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HV POLIT-TALK „Wien Wahl 2020“: Spitzenpolitiker stellten sich Fragen der heimischen Händlerschaft

Wirtschaftspolitische Experten diskutierten am 29. September im Pressesaal des HV. Corona, Tourismuszonen und Verkehrsberuhigung als zentrale Themen.

Wien wählt – der Wahlkampf zur Landtags- und Gemeinderatswahl am 11. Oktober 2020 nähert sich langsam seinem Höhepunkt. Gestern Abend stellten sich die wirtschaftspolitischen Experten der sechs größten wahlwerbenden Parteien im Handelsverband den Fragen von HV-Geschäftsführer Rainer Will.

Jörg Neumayer (SPÖ) sprach sich u.a. für eine Attraktivierung des Wiener Handels sowie für eine Aufrüstung der Unternehmen in der Bundeshauptstadt mit digitalem Wissen aus. „Maßnahmen, die man in Corona-Zeiten setzt, etwa der Aufbau eines Webshops, sollten auch nach Corona wirken.“ In puncto 
Tourismuszonen gab sich der SPÖ-Spitzenpolitiker verhalten, eine Öffnung an Sonn- und Feiertagen dürfe nicht auf dem Rücken der kleinen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschlossen werden.

Udo Guggenbichler (FPÖ) plädierte u.a. für ein innovatives Wirtschaftskonzept: „Wir brauchen dringend eine Lehrlingsoffensive. Es ist mittlerweile unfassbar schwierig, gute Lehrlinge zu bekommen. Wir brauchen aber auch eine Bildungsoffensive und eine Tourismusoffensive, vor allem für die Post-Corona Zeit.“ Hier müsse man stärker auf den nationalen Tourismus setzen, der bis dato vernachlässigt wurde.

Hans Arsenovic (Die Grünen) hob die Bedeutung des Umweltschutzes gerade auch in Krisenzeiten hervor: „Wir müssen aufpassen, dass sich nach der Corona-Krise und der Wien-Wahl auch etwas zu Gunsten des Klimas ändert!“ Sein Herzensprojekt sei es, Wien zur Klimahaupstadt zu machen. Den bisherigen Corona-Hilfen stellte Arsenovic ein positives Zeugnis aus, so auch den Gastro-Gutscheinen: „Die Gastro-Gutscheine waren nicht nur eine Hilfe für die Wiener Wirte, sondern auch ein Dank an die Menschen dafür, dass sie den Lockdown durchgehalten haben.“

Markus Gstöttner (ÖVP) fokussierte in seinen Statements auf die ÖVP-Kernthemen wie Bildung, Digitalisierung der Wirtschaft und Integration durch Leistung. Der ÖVP Kandidat bilanzierte positiv über die bisher zur Verfügung gestellten Corona-Hilfen. Ein wesentliches Ziel der Neuen Volkspartei sei auch der Erhalt bzw. die Schaffung neuer Arbeitsplätze: „Dafür müssen wir jetzt Impulse setzen, etwa die Schaffung von Tourismuszonen in Wien. Bevor eine autofreie Innenstadt kommt, ist es wichtiger, die Lohnnebenkosten und Bagatell-Gebühren zu senken.“

Christoph Wiederkehr (Spitzenkandidat der NEOS) empfahl in seinem Eingangsstatement rasche Maßnahmen zur Förderung der Kaufkraft: „Der Handel ist von der aktuellen Krise besonders stark betroffen. Wir müssen jetzt die Kaufkraft anschieben – durch eine Senkung der Lohnnebenkosten und die Abschaffung von unnötigen Gebühren können wir für Entlastung sorgen.“ Zur Unterstützung des innerstädtischen Handels brauche es überdies Planungssicherheit für Betroffene, aber auch eine Belebung der Einkaufsstraßen und die aktive Bekämpfung von Leerstand. Auch der weitere Ausbau der Wiener Verkehrsmittel sei entscheidend.

Christian Höbart (Team HC Strache) wiederum bezeichnete Corona als schlimmste Krise der zweiten Republik mit einem dramatischen Wirtschaftseinbruch von -14%: „Der ZickZack-Kurs von Bund und Stadt Wien sowie die laufende Angstmacherei in der Kommunikation sind einfach nicht gut.“ Stattdessen brauche es jetzt eine Entrümpelung der Gebühren und eine Abflachung der Hierarchien.

„Wir freuen uns über den laufenden Austausch und insbesondere darüber, dass alle Parteien dem Handel eigene Schwerpunkte widmen“, so Handelssprecher Rainer Will, der die Diskussion moderierte, abschließend.

Aufgrund der Covid-19-Situation und der neuen Vorgaben der Bundesregierung fand der HV POLIT-TALK ohne Publikum vor Ort statt. Das Event wurde hierfür digital begleitet, ein Online-Video wird in Kürze auf www.retail.at bereitgestellt.

Den vollständigen Nachbericht zum HV POLIT-TALK finden sie HIER.

Rückfragen & Kontakt:
Handelsverband
Mag. Gerald Kuehberger, MA
Pressesprecher
Tel.: +43 (1) 406 22 36 – 77
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