HHLA und Eurogate stärken Feederstandort Hamburg

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Eurogate stärken mit dem Ausbau ihrer neuen Feeder Logistik Zentrale (FLZ) für Zubringerschiffe die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens. Nach einem erfolgreichen Anlauf der FLZ mit dem ersten Kunden Unifeeder will das Gemeinschaftsunternehmen nun weiter investieren und neue Kunden gewinnen. Zugleich sieht die HHLA eine Stabilisierung bei den Feederverkehren in Hamburg.

"Mit der FLZ schaffen wir ein Rundum-Sorglos-Paket für die Operateure von Zubringerschiffen", sagte Heinrich Goller, Geschäftsführer der FLZ und Geschäftsführer der HHLA Container Terminals. "Das ist eine Win-Win-Situation für die Terminalbetreiber und Feederreeder." Ziel der FLZ ist es, die Abfertigung von Feederschiffen in Hamburg zu optimieren, zu beschleunigen und damit die Kosten für die Reedereien zu senken.

Feederverkehre haben für den Hamburger Hafen eine große Bedeutung. So genannte Feederschiffe sammeln Container, die Hamburg mit dem Überseeschiff etwa aus Asien oder Amerika erreichen, an den verschiedenen Terminals ein und transportieren sie weiter in die Abnehmerländer, vor allem im Ostseeraum – und umgekehrt. Das erfordert eine ausgefeilte Logistik im Hafen. So versorgt ein Überseeschiff, das in Hamburg entladen wird, im Schnitt 40 bis 60 Feederschiffe mit Ladung. Gleiches gilt für das Beladen. Mit 45 Feederdiensten verfügt Hamburg über das dichteste und leistungsfähigste Zubringer- und Verteilernetz in Nordeuropa. Der Hamburger Hafen zählt bis zu 160 Abfahrten von Feederschiffen pro Woche.

Aufgrund des erfolgreichen Starts mit dem ersten Kunden Unifeeder wird die FLZ weiter investieren. "Die FLZ ist derzeit in Gesprächen mit weiteren potenziellen Kunden. Und wir sind da ganz optimistisch", sagte FLZ-Chef Goller. Auch mit den Operateuren von Binnenschiffen ist die FLZ derzeit im Gespräch, um die Anbindung dieser Verkehre an den Hamburger Hafen zu verbessern.

In der Nordrange setzt die FLZ Maßstäbe. "Die FLZ ist in der Welt einzigartig. Sie stärkt eindeutig den Feederstandort Hamburg", sagte Bernd Bertram, Deutschlandchef der dänischen Reederei Unifeeder, die die meisten Feederverkehre für den Ostseeraum in Hamburg abwickelt. "Die Vorteile Hamburgs als Transshipment-Hub sind eine hohe Qualität und Flexibilität in der Feederschiffsabfertigung unter der Berücksichtigung der lokalen Bedingungen", sagte Bertram.

"Auch in der Krise dürfen wir nicht aufhören, mit Innovationen wie der FLZ die Qualität beim Containerumschlag in Hamburg zu steigern", sagte HHLA-Vorstand Dr. Behn. "Mit dem durch die FLZ verbesserten Service und den dadurch entstehenden kürzeren Umlaufzeiten erreichen wir am Ende eine höhere Kundenzufriedenheit. Das ist entscheidend, um bestehende Dienste an Hamburg zu binden und neue für Hamburg zu gewinnen", sagte Dr. Behn.

Die FLZ, die ihren Sitz am HHLA Container Terminal Tollerort (CTT) hat, steht mit ihren acht Mitarbeitern in ständigem Kontakt zu den drei HHLA Container Terminals Altenwerder, Burchardkai und Tollerort, dem Eurogate Container Terminal Hamburg und vier weiteren Terminals in Hamburg. Läuft ein Feederschiff den Hamburger Hafen an, organisiert die FLZ den optimalen Rundlauf an den Terminals, etwa die Anmeldung an den Liegeplätzen, mögliche Änderungen bei den Rotationen, Zubuchungen bei den Ladungen oder Abstimmungen der Arbeitsabläufe. "Wir vermeiden damit Wartezeiten und steigern die Produktivität der Feederoperateure", sagte Goller.

Der Rundlauf eines Feederschiffes, das im Hamburger Hafen Container für den Weitertransport mit einem Überseeschiff, etwa nach Asien oder Amerika, entlädt und neue Ladung beispielsweise für den Transport nach Stockholm aufnimmt, kann bis zu zwei Tage dauern. Eine Koordination durch die FLZ kann diesen Rundlauf um bis zu 30 Prozent beschleunigen. Verspätet sich beispielsweise ein Überseeschiff, das den Eurogate Container Terminal anlaufen soll, gibt es dort freie Kapazitäten für die Beladung eines Feederschiffes. Die FLZ leitet das Schiff dann dorthin. So entfallen Wartezeiten.

"Die FLZ ist ein wichtiges Instrument, um die Feederverkehre im Hamburger Hafen effizient für alle Beteiligten zu koordinieren. Das spart Zeit und Kosten", so Peter Zielinski, Geschäftsführer des Eurogate Container Terminal Hamburg und Beiratsmitglied der FLZ. "Und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Zeit und Kosten kritische Größen."

Durch den überproportionalen Einbruch der osteuropäischen Volkswirtschaften als Folge der schweren Wirtschaftskrise verzeichnete Hamburg 2009 einen deutlichen Rückgang bei den Feederverkehren. Zudem relativieren der Einbruch bei den Charterraten und niedrige Bunkerkosten die verkehrsgeografischen Vorteile des Hamburger Hafens, weil Zubringerverkehre von den Beneluxhäfen um die Nordspitze Dänemarks herum in den Ostseeraum wirtschaftlich dar-stellbar sind. "Die Feederverkehre in Hamburg haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. Wir hoffen auf Steigerungen im Jahr 2010", sagte HHLA-Vorstand Dr. Behn.

HHLA und Eurogate haben sich frühzeitig das Ziel gesetzt, Anläufe von Zubringerschiffen im Hamburger Hafen besser zu koordinieren. Im vergangenen Jahr gründeten die beiden Terminalbetreiber schließlich ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die HHLA mit 67 Prozent und Eurogate mit 33 Prozent beteiligt ist. Die Reederei Unifeeder ist der erste Kunde der FLZ.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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