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Hamburger Hafen mit solider Bilanz – Wachstumspotenziale durch Digitalisierung

Der Hamburger Hafen kann eine solide Bilanz vorlegen und will sein künftiges Potenzial weiter ausbauen. Möglich werden soll dies durch weitere Digitalisierungsmaßnahmen.

Für den Hamburger Hafen läuft es ganz gut: Laut eigener Pressemitteilung konnte der Seegüterumschlag „auf hohem Niveau stabil“ gehalten werden. In Zahlen ausgedrückt heißt dies: 2017 umfassten die Segmente Stückgut und Massengut rund 136,5 Millionen Tonnen. Im Vorjahresvergleich blieb auch der Massengutumschlag mit 44,7 Millionen Tonnen auf gleichem Niveau.

Im Bereich containerisiertes Stückgut musste allerdings ein leichter Einbruch um von rund einem Prozent verzeichnet werden, sodass im vergangenen Jahr alles in allem nur noch 8,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen wurden.

Viele Reeder steuern Hamburger Hafen nur mit beladenen Containern an
„Beim Containerumschlag stellen wir für das Jahr 2017 eine unterschiedliche Entwicklung fest. So blieb der Umschlag beladener Boxen mit 7,6 Millionen TEU unverändert, während beim Umschlag leerer Boxen ein Rückgang um 88.000 TEU auf 1,2 Millionen TEU zu verzeichnen ist“, kommentierte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Diese Entwicklung sei erwartungsgemäß verlaufen, da die Fahrrinnenanpassung der Elbe noch nicht umgesetzt wurde. Die in Hamburg geltenden Restriktionen auf der Elbe sowie enge Tidezeitfenster führen demnach dazu, dass die Reeder vor allem große Containerschiffe mit beladenen Boxen über Hamburg routen. Leere Container hingegen würden zunehmend nicht über den Hamburger Hafen, sondern über andere nordeuropäische Knotenpunkte geschickt.

Hamburg will sich für größere Schiffe wappnen
„Nach einer realisierten Fahrrinnenanpassung können wir in Hamburg deutlich mehr Container und Massengut umschlagen“, erklärt zudem Ingo Egloff aus dem Vorstand des Hamburger Hafen Marketings: „Terminals und Hafenanlagen sind für Wachstum gut vorbereitet. Mehr Tiefgang auf der Elbe und eine Erleichterung im Begegnungsverkehr durch Einrichten der Begegnungsbox […] werden eine effizientere Ausnutzung der Laderaumkapazitäten ermöglichen und vereinfachen entscheidend die Begegnung besonders großer Schiffe.“

Dieser Fortschritt ist auch dringend nötig, denn die durchschnittliche Containerschiffsgröße nahm im vergangenen Jahr weiter zu.

Im Rahmen der aktuellen Zahlen haben die Experten des Hamburger Hafens auch einzelne Segmente genau aufgeschlüsselt: Dabei zeigt sich beispielsweise, dass der Bereich Greifergut mit einem Plus von sieben Prozent auf 23,5 Millionen Tonnen ein Rekordergebnis einfahren kann. Im Vergleich mit dem Vorjahr sind auch die Kohleimporte um 5,7 Prozent auf 7,8 Millionen Tonnen und die Erzimporte um 6,8 Prozent auf 10,1 Millionen Tonnen gewachsen. Rückläufig sei hingegen unter anderem der Export mit 3,4 Millionen Tonnen, was einem Minus von 21,8 Prozent entspricht und „vor allem auf den Mengenrückgang bei Getreideexporten zurückzuführen ist“.

Große Pläne für die Zukunft des Hamburger Hafens
Mit Blick auf die Zukunft scheint für den Hamburger Hafen noch einiges anzustehen, weiß auch Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. Er sagte bei der Jahrespressekonferenz des Hamburger Hafens: „Wir haben viele Fragen zu klären, die die Zukunft betreffen. Wir müssen uns mit Industrie 4.0, mit Digitalisierung beschäftigen und wie das die Lieferketten verändert. Wir müssen den Hafen so entwickeln, dass er an der Spitze der Bewegung steht. Der Hamburger Hafen muss ein Hafen 4.0 werden.“

© Jack Jelly – shutterstock.com

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