Flughafen Stuttgart mit Nachhaltigkeitspreis Logistik 2015 ausgezeichnet

Preisträger des vierten Nachhaltigkeitspreises Logistik, der jährlich im Rahmen des Logistik Dialogs in Wien von den BVL-Organisationen Österreich und Deutschland verliehen wird, ist der Flughafen Stuttgart. Das Unternehmen wird für seinen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz „fairport STR“ ausgezeichnet.

„Gemeinsam blicken wir damit auf großartige Preisträger, die die ganze Bandbreite von Nachhaltigkeit in der Logistik veranschaulichen: 2012 der Automobilhersteller Audi, 2013 das Handelsunternehmen Tchibo, 2014 der Logistikdienstleister Schachinger – und jetzt ein herausragendes Infrastrukturunternehmen“, so Jury-Mitglied Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt, Institutsleiter, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik, Universität für Bodenkultur, Wien, in seiner Laudatio. Die Dimensionen des diesjährigen Preisträgerprojektes beschrieb er anhand folgender Eckpunkte: Bis zu 400 Starts und Landungen pro Tag zu über 100 Flugzielen, über 20.000 Tonnen an Luftfracht und 11.000 Tonnen Luftpost werden in Stuttgart bewältigt. Das Flughafengelände umfasst rund 400 Hektar, davon rund 190 Hektar Grünfläche.

Ziel der Flughafen Stuttgart GmbH ist es, langfristig und dauerhaft zu einem der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen Europas zu werden. Konkret lautet das Ziel: Senkung des CO2-Ausstoßes um ein Fünftel bis zum Jahr 2020 auf der Basis des Jahres 2009. „Dieses Klimaziel, das ursprünglich 2020 erreicht werden sollte, ist bereits heute erfüllt“, lobte Gronalt die Verantwortlichen in Stuttgart.

Unter dem Projektnahmen „fairport STR“ wurde eine Vielzahl von Maßnahmen gebündelt. Beispiele sind:

  • das Energiemanagement der Liegenschaften,
  • der Kraftstoffverbrauch der flughafeneigenen Fahrzeuge,
  • die fachgerechte Abfallentsorgung,
  • der Schutz von Gewässern und Grünanlagen auf dem Flughafengelände.

Als Handlungsfelder mit dem größten Wirkungsgrad wurden Einkauf, Energiemanagement und Elektromobilität identifiziert. Einige der Erfolge:

Durch innovative Hardware und die Erneuerung des Netzwerkes konnte der Energieverbrauch um rund 82 MWh reduziert werden. Die zulässige Raumtemperatur in den Rechenzentren wurde auf 26 Grad erhöht, wodurch künftig 30 MWh weniger zur Kühlung verbraucht werden.

Zwei Solaranlagen mit einer Gesamtfläche von 10.500 Quadratmetern liefern jährlich 1,4 GWh Strom aus Sonnenenergie. Die Ersparnis an CO2 beträgt pro Jahr 900 Tonnen. Das mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerk auf dem Flughafengelände produziert Strom und nutzt Abwärme zum Heizen im Winter oder im Sommer zur Kühlung.

Grundlage der Arbeit ist der fairport Kodex, dessen Integration in die Unternehmenssteuerung durch das fairport Controlling gewährleistet wird. Leitbild ist der fairport-Gedanke, den die Verantwortlichen in Stuttgart als fortlaufenden Prozess verstehen, der noch nicht abgeschlossen ist. Wesentliche Zwischenschritte sind allerdings erreicht – und der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht des Flughafens trägt nicht von ungefähr den Titel „Auf dem Weg zum fairport STR“.

Die Preisverleihung fand im Rahmen des 31. Logistik Dialogs in Wien statt. Den Preis nahm Walter Schoefer entgegen, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH. Den Preis überreichten die Präsidenten der BVL-Organisationen DI Roman Stiftner für die BVL Österreich und Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer für die BVL Deutschland.

Die speziell für den Nachhaltigkeitspreis geschaffene Preisskulptur „open end“, die zusammen mit der Urkunde überreicht wurde, ist das Werk des Cuxhavener Künstlers Andreas Green. Die Skulptur besteht aus den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der Nachhaltigkeit.

Zum Hintergrund:

Für den Nachhaltigkeitspreis Logistik sind Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung sowie realisierte kooperative Forschungsprojekte zugelassen. Es können Arbeiten und Lösungen prämiert werden, die dem ganzheitlichen logistischen Grundsatz entsprechen und in allen drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie, gesellschaftliche Verantwortung – relevante Ergebnisse ausweisen.

Der Jury für den Nachhaltigkeitspreis Logistik 2015, für deren ehrenamtliches Engagement sich die beiden Logistikvereinigungen auf das Herzlichste bedanken, gehörten an:

DI Dr. Christian Plas, Vorsitzender der Jury, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, denkstatt GmbH, Wien

Dr. Dagobert Achatz, Umweltschutzbeauftragter, Audi AG, Ingolstadt, Preisträger 2012

Ulrike Baum, Chief Human Resource Officer, Röhlig + Co., Bremen

Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt, Institutsleiter, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik, Universität für Bodenkultur, Wien

Achim Lohrie, Direktor Unternehmensverantwortung, Tchibo GmbH, Hamburg,
Preisträger 2013

Petra Mostberger, Leitung Supply Chain Management, dm-drogeriemarkt GmbH & Co. KG, Karlsruhe

Maximilian Schachinger, Geschäftsführer, Schachinger Logistik Holding GmbH, Hörsching, Preisträger 2014

Mag. Arnulf Wolfram, Sector Cluster Lead Infrastructure & Cities, Siemens AG, Wien

Quelle: BVL

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar