Handelslogistik 2018: Ohne Informatik keine Automatik

Dank der weiter steigenden Onlineumsätze dürfen sich Händler, Logistikdienstleister wie Lagerausrüster auf ein nachhaltiges Marktwachstum einstellen. In ihrem aktuellen Retail-Forecast erwartet die LogistikPlan GmbH bis 2022 einen Zuwachs des E-Commerce-Marktvolumens von jährlich über 6 Prozent. Der E-Commerce-Anteil am Einzelhandelsumsatz werde sich auf bis zu 20 Prozent erhöhen und damit zum heutigen Stand fast verdoppeln.

Konzentration, Automation und IT-Integration beschreiben die Dresdener Experten für Industrie- und Handelslogistik als die drei wichtigsten Trends im anstehenden Strukturwandel. LogistikPlan-Chef Stefan Gärtner: „In unserem Geschäftsbereich ‚Handel und Logistik‘ ist das Auftragsvolumen vor allem mit Planungen zur Standortzentralisierung und Lagerautomatisierung stark gewachsen.“ Zur Polarisierung des Marktes trage nicht nur die steigende Vormacht von Branchenriesen wie Amazon oder Zalando bei, sondern auch die zunehmende Bündelung der Logistikprozesse in großflächigen, hochautomatisierten European Distribution Centers.

Investitionen in die Logistik-Infrastruktur schaffen einen starken Wettbewerbsvorteil gegenüber kleineren Handelsanbietern, sind aber auch mit Risiken verbunden. So werde die IT-Komplexität der E-Commerce-Anforderungen häufig unterschätzt und könne vor allem bei Automatisierungs-Projekten einen Inbetriebnahme-Verzug von mehreren Quartalen verursachen. LogistikPlan rät den Unternehmen deshalb, trotz aller Dynamik ihr Logistik- und IT-Konzept vorher strategisch neu zu positionieren und zu professionalisieren.

Zu den Schwerpunkten der Transformation zählt am Beispiel der online-affinen Fashionlogistik, dass die Whole-Sales-, Retail- und Online-Bestände konsolidiert und in integrierte Lager-, Qualitäts- und Retourenkonzepte eingebunden werden. Den Automatisierungstrend bestimmen innovative Lager- und Fördersysteme, zum Beispiel das kompakte AutoStore von AM-Automation, der durchsatzstarke Taschensorter von Dürkopp oder der Pick-Roboter TORU von Magazino.

Als gelungenes Beispiel für die Integration von klassischer und online-getriebener Logistik beschreibt LogistikPlan ihr Projekt mit der Komsa AG (1.800 Mitarbeiter, 1 Mrd. € Umsatz), einem der führenden Distributoren für Produkte und Lösungen in der digitalen Welt. Um das schnelle Zusammenspiel von Liefer-, Repair- und Versandlogistik zu sichern, bietet das bei Chemnitz eröffnete Logistikzentrum zwischen allen manuellen und automatischen Lager- und Servicebereichen eine hochvolumige Auftragsabwicklung. Mit Förderstrecken, Routenzügen und durchgängiger IT-Integration werden nun kürzeste Durchlaufzeiten erreicht – bis in die späten Abendstunden.

Quelle: LogistikPlan GmbH, Bild: ITG GmbH

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