Flexibel, sicher, digital: Effiziente Arbeitsprozesse in der Logistik

Die letzten eineinhalb Jahre sind nicht ohne Spuren an der Logistikbranche vorbeigegangen. Dabei nehmen nicht nur die direkten Auswirkungen der Coronakrise Einfluss, sondern auch das veränderte Einkaufsverhalten der Verbraucher. Auch der Brexit trägt seinen Teil zu den veränderten Bedingungen in der Logistikbranche bei. Das Versandaufkommen wächst, neue Schutzvorschriften erfordern mobile Workstations, die Sicherheit, Hygiene und Effizienz garantieren. Die Kontaktreduktion nimmt einen neuen Stellenwert ein. Je weniger Arbeitsschritte und mögliche Schnittstellen mit Personalkontakt es gibt, desto besser. Die Digitalisierung im Allgemeinen, Maschinen und Geräte mit Mehrfachnutzen im Speziellen sind wichtige Schlüssel, um Zeit und Geld zu sparen und außerdem den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Logistikbranche reagiert auf das veränderte Konsumverhalten und schafft noch effizientere Prozessabläufe.

Online-Umsätze explodieren, Logistik muss reagieren

Mit dem staatlich verordneten Lockdown orientierten sich weltweit Milliarden von Verbrauchern bezüglich ihres Einkaufsverhaltens um. In den USA und in Kanada stiegen die Umsätze im E-Commerce rund um das 1,5-fache im Vergleich zu 2019. Auch in Deutschland waren starke Zuwächse zu verzeichnen und das sogar im eher umsatzschwachen Sommermonat August.

Zwar ging der Trend zum Online-Shopping auch ohne Lockdown ohnehin in diese Richtung, doch Corona hat die Entwicklung beschleunigt. Experten gehen davon aus, dass das Einkaufsverhalten der Verbraucher sich nachhaltig geändert hat und sich auch nicht zurückentwickeln wird, auch wenn die Geschäfte wie gewohnt geöffnet haben. Neben den Entwicklungen des Onlinehandels wirken sich auch die Regelungen rund um den Brexit auf den Im- und Export aus. Neue logistische Abläufe beim Warenversand zwischen den britischen Inseln und dem Rest der EU sind zu berücksichtigen. Außerdem kommt es in vielen Lagern zu erhöhten Beständen, sodass die Ausnutzung des vorhandenen Raums so optimal wie möglich erfolgen muss.

Für die Logistik heißt das konkret, die internen Prozesse anzupassen. Nur so ist es möglich, auf die stets wachsende und unplanbar schwankende Nachfrage zu reagieren, so dass die Risiken der Supply-Chain-Kette weitestgehend ausgehebelt werden können. Schnelligkeit und Effizienz sind dabei besonders wichtig.

 

Effizienz im Warenlager zwingend notwendig

Firmen stehen unter einem erhöhten Druck, ihre Waren schnellstmöglich auszuliefern und das bedeutet, dass die vorhandenen Lager und Logistikflächen modernisiert werden müssen. Das rasante Wachstum des Internethandels gibt die Taktzahl vor, mit den neuen Technologien und Arbeitsabläufe in Lagern zu implementieren sind. Es ist notwendig Prozesse noch mehr zu automatisieren, um Bestellungen schnellstmöglich erledigen zu können. In diesem Zusammenhang lassen sich Schritte zusammenlegen, um Zeit und Platz zu sparen. Ein einfaches Beispiel soll zeigen, wie sich das in der Praxis ohne großen Aufwand umsetzen lässt: Moderne Hubwagen mit Waage für die Intralogistik oder Wiegehubwagen vereinen Funktionalität und Präzision. Sie übernehmen gleich drei Aufgaben: sie heben, transportieren und wägen die Lasten direkt am Einsatzort ab. Die Arbeit mit einem Hubwagen sorgt für eine hohe Zeitersparnis im Warenverkehr, beim Feststellen der Speditionsgewichte sowie im Rahmen der Produktion. Der Entscheidung für die Anschaffung von entsprechenden Arbeitsgeräten wie diesen sollte eine Analyse des Status quo vorausgehen, an die entsprechende Automatisierungsprozesse anknüpfen, die zu effizienten Lager- und Logistikprozessen führen.

Automatisierungspotenzial erkennen

Logistische Prozesse erfordern präzise und detaillierte Informationen, damit Verantwortliche n Echtzeit zielführende Entscheidungen treffen zu können. Wenn die notwendigen Informationen zentral und transparent aufbereitet werden, werden Arbeitsabläufe durch Echtzeit-Monitoren besser steuerbar.

Verzögerungen und Schwächen lassen sich frühzeitig erkennen und beseitigen, bevor sie zu zeit- und kostenintensiven Engpässen und Schwierigkeiten führen. Der Zugriff auf die zentralen Unterlagen wie Frachtbriefe, Packlisten, Lieferscheine und Rechnungen kann durch intelligente Automatisierung verbessert werden. Es ist ein Problem, das noch immer ein großer Teil logistischer Prozesse mithilfe unstrukturierter Informationen aus E-Mails, ausgedruckten Papieren, Faxen oder diversen Kalkulationstabellen bearbeitet wird. Unterbrechungen und Fehler sind damit vorprogrammiert. Gleiches betrifft die Überwachung von Routen, Kontrollnummern oder Zeitplänen, die ohne Digitalisierung nicht selten chaotisch ablaufen. Die Faktoren Glück und Zufall spielen mitunter eine zu große Rolle dabei.

Digitale Intelligenz ist das probate Mittel, um Prozesse in der Logistik zu optimieren. Außerdem ergeben sich daraus Ansätze, um in der Praxis individuell passende Automatisierungsschritte anzugehen und entsprechende Investitionen vorzunehmen.

Die Intralogistik will durchdacht und neu organisiert werden. Dabei steht die Frage der Effizienz im Fokus.

Was machen digital organisierte Unternehmen anders?

Im Kern gelingt es digital organisierten Unternehmen, ihre Prozesse effizienter aufzubauen. Sie nutzen etwa zur Überwachung des Inventars Industrieroboter oder Drohnen im Lagerbereich. Die Verbindung von der Industrie der Dinge mit künstlicher Intelligenz, auch Artificial Intelligence in loT-Umgebung genannt (AloT), steht im Fokus. Menschen und Maschinen sollen möglichst reibungsfrei miteinander agieren.

Genau hier machen prozessintelligente Ansätze ihre Vorteile geltend. Die neuen Tools integrieren manuelle Prozesse und berücksichtigen das Eingreifen von Menschen in komplexe Abläufe. So gelingt es, Menschen, Prozesse und Inhalte miteinander zu verknüpfen, um das bestmögliche effiziente Ergebnis zu erzielen. Digitalisierte Prozesslösungen nehmen noch mehr an Bedeutung zu, sobald sogenannte digitale Zwillinge zum Alltag gehören. Digitale Zwillinge sind digitale Abbilder – in der Logistik insbesondere des Lagers -, in denen die Arbeitsabläufe und Warenflüsse dargestellt werden. Anhand der digitalen Zwillinge können neue Methoden und Abläufe ausprobiert werden, ohne den Betrieb selbst zu unterbrechen. Erst später, wenn die neuen Prozesse reibungsfrei auf dem digitalen Abbild funktionieren, werden sie in die Realität transportiert. Auf diese Weise soll es einfacher werden, einen umfassenden Einblick in die Prozesse zu erlangen, um entsprechend intelligente Lösungen zu entwickeln. Dabei lassen sich ineffiziente Bereiche aufspüren und minimieren, die bislang Zeit und Geld gekostet haben.

 

Jetzt aktiv werden

Ein wichtiges Learning ergibt sich aus den rasanten Entwicklungen in den letzten eineinhalb Jahren: Wer jetzt die innerbetriebliche Logistik nicht verändert und weiterhin mit alten Prozessen arbeitet, vergibt eine wichtige Chance, sicherlich mit weitreichenden Folgen. Firmen, die Schritt für Schritt Zeit und Geld sparen wollen und zu diesem Zweck die notwendigen Maschinen und Geräte dafür anschaffen und digitale Prozesse fortlaufend verbessern, haben die Nase vorn.

Es ist wichtig, jetzt aktiv zu werden, um nicht innerhalb kurzer Zeit abgehängt zu werden. Intralogistik-Verantwortliche müssen kurzfristig dafür sorgen, Prozesse unter Berücksichtigung aller Anforderungen intelligent zu optimieren. Dies geht nur, wenn die Kapazitätenplanung den schwankenden Anforderungen angepasst wird und die damit im Zusammenhang stehenden Arbeitsabläufe rationalisiert und möglichst reibungslos funktionieren. Letztlich hängt davon die Kundenzufriedenheit ab, die ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für eine solide Auftragslage ist.

Abbildung 1: pixabay.com © marcinjozwiak (CC0 Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay.com © delphinmedia (CC0 Creative Commons)

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