Innofreight und Knauf gewinnen den VCÖ-Mobilitätspreis
Der Transport von Naturgips vom Bergwerk Tragöß im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zum Knauf-Werk in Weißenbach bei Liezen stellt eine besonders nachhaltige Logistiklösung dar. Statt wie übliche Diesel-Lkw einzusetzen, haben das Gütertransportunternehmen Innofreight und der Baustoffhersteller Knauf ein System entwickelt, das den Schienenverkehr und elektrisch betriebene Lkw kombiniert.
Dabei befördern E-Lkw die speziellen CityLogistics-Container von Innofreight zum Bergwerk in Tragöß, wo sie mit Naturgips beladen werden. Anschließend fahren die Lkw zum Güterbahnhof in Kapfenberg, wo die Container direkt auf Waggons verladen und per Bahn zum Knauf-Werk nach Weißenbach bei Liezen transportiert werden. Dieses Vorgehen spart nicht nur Emissionen, sondern optimiert auch die Logistikabläufe.
„Zur Umsetzung des Projekts haben wir eine der größten Ladestationen für E-Lkw in Österreich in Bruck an der Mur errichtet. Hier können bis zu zehn E-Lkw gleichzeitig geladen werden“, gibt Peter Wanek-Pusset, Eigentümer und CEO von Innofreight, bekannt. So würden die Stromspitzen optimal genutzt, da die Fahrzeuge die Elektrizität über Nacht „tanken“. „Diese Bemühungen werden nun honoriert“, freut sich Peter Wanek-Pusset.
Eine weitere Innovation des Projekts ist die effiziente Nutzung der sogenannten „Rekuperationstechnologie“. Auf dem Weg aus dem Tal hinaus laden die E-Lkw ihre Batterien zu einem großen Teil durch Bremsenergierückgewinnung wieder auf. Dadurch können die Fahrzeuge bis zu fünf Fahrten zwischen Tragöß und dem Güterbahnhof absolvieren, was die Effizienz erheblich steigert.
Das neue Transportsystem hat auch direkte Vorteile für die Anwohner in Tragöß. Vor der Umstellung wurden täglich bis zu 40 Fahrten mit Diesel-Lkw abgewickelt. Heute sind es nur noch rund 22 Fahrten mit den deutlich leiseren und emissionsfreien E-Lkw. Zusätzlich sorgt die Abdeckung der CityLogistics-Container mit Planen für eine geringere Staubbelastung im Straßenverkehr, was den Lebenskomfort der Anwohner weiter verbessert.
Auch Knauf Logistikleiter Herbert Moser berichtet von positiven Erfahrungen seit der Umsetzung des neuen Logistikkonzepts: „Durch den Einsatz der neuen E-Lkws können wir drei Tonnen mehr Gips laden, sodass jede zehnte Fahrt entfällt. Wir verlagern fast 100 Prozent von der Straße auf die Schiene. 80.000 bis 90.000 Tonnen Naturgips werden so befördert, weitere 20.000 Tonnen mit E-Lkw direkt in unser Werk nach Weißenbach geliefert. Wenn wir weiter nach Liezen schauen, entfallen durch dieses intermodale Logistikkonzept 6.000 Fahrbewegungen pro Jahr.“
www.vcoe.at; www.innofreight.com; www.knauf.com
Quelle: OEVZ