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Ja zur Ökologisierung – Belastungen und Entlastungen müssen aber im Verhältnis stehen

„In der Transportbranche haben wir die Entwicklungen zur ökosozialen Steuerreform sehr genau beobachtet. Die CO2-Bepreisung trifft uns Transporteure ja besonders, da die Brennstoffkosten in unserer Branche einen hohen Anteil an den betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten ausmachen“, sagt Günther Reder, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Aus diesem Grund müsse es für die Mehrbelastung der Branche auch Kompensationen geben.

„Es darf nicht vergessen werden, dass die Transportbranche mangels verfügbarer Alternativen derzeit noch auf den Einsatz von fossilen Treibstoffen, allen voran Diesel, angewiesen ist. Damit Österreichs Transporteure nicht über Gebühr belastet werden, sind daher Entlastungsmaßnahmen so lange notwendig, bis es zu einem entsprechenden Markthochlauf von alternativen Antrieben samt Ladeinfrastruktur kommt“, fordert Reder.

Mit einfach umsetzbaren Maßnahmen Emissionen reduzieren.
Die Branche sei natürlich bereit, ihren Beitrag zur Erreichung der EU-Emissionsziele zu leisten. „Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die keine aufwendige Infrastruktur benötigen und dem Staat auch nichts kosten. Es braucht nur den Mut, diese Einsparungspotenziale zu erkennen und zu nützen“, sagt Reder. Konkret geht es um folgende Maßnahmen, mit denen heute schon CO2 Einsparungen erzielt werden können:

  • Abschaffung des Nach-60ers für LKW: Motoren, die heute in Verwendung sind, verbrennen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 80 km/h wesentlich effizienter als bei 60 km/h. Mit einer Abschaffung des Nacht-60ers würden somit CO2 Emissionen gesenkt. „Oftmals geäußerte Bedenken des Lärmschutzes sind überholt, da moderne Fahrzeuge lärmarm sind und die Asfinag ihre Lärmschutzmaßnahmen weitestgehend umgesetzt hat“, so Reder.
  • Förderung von LNG/CNG: Studien belegen ein hohes CO2-Einsparungspotential von Erdgas im Vergleich zu Diesel. Deshalb fordert der Fachverband vergünstigte Mauttarife für alle Fahrzeuge mit Alternativantrieben, also auch für solche mit verflüssigtem (LNG) oder komprimierte Erdgas (CNG).
  • Einsatz von Lang-LKW: „Ein Lang-LKW ist ausdrücklich kein Gigaliner, sondern ein LKW der sich an das bestehende zulässige Gesamtgewicht hält. Die Vorteile liegen auf der Hand und entstehen vor allem bei großvolumigen Waren“, sagt Reder. So werden bei gleicher Kapazität nur mehr zwei statt drei Zugmaschinen benötigt und eine Treibstoffersparnis von 25 % erzielt.
  • Erhöhung des höchst zulässigen Gesamtgewichts bei schweren Aufbauten: Ein Drittel aller Fahrzeuge hat schwere Aufbauten wie etwa Ladekräne oder Kippvorrichtungen. „Durch eine moderate und technisch unproblematische Gewichtserhöhung um 10 % könnten Lastkraftfahrzeuge effizienter genutzt werden, was wiederum erhebliche CO2-Einsparungen bewirkt“, erläutert Reder. Ähnliches gelte für die Einführung von Fünf-Achs-(Solo-)Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von 40t.

„Wir alle stehen in den Startlöchern, wenn es darum geht, LKW mit alternativen Antrieben einzusetzen. Sie sind aber schlichtweg noch nicht verfügbar. Um die Versorgung der Bevölkerung weiter sicherzustellen und trotzdem CO2 auch schon heute einzusparen, appellieren wir daher an die Regierung, unsere Vorschläge umzusetzen“, so Reder abschließend. (PWK665/DFS)

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