politik.
  2. Sie erreichen einen Schutz vor Geldwäsche und kriminellen Machenschaften.
  3. Sie können die Zinsen problemlos in den Minusbereich senken, ohne dass die Bürger das Geld von der Bank abheben und sich dem Negativzins entziehen können. Ein Bank Run wird damit in Zukunft unmöglich sein.
  4. Jeder Kunde, jede Transaktion ist dann komplett transparent und nachvollziehbar. Eine digitale Währung kann unzählige Daten über die Zahlungsströme und das Nutzerverhalten der Bürger liefern. Der wahre feuchte Traum der Stasi und der Albtraum, vor dem uns George Orwell gewarnt hat.
  5. Strafzinsen oder eine Strafsteuer (Vermögensabgabe/Vermögenssteuer) können schnell und effizient eingesetzt und von jedem Konto eingezogen werden.
  6. Die EZB baut ihre Befugnisse und Macht aus. Seit Jahren sagt die Notenbank, Europa sei „overbanked“, habe also zu viele Banken.

Mit dem digitalen Euro wird sie sich so einiger  Banken entledigen und in Zukunft dann ganz praktisch den Bürgern direkt ein EZB-Konto anbieten können, sodass sie die komplette Macht und Übersicht hat. Eigentlich ist unser Geldsystem ja schon fast komplett digital, weil das meiste über digitale Prozesse läuft. Über Onlinebanking, Handy-Zahlungen, Plastikgeld und über Giralgeld. Natürlich versuchen die Beteiligten jetzt schon von allen Seiten, uns diese schöne neue Welt des Bezahlens schmackhaft zu machen: praktisches, hygienisches, kontaktloses Bezahlen: effizienter, günstiger, schneller.

Im Endeffekt ist der digitale Euro nichts anderes als das ungedeckte Fiatgeld-System, das zu 100 Prozent digitalisiert ist. Für uns Bürger hat es nur Nachteile, weil wir dann problemlos überwacht und enteignet werden. Es können Negativzinsen installiert werden, ohne dass wir uns davor schützen können. Denn in einem solchen Fall ist der Fluchtweg versperrt, nämlich Bargeld abzuheben, es dem Bankenkreislauf herauszunehmen und es damit legal der Überwachung und dem Zugriff der Staaten zu entziehen. Das muss jedem klar sein. Diese Entwicklung wird auf jeden Fall weltweit kommen, die Notenbanken arbeiten daran, CBDCs (Central Bank Digital Currencies) heißt die Maßnahme, mit der das mathematisch sterbende Geldsystem in die Verlängerung bugsiert wird.

Vorreiter und Vorbild China – der ultimative Überwachungsstaat.
China ist da natürlich schon einen Schritt weiter. Wenn es um Überwachung geht, steht China immer auf dem ersten Platz. Jedes autoritäre System, egal ob sozialistisch-kommunistisch oder faschistisch, braucht zum Erhalt einen feinmaschigen Überwachungsapparat, weil der Mensch immer nach Freiheit und Gerechtigkeit strebt. Für beides stehen die Extreme nicht. Um Chinas 1,3 Milliarden Bürger in Schach zu halten und zu überwachen, wird es immer notwendiger, einen immer komplexeren Überwachungsstaat zu implementieren. Dies soll beim Geld nicht anders sein, denn ein digitaler Yuan würde Chinas Überwachungsapparat extrem stärken. Eine erfolgreiche Einführung des digitalen Yuan würde die Macht über das Geld wieder in die Staatshände bringen, weg von den bekannten kommerziellen digitalen Zahlungssystemen wie WeChat Pay und Alipay. Das wäre mit vielen Vorteilen zur Festigung der kommunistischen Partei verbunden.

In keinem anderen Land der Welt wird so viel mit dem Handy bezahlt wie in China. 900 Millionen Nutzer oder mehr als 80 Prozent benutzen ihr Smartphone zum Bezahlen. Chinesische Konsumenten und Händler repräsentieren fast die Hälfte der weltweiten Nutzer der digitalen Wallets. Alibaba und Tencent sind in China führend und kontrollieren 94 Prozent des Marktes mit einem Volumen von 50 Billionen US-Dollar.

Die daraus resultierenden Datenströme ermöglichen einen beispiellosen finanziellen Einblick in Echtzeit in die Geld- und Wirtschaftslage des Landes, liefern die Rohdaten für wertvolle Analysen und erlauben Rückschlüsse auf das individuelle Konsumverhalten. Pures Datengold. Und genau diese Daten will auch die Kommunistische Partei natürlich abgreifen. Ein von der kommunistischen Partei kontrolliertes digitales Geld, gepaart mit dem Sozialkredit-System (Social Credit Programme) ist die perfekte, perfide Lösung, um die eigenen Bürger in Schach zu halten, allzeit zu kontrollieren und sie abzustrafen, falls sie sich nicht an die kommunistischen Regeln halten. Wer dann aus der Reihe tanzt, bekommt neben dem Abzug an sozialen Kreditpunkten dann gleich noch eine Strafe aufgebrummt in Form von Abhebungslimitierungen, Strafzahlungen, die sofort abgebucht werden. Sogar zur Kontensperrung kann es kommen.

Der digitale Yuan wird bereits in der südchinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen getestet und ist bereit für den landesweiten „Roll-out“, sobald die Testphase abgeschlossen ist. China erhofft sich zudem mehr Unabhängigkeit vom SWIFT-System und will mit der Digitalisierung des Yuan das globale Monopol des Dollars brechen. Global wird bei allen Notenbanken mit Hochdruck an digitalen Währungen gearbeitet, da die Vorteile auf der Hand liegen und sich das Geldkarussell auf diese Weise noch eine Weile weiterdrehen kann. Das wird natürlich öffentlich nicht so kommuniziert, da wird gesagt, „Wir gucken mal“, aber insgeheim wissen alle, dass dies der einzige Ausweg ist, um noch mal ein bisschen Zeit herauszuschinden.

Bargeldverbot.
Bargeld ist Freiheit! Doch diese Freiheit ist seit Jahren unter Beschuss von allen Seiten. Neben den Staaten, Notenbanken und Banken sind es auch Organisationen wie die „Better Than Cash Alliance“, eine weltweite Vereinigung von Regierungen, Unternehmen und internationalen Organisationen, die den Übergang des Barzahlungsverkehrs zu digitaler Zahlungsweise beschleunigen wollen. Mitglieder sind – wenig überraschend! – die Kreditkartengiganten Visa und Mastercard, die Citibank, aber auch die Bill und Melinda Gates Stiftung. Spannend finde ich folgenden Fund meiner Recherche: Die Anti-Bargeld-Allianz hat von unserer Bundesregierung deutsche Steuergelder erhalten. Von 2016 bis 2018 waren es 500.000 Euro und seit 2019 sind es jährlich 200.000 Euro. Interessant wäre zu wissen, mit welchem Hintergedanken über 1 Million Euro „gespendet“ wurden.

Seit Jahren wird jede Krise genutzt, um den Menschen das Bargeld auszureden, es ihnen madig zu machen und in ein schlechtes Licht zu stellen. Wer bar bezahlt, macht sich verdächtig, denn vermeintlich verwenden nur Kriminelle Bargeld. So wird es uns immer wieder suggeriert. Die Schlagworte sind Rotlichtmilieu, Drogen, Schwarzgeld, Steuerhinterziehung oder zuletzt die Bekämpfung eines Virus. Die Banken nehmen diese Argumente gerne auf, und dann kommt gleich der Hinweis: „Hier – so geht bargeldloses Bezahlen! E-Cash, Karte oder Smartphone hinhalten, fertig!“ So sieht aktuell der Kampf, oder Krieg, wie manche es sehr drakonisch nennen, gegen das Bargeld aus. Dieser Krieg findet statt, und das Bargeld wird irgendwann sein Ende finden. Darüber haben wir ja schon gesprochen.

Die Zentralbanken arbeiten mit Hochdruck an ihren digitalen Lösungen. Am digitalen Euro, Dollar oder welcher Währung auch immer, wenn die Zeit noch reicht und nicht der Crash schneller kommt. Bargeld ist aktuell die einzige Möglichkeit, das eigene Ersparte noch legal aus der Überwachung durch den Staat, aber auch aus der Überwachung durch die Banken und aus dem Bankenkreislauf herauszuziehen, ohne dass jemand weiß, was der Besitzer damit macht, wo er es investiert, wo er es womöglich auch versteckt. Und das ist natürlich vielen ein Dorn im Auge. Vor allem, wenn wir dann in die eine oder andere politische Richtung umkippen sollten, wird dieses Fluchtfenster natürlich ganz schnell geschlossen werden. In Griechenland wurde die letzte Krise schon aktiv von der Politik genutzt und man darf nur noch bis 500 in bar bezahlen. Im ebenso krisengeplagten Italien liegt die Barzahlungsgrenze bei 1000 Euro. In Deutschland darf man noch so viel in bar bezahlen, wie man möchte. Doch dies will die EU unterbinden. Mit einer einheitlichen Richtlinie soll die Bargeldobergrenze in der EU vereinheitlicht werden auf 10.000 Euro. Wenn es so kommt, ist der Schritt nicht mehr weit, das Bargeld ganz abzuschaffen. (RED)

LOGISTIK express Journal 5/2022

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