Hohe Nachfrage nach Lagerflächen in Österreichs Ballungsräumen

2020 und 2021 ist die Fertigstellung von insgesamt rund 385.000m² neue Logistikflächen in Wien, Linz und Graz geplant. Die Nachfrage wird vor allem durch den Onlinehandel, Paketlogistik, Baumärkte sowie Lebensmittelhändler vorangetrieben. 

Der Onlinehandel gilt als einer der stärksten Nachfragetreiber für den österreichischen Logistikmarkt. In der Zeit der Corona-Sperre hat der Onlinehandel – vor allem mit Lebensmitteln – einen Aufschwung erlebt, sodass davon auszugehen ist, dass das prognostizierte Plus von 34 Prozent im Onlinehandel von 2019 bis 2024 (Quelle: Euromonitor) übertroffen wird.

Die Covid-19 Maßnahmen führten auch in anderen Logistikbereichen zu einem starken Anstieg des kurz- bis mittelfristigen Flächenbedarfs. Die Nachfrage nach Lagerflächen in der Nähe von Ballungszentren ist dabei besonders groß. Aufgrund der großen Konkurrenz um stadtnahe Grundstücke greifen Entwickler vermehrt auf bestehende Lagerflächen mit älteren Gebäudestandards sowie brachliegende Industrieareale (Brownfields) zurück und adaptieren diese, erklärt Franz Kastner, Associate Director Industrial & Logistics bei CBRE Österreich.

Wien bleibt der Logistikmarkt mit der stärksten Nachfrage. In und um Wien wurde von CBRE Ende 2019 ein Bestand von ca. 2,4 Mio.m² Logistikflächen erhoben, bis Ende 2021 sollen ca. 295.000m² dazukommen. „Wien ist und bleibt aufgrund der hohen Nachfrage der wichtigste Logistikmarkt in Österreich“, so Franz Kastner. Am gefragtesten sind Flächen im Wiener Stadtgebiet, sowie moderne Standorte im Osten und Süden von Wien mit guter Verkehrsanbindung; der Norden hat sich ebenfalls als Logistikregion etabliert.

Rund zwei Drittel der ca. 870.000m² Logistikflächen am Standort Graz entfielen Ende 2019 auf Gebäudeklasse A – somit ist Graz der modernste Logistikstandort Österreichs. Sowohl bestehende als auch entstehende – darunter auch spekulative – Flächen sind auf die Gemeinden Werndorf / Wundschuh, Kalsdorf sowie Zettling im Süden von Graz konzentriert. Durch die für 2025 geplante Fertigstellung der Koralmbahn und die damit verbundene Anbindung an die europäischen Wirtschaftsräume im Norden und Osten sowie die schnellere Verbindung zu den Adriahäfen – die auch heute bereits gut mit dem Cargo Center Graz in Werndorf verbunden sind – wird der Standort aufgewertet.

Mit rund 1,8 Mio.m² Flächen ist Linz bzw. der oberösterreichische Zentralraum der zweitgrößte und zentralste Logistikstandort in Österreich. Die zentrale Lage und die damit verbundenen kurzen Transportwege zu den Nordhäfen sowie fast ganz Österreich ist eines der wichtigsten Argumente für den Logistikstandort Linz. Die Nachfrage nach geeigneten Flächen ist hoch, das Angebot allerdings eingeschränkt. „Durch das geringe Flächenangebot könnten zukünftige Projekte eher am Rand des oberösterreichischen Zentralraumes realisiert werden“, spekuliert Kastner.

Mit rund 500 Mio. Euro wurde im Jahr 2019 so viel in österreichische Logistikimmobilien investiert wie noch nie zuvor. Ausländische Investoren waren mit einem Anteil von mehr als zwei Drittel am aktivsten. „Nach dem Rekordjahr 2019 gehen wir 2020 davon aus, dass sich das Investititonsvolumen für Industrie- und Logistikimmobilien aufgrund des Angebotsmangels und der aktuellen Krise auf rund 300 Mio. Euro belaufen wird“, analysiert Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE.

CBRE Group (New York Stock Exchange: CBG) ist das weltweit führende Unternehmen für Gewerbeimmobilien. Das in Los Angeles ansässige Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros weltweit, arbeitet für Immobilieneigentümer, Investoren und Mieter auf der ganzen Welt. CBRE ist in Österreich seit 1991 mit Firmensitz in Wien vertreten.

www.cbre.at

 

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