Erster MAN eTruck startet mit Duvenbeck in die emissionsfreie VW-Werkslogistik
Seit 2018 setzt Quehenberger Logistics einen Schwerpunkt auf E-Mobilität. Als Vorreiter in der Branche arbeitet das Unternehmen eng mit den Lieferanten an der Optimierung der Leistung und Praxistauglichkeit elektrobetriebener Nutzfahrzeuge.
Mit der heutigen Übergabe des ersten MAN eTruck an die Duvenbeck Unternehmensgruppe in München setzt MAN Truck & Bus einen weiteren Meilenstein in der Elektrifizierung des Güterverkehrs. Die speziell für die Ladevolumenanforderungen der Automobillogistik entwickelte Ultra Low Liner eTGX-Sattelzugmaschine soll die Volkswagen Werkslogistik künftig besonders klimafreundlich machen. Gemäß dem beidseitig unterzeichneten Letter of Intent will Duvenbeck bis zu 120 Einheiten des MAN eTGX bis 2026 in Dienst stellen. Der MAN eTruck wird seitens Duvenbeck im Zuge der VW-Werkslogistik in verschiedenen Bereichen des Speditionsgebiets in Rhein-Ruhr, wie auch Benelux, eingeplant.
„Mit dem Ultra Low Liner eTruck hat MAN eine Lösung entwickelt, die perfekt auf die Anforderungen der Automobilindustrie abgestimmt ist. Keine andere Serien-Elektro-Sattelzugmaschine kann Trailer mit einer Innenhöhe von drei Metern ziehen. Das macht ihn zur idealen Wahl für Transporte mit hohem Volumenbedarf“, erklärt Friedrich Baumann, Vorstand Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus. „Wir freuen uns, mit Duvenbeck und Volkswagen zwei starke Partner an unserer Seite zu haben, um diese Innovation auf die Straße zu bringen.“
Duvenbeck: Partner für Green Logistics
Bei Duvenbeck ist Nachhaltigkeit seit Jahren ein zentrales Element der Unternehmensstrategie. Mit der Initiative „Green Logistics“ setzt das Unternehmen auf emissionsarme und ressourcenschonende Transportlösungen. „Der MAN eTruck ist ein wichtiger Schritt in Richtung emissionsfreie Logistik. Er hilft uns, die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Nachhaltigkeit ist bei uns gelebte Praxis“, betont Bernd Reining, Senior Director Procurement bei Duvenbeck. Duvenbeck implementiert kontinuierlich Maßnahmen zur Optimierung von Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Dazu gehören unter anderem die Nutzung alternativer Antriebe, die Reduktion von Leerfahrten und innovative Ladekonzepte. Der Einsatz des MAN eTrucks markiert einen weiteren Beitrag zur Minimierung der CO2-Emissionen in der Lieferkette.
Logistik für Volkswagen Logistik
Duvenbeck setzt den MAN eTruck künftig in der Produktionsbelieferung von Volkswagen ein.
Simon Motter, Leiter Volkswagen Konzernlogistik, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mutig geht unser Partner Duvenbeck voran: Erstmals werden eTrucks von MAN für das Volkswagen-Werk Wolfsburg eingesetzt. Damit kann jetzt die Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit der Technologie bewiesen werden.“ Der Einsatz der MAN eTrucks ist Teil des Programms goTOzero impact logistics, mit dem Volkswagen den Weg zu einer konsequent klimafreundlichen Logistik eingeschlagen hat. Der Einsatz von Elektro-Lkw ist dabei langfristig der wichtigste Hebel, um die CO2-Emissionen im Straßentransport zu reduzieren. Dort, wo der strategisch priorisierte Einsatz der Schiene mit grünem Strom nicht möglich ist, beispielsweise aufgrund fehlender Gleisanschlüsse, werden batterieelektrische Lkw mit grünem Strom favorisiert. In dem verkehrsträgerübergreifenden Konzept erfolgt deren Einsatz entsprechend ihren Stärken: Die Bahn auf der Langstrecke, emissionsfreundliche Lkw im Vor- und Nachlauf sowie auf Kurz- und Mittelstrecken.
Technologische Innovation als Schlüssel
Der Ultra Low Liner eTruck MAN eTGX ist ein Vorreiter seiner Klasse: Mit einer Aufsattelhöhe von nur 950 mm, bei einem sehr kurzen Radstand von 3,75 Metern und dennoch maximaler Batteriekapazität, bietet er eine Reichweite von rund 500 Kilometern. So eignet er sich perfekt für den Einsatz in der Automobillogistik, für die weniger hohe Ladungsgewichte als vielmehr maximales Ladevolumen bis drei Meter Innenhöhe entscheidend sind. Dank seines modularen Batteriekonzepts mit wahlweise vier, fünf oder sechs Batteriepaketen und Leistungsstufen von 449 und 544 PS ist er optimal für jede Transportaufgabe anpassbar. Zudem ist er neben der standardmäßigen CCS-Ladetechnologie (bis zu 375 kW) auch mit dem neuen MCS-Standard mit bis zu ein Megawatt Ladeleistung bestellbar, der noch schnelleres Zwischenladen in der Lenkzeitpause des Fahrers ermöglicht.
Transportunternehmen profitieren bei der Umstellung auf die Elektromobilität zudem von dem 360 Grad eMobility Consulting von MAN: Die Beratung zum Umstieg auf Elektromobilität umfasst unter anderem kundenspezifische Analysen zu Fahrzeugeinsatz und Ladeinfrastrukturbedarf. Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturausrüstern gehört auch die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur selbst zum Angebot von MAN. Darüber hinaus stehen ebenso wie für die konventionell angetriebenen Lkw speziell auf Elektromobilität zugeschnittene Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie zahlreiche digitale Services für den Einsatz der neuen Elektro-Löwen bereit. Dazu gehören unter anderem der MAN eReadyCheck, mit dem Kunden überprüfen können, wie sich ihre Lieferrouten rein elektrisch fahren lassen, ebenso wie der Ladedienst MAN Charge & Go inklusive Ladekarte, durch den einfache, konsolidierte Ladeplanung und -abrechnung für internationale Routen möglich gemacht werden.
Der Einsatz des MAN eTGX bei Duvenbeck erfolgt durch die TIP Group, einen der führenden herstellerunabhängigen Nutzfahrzeug-Vermieter und Dienstleister für die Transport- und Logistikindustrie. Durch die Bereitstellung des MAN eTrucks ermöglicht TIP Unternehmen wie Duvenbeck, flexibel und schnell auf die wachsenden Anforderungen einer nachhaltigen Logistik zu reagieren. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden mit modernen, umweltfreundlichen Fahrzeugen auszustatten und sie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen“, erklärt Oliver Bange, Vice President Central Europe Region der TIP Group. (RED)
Quelle: LOGISTIK express Journal Transport & Logistik LE-5/2024 T&L