Gebrüder Weiss: Logistik wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor

Mit einer Steigerung von zwei Prozent erwirtschaftete Gebrüder Weiss im vergangenen Geschäftsjahr einen vorläufigen Nettoumsatz von 1,7 Mrd. Euro (2018: 1,67 Mrd. Euro). Das internationale Transport- und Logistikunternehmen hat zudem erneut umfangreich in seine Logistikanlagen, Equipment und die Digitalisierung von Prozessen investiert.

„2019 war ein gutes Jahr. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen haben wir uns in allen Geschäftsbereichen positiv entwickelt und konnten neue Technologien für erhöhten Kundennutzen und effizientere Prozesse erfolgreich einsetzen. Besonders erfreulich ist die Nachfrage im Bereich Home Delivery“, bilanziert Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss.

Mit einem konsolidierten Umsatz von 1,15 Mrd. Euro steigerte der Geschäftsbereich Landverkehre und Logistik den Vorjahresumsatz um 2,1 Prozent (2018: 1,12 Mrd. Euro). Ein wesentlicher Treiber war die steigende Nachfrage im Bereich Home Delivery: Rund 1,1 Mio. Weißwaren, Möbel und TV-Geräte wurden in Österreich und Osteuropa an Endkunden zugestellt. Mit 385.000 Sendungen in Österreich bestätigt das Unternehmen hier erneut seine Marktführerschaft (2018: 335.000).

Auch der Bereich Luft- und Seefracht legte um 1,3 Prozent auf 380 Mio. Euro zu. Die angespannte Marktsituation in der Luftfracht konnte durch gestiegene Sendungsmengen in der Seefracht kompensiert werden. DPD Austria, deren Mitgesellschafter der Gebrüder Weiss Paketdienst ist, konnte die Marktposition als größter privater Paketdienst in Österreich ebenfalls stärken.

Transportmengen Gebrüder Weiss 2019:

-) Landverkehr und Logistik: 13,7 Mio. Sendungen

-) Seefracht: 121.000 TEU

-) Luftfracht: 53.000 Tonnen

-) KEP (Gebrüder Weiss Paketdienst, Mitgesellschafter bei DPD): 52 Mio. Pakete

Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf insgesamt 7.300 (2018: 7.100). Die Lehre ist ein zentraler Bestandteil der eigenen Fachkräftegewinnung von Gebrüder Weiss in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Serbien. Insgesamt befinden sich 264 junge Menschen bei GW in der Ausbildung.

„Die Logistik wird für unsere Kunden immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. In den Wertschöpfungsketten und deren Prozessen steckt viel Optimierungspotenzial, welches wir mit unseren Kunden gemeinsam analysieren und entsprechende Lösungen entwickeln“, sagt Wolfram Senger-Weiss. Die technische Grundlage hierfür bilden Software-Lösungen, wie etwa Sendungsverfolgung in Echtzeit, digitale Frachtvermessung, der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Transportplanung oder die Angabe der voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA).

Das Unternehmen investierte aber nicht nur in digitale sondern auch in physische Infrastruktur. In Kroatien wurde die bisherige Niederlassung in Zagreb durch ein moderneres Logistikterminal ersetzt, der gößte Gebrüder Weiss Standort in Wien wird um eine Umschlagshalle vergrößert.

Einen Fokus setzte Gebrüder Weiss weiterhin auf seine Entwicklung entlang der „Neuen Seidenstraße“: In Georgien wurde die Erweiterung des Logistik-Hubs in Tiflis eröffnet, in Zentralasien die Präsenz mit einem neuen Standort in Usbekistan ausgebaut. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr 51 Mio. Euro.

Auch bei der alternativen Energiegewinnung und der Entwicklung nachhaltiger Transportlösungen setzte der Logistiker erneut Meilensteine: Mit Photovoltaikanlagen an sechs Standorten produziert Gebrüder Weiss jährlich über drei Millionen Kilowattstunden Strom allein durch Sonnenenergie.

An Standorten in Österreich, Deutschland und Serbien wurden weitere Gas-Lkw in den Fuhrpark aufgenommen. Zudem ist seit Ende 2018 ein vollelektrisch angetriebener Lkw im Großraum Wien im Einsatz. Der Betrieb eines Wasserstoff-Lkw zu Testzwecken ist noch in diesem Jahr in der Schweiz geplant. An Standorten in Österreich, Deutschland und Serbien wurden weitere Gas-Lkw in den Fuhrpark aufgenommen. Der Betrieb eines Wasserstoff-Lkw zu Testzwecken in der Schweiz ist noch in diesem Jahr geplant.

Neben der gesellschaftlichen Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit sieht Wolfram Senger-Weiss ein wesentliches Ziel für die Zukunft der Branche darin, die grundlegende Bedeutung der Logistik in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu steigern: „Die Logistikbranche ist innovativ und vielfältig. Im Gegensatz zur produzierenden Wirtschaft wird diese Leistung von der Gesellschaft aber oft nicht wahrgenommen. Die wichtige Rolle der Logistik innerhalb der Wertschöpfungsketten bis hin zum Endverbraucher zu vermitteln – das muss unser Ziel sein.“

Gebrüder Weiss zählt mit 150 firmeneigenen Standorten zu den  führenden Transport- und Logistikunternehmen Europas. Unter dem Dach der Gebrüder Weiss Holding AG mit Sitz in Lauterach (Österreich) fasst das Unternehmen neben seinen Hauptgeschäftsbereichen Landtransporte, Luft- und Seefracht sowie Logistik auch eine Reihe von hoch spezialisierten Branchenlösungen und Tochterunternehmen zusammen.

www.gw-world.com

Translate »
error: