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Handel weiterhin offen für Gespräche mit BM Köstinger, Bauernbund & LK über Österreich-Pakt für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln

Heimischer Lebensmittelhandel erfüllt UTP-Richtlinie und steht für faire Preise. Dialogplattform „LEBENSMITTEL.WERTSCHÄTZEN.“ für überparteilichen Dialog nutzen. Ombudsstelle 2021 einrichten.

Bis 1. Mai 2021 haben die EU-Mitgliedstaaten Zeit, um die 15 Bestimmungen der UTP-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelkette auf nationaler Ebene umzusetzen. Die UTP-Richtlinie stellt die Weichen für eine faire, von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette.

Initiative „LEBENSMITTEL.WERTSCHÄTZEN.“ lädt zu bundesweitem Schulterschluss.
In Österreich ist dies längst gelebte Realität. Daher steht der heimische Lebensmittelhandel dem Landwirtschaftsministerium auch weiterhin gerne für Gespräche über einen „Österreich-Pakt“ für mehr Wertschätzung, mehr Wertschöpfung und mehr Regionalität zur Verfügung. Immerhin geben die heimischen Verbraucher laut Eurostat lediglich 9,7 Prozent ihres verfügbaren Haushaltsbudgets für Lebensmittel aus. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich nur auf dem viertletzten Platz. Sowohl die Landwirtschaft als auch der Lebensmittelhandel haben ein Interesse daran, dass es faire Preise gibt. Der heimische Handel arbeitet daher mit wertvollen Initiativen wie „Land schafft Leben“, „Lebensmittel sind kostbar“ oder der „Supply Chain Initiative“ zusammen, um u.a. die 165.000 Bauernhöfe in unserem Land bestmöglich zu unterstützen.

Faktoren wie Regionalität, Saisonalität oder Qualität von Lebensmitteln werden gerade in Zeiten der Corona-Krise noch wichtiger und werden von immer mehr Konsumenten nachgefragt. Die überparteiliche Plattform „LEBENSMITTEL.WERTSCHÄTZEN.“ verfolgt das Ziel, den Dialog zu strukturieren und den Wert heimischer Lebensmittel stärker zu vermitteln, damit diesen beim täglichen Einkauf der Konsumenten ein noch höherer Stellenwert beigemessen wird. „Um den österreichischen Lebensmitteln auch ihren verdienten Wert zu geben, ist es wesentlich, von der Preisdiskussion wegzukommen und eine Kaufentscheidung zu Gunsten regionaler Lebensmittel zu unterstützen“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will das Ziel der Initiative.

Ombudsstelle für Mediation und Schlichtung von Handelsverband und Landwirtschaftsministerium konzipiert
Der Handelsverband freut sich in diesem Zusammenhang über die heutige Ankündigung des Landwirtschaftsministeriums, die bereits im November 2018 vom Handelsverband gemeinsam mit Bundesministerin Köstinger konzipierte Ombudsstelle noch heuer umzusetzen. Schon seit Jahren setzen die österreichischen Lebensmittelhändler auf enge und langfristige Partnerschaften mit der österreichischen Landwirtschaft. Durch eine Ombudsstelle als Erstanlaufstelle können etwaige Missverständnisse schnell beseitigt und das vertrauensvolle Miteinander zwischen Landwirtschaft und Handel weitergelebt werden. In der Selbstverpflichtungserklärung der heimischen Lebensmittelhändler, die ebenfalls im November 2018 gemeinsam mit Bundesministerin Köstinger präsentiert wurde, bekennt sich die Branche zur Wahrung unternehmerischen Wohlverhaltens und zu einer weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit.

„Der österreichische Lebensmittelhandel lebt das faire Miteinander mit allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Die Geschäftspraktiken, welche die UTP-Richtlinie der EU regulieren soll, werden hierzulande zur Gänze eingehalten. Damit nicht genug: Als erste Branche haben wir uns verpflichtet, auch den Fairnesskatalog der Bundeswettbewerbsbehörde vollinhaltlich einzuhalten. Darüber hinaus haben wir bereits 2018 gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium eine eigene Ombudsstelle konzipiert, um einzelne Herausforderungen auf direktem Wege lösen zu können“, bestätigt Rainer Will.
„An die Ombudsstelle sollen sich betroffene Personen, insbesondere Bäuerinnen und Bauern, aber auch Erzeugerorganisationen und Unternehmen anonym wenden können. Wir hoffen, dass die Ombudsstelle als Erstanlaufstelle wie angekündigt noch heuer eingerichtet wird“, ergänzt Frank Hensel, Vizepräsident des Handelsverbandes.

Corona-Lockdowns drücken Fleisch-Erzeugerpreise.
Die allgegenwärtige Corona-Krise wirft ihren Schatten mittlerweile auch auf die Entwicklung der Erzeugerpreise. Aktuell kämpfen etwa die Rinder- und Schweinebauern mit niedrigen Preisen, insbesondere wegen dem Lockdown und dem dadurch ausgelösten Absatzausfall in der Gastronomie sowie im Lebensmittelgroßhandel. Umso wichtiger und dringender ist jetzt die rasche Auszahlung der Hilfsgelder für alle direkt und indirekt betroffenen Betriebe. Der Handelsverband hat hierzu gestern die Online-Petition #arbeitsplätzeretten gestartet. Mehr als 2.600 Unterstützer haben die Petition auf www.arbeitsplaetzeretten.at innerhalb der ersten 24 Stunden bereits unterzeichnet.

Mag. Gerald Kühberger, MA
Pressesprecher
Handelsverband
Alser Straße 45
1080 Wien

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