Hapag-Lloyd startet in den PIN-freien Freistellungsprozess
Im ersten Quartal 2025 stellt Hapag-Lloyd als erste Reederei ihren Freistellungsprozess für Importcontainer über die deutschen Seehäfen auf eine für die Reederei PIN-freie Lösung um. Damit beginnt die Übergangsphase hin zum einheitlichen digitalen Freistellungsprozess, der von German Ports, einer Kooperation von der DAKOSY AG und dbh Logistics IT AG gemeinsam mit den Beteiligten in den Seehäfen entwickelt wurde.
Dabei ist der Name „Secure Release Order“ Programm. Mit dem neuen Verfahren wird ein wirksamer Schutz gegen die Drogeneinfuhr und die organisierte Kriminalität über die deutschen Seehäfen etabliert. Die manuell generierte PIN-Nummer, mit der bisher über einen Importcontainer verfügt werden konnte, wird durch einen digitalisierten und anonymisierten Prozess über die neutrale IT-Plattform von German Ports ersetzt.
Als erster Teilnehmer führt Pilotpartner Hapag-Lloyd die „Secure Release Order“ im Regelbetrieb ein. Deren Projektleiterin Ann-Kristin Grell nennt die Ziele: „Nachdem die Umstellung zum PIN-freien Prozess bereits in den Benelux-Staaten abgeschlossen ist, wollen wir auch in den deutschen Seehäfen so schnell wie möglich PIN-frei sein. Wir leisten damit einen Beitrag, die Sicherheit in den Häfen zu erhöhen und der Drogenkriminalität vorzubeugen. Im Mittelpunkt stehen aber unsere Mitarbeiter:innen, die wir wirksam schützen wollen.“
In der praktischen Umsetzung bedeutet dies, dass die von Hapag-Lloyd ausgestellten Freigabedokumente dann keine PIN mehr enthalten. Dies ordnet Ann-Kristin Grell ein: „Es ist uns wichtig, dass wir keine Datenspeicherung bei den Abholreferenzen haben. In unseren Systemen ist nicht mehr ersichtlich, unter welcher PIN ein Container freigestellt wird und abgeholt werden kann.“
In der Übergangsphase wird automatisiert über German Ports ein zufälliger PIN generiert und separat an den Empfänger der Sendung oder dessen Bevollmächtigten per E-Mail versendet. Durch die vorherige Registrierung und Authentifizierung der Empfänger bei German Ports ist gewährleistet, dass nur berechtigte Personen Zugang zu dem Container erhalten.
Sollte eine PIN verlorengehen oder nicht übermittelt worden sein, wird diese ungültig. Ann-Kristin Grell erklärt, was in dem Fall zu tun ist: „Es wird ein neues Freigabedokument ausgestellt und der Prozess von neuem angestoßen, da weder Hapag-Lloyd noch die Dienstleister die PIN speichern oder sichern.“
Parallel zur Übergangsphase wird die Finalisierung des German Ports-Moduls „Secure Release Order“ zum PIN-freien Freistellprozess weiter vorangetrieben. Anstelle des PIN-Verfahrens tritt dann das digitale „Recht zur Abholung“ für alle Benutzergruppen. Mit diesem Recht wird die Freigabe des Containers künftig von einer autorisierten Partei an die nächste weitergegeben.
Partizipieren werden alle Beteiligten, das heißt Reedereien, Terminals, Speditionen, Transportunternehmen, Bahnoperateure, Subunternehmen und weitere Dienstleister. Die Secure Release Order schafft eine ganzheitliche Transparenz über den Importprozess vom seeseitigen Eintreffen des Containers im Hafen bis zu dessen Abholung durch das Transportunternehmen. Es ist jederzeit nachvollziehbar, wer über den Container verfügen darf. Auch in der Retrospektive ist die Kette lückenlos dokumentiert.
www.hapag-lloyd.de; www.dakosy.de
Quelle: OEVZ