Karriere mit Mechatronik

 Berufs-Chancen und Ausbildungswege in Oberösterreich

Pressekonferenz mit:

  • Präsident Fritz Enzenhofer, Landesschulrat für Oberösterreich
  • KommR DI Dr. Clemens Malina-Altzinger, Obmann Sparte Industrie der WKO Oberösterreich
  • Ing. Johann Fiedler, Landesinnungsmeister der Mechatroniker Oberösterreich
  • DI (FH) Christian Altmann, Leiter des Mechatronik-Clusters

am 25. September 2007 zum Thema Karriere mit Mechatronik: Berufs-Chancen und Ausbildungswege in Oberösterreich

Mechatronik – Stärkefeld in Oberösterreich
Der Maschinen- und Anlagenbau (und damit die Mechatronik) ist mit über 12 Mrd. € Umsatz das stärkste Wirtschaftsfeld in Oberösterreich. Gut ausgebildete Fachkräfte sind gefragt. Jungen Menschen bietet das Zukunftsfeld Mechatronik viele spannende Möglichkeiten, einen Beruf mit besten Karriere- und Verdienstaussichten zu wählen. Die interdisziplinäre Verbindung von Mechanik, Elektronik und Informationstechnologie eröffnet den ausgebildeten MechatronikerInnen Berufschancen in verschiedenen Branchen und unterschiedlichsten Funktionen in den Unternehmen (F & E, Produktion, Qualitätsmanagement, Verkauf usw.).

Neue Broschüre „Mechatronik-Ausbildung in Oberösterreich“
Die neu aufgelegte Broschüre „Mechatronik-Ausbildung in Oberösterreich“ informiert über die zahlreichen Ausbildungsangebote im Zukunftsfeld Mechatronik. Ziel ist, bei Jugendlichen das Interesse an der Technik zu wecken und sie für eine Ausbildung im Bereich der Mechatronik zu begeistern. Vor allem Mädchen sollen motiviert werden, in die Technik einzusteigen.

Informationsoffensive an den Schulen – 40.000 Broschüren werden verteilt
Die Broschüre ist in einer Auflage von 40.000 Stück erschienen und wurde vom Mechatronik-Cluster in Zusammenarbeit mit der Landesinnung der Mechatroniker und der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich herausgegeben. Unterstützt wird die Initiative auch vom Land Oberösterreich. Verschiedene Ausbildungswege von der Lehre über HTLs, Fachhochschulen bis zum Studium werden in der Broschüre vorgestellt. Junge MechatronikerInnen berichten über ihre Erfahrungen während der Ausbildung und später im Berufsleben. Mit Unterstützung des Landeschulrates für Oberösterreich wird die Broschüre in den nächsten Wochen an den Abschlussklassen aller oberösterreichischen Schulen verteilt.

Zahlreiche Initiativen für „Jugend in die Mechatronik“
Der Mechatronik-Cluster, die WKO Oberösterreich, die Innung der Mechatroniker und der Landesschulrat setzen zahlreiche weitere Initiativen, um Jugendliche für die Technik und im Speziellen für die Mechatronik zu interessieren (z. B. Traumberuf Technik, Technik-Rallye, Mechatronikpreis MEC, Technikbox usw.).

 
Präsident Fritz Enzenhofer, Landesschulrat für Oberösterreich

Schulsystem mit Zukunft
Oberösterreich ist mit mehr als einem Viertel der österreichischen Industrieexporte unbestritten das Industriebundesland Nummer 1. Dies ist nicht zuletzt einem zukunftsorientierten Schulsystem, das hervorragend ausgebildeten Nachwuchs hervorbringt, zu verdanken. Die Schulen gehen schon heute in Planung und Angeboten darauf ein, was von Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gebraucht werden wird.

Junge Menschen für technische Ausbildungen begeistern
Die Sicherung eines technisch hervorragend ausgebildeten Mitarbeiternachwuchses ist eine der größten Herausforderungen zur Erhaltung unseres Wirtschaftsstandortes. Angesichts der demografischen Entwicklung ist es daher Gebot der Stunde, mehr junge Menschen für technisch-orientierte Ausbildungsrichtungen zu begeistern. Ein wesentlicher Bereich schulischer Ausbildung beschäftigt sich bereits mit Mechatronik, die sowohl an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen als auch im dualen Weg an den Berufsschulen unterrichtet wird.

Geringes Interesse der Mädchen an technischen Berufen
Die Ausbildungswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die junge Menschen in ihrem Leben treffen. Aus Mangel an Information entscheiden sich Jugendliche und vor allem Mädchen häufig für klassische Berufs- und Ausbildungsfelder. Etwa die Hälfte der jungen Frauen wählt den Einstieg in drei Dienstleistungsbranchen: Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Dem gegenüber ist der Anteil der Berufseinsteigerinnen in die Technik nach wie vor sehr bescheiden.

Broschüre informiert über die Mechatronik-Ausbildung in OÖ
Mit der vorliegenden Informationsbroschüre wird Abhilfe geschaffen. Die Broschüre „Mechatronik-Ausbildung in Oberösterreich“ informiert über die zahlreichen Ausbildungsangebote im Zukunftsfeld Mechatronik. Ziel ist, bei Jugendlichen das Interesse an der Technik zu wecken und sie für eine Ausbildung im Bereich der Mechatronik zu begeistern. Immerhin gibt es in diesem jungen innovativen Beruf hervorragende Karriere- und Verdienstaussichten.

40.000 Broschüren werden an den Schulen verteilt
Die Broschüre ist in einer Auflage von 40.000 Stück erschienen und wurde vom Mechatronik-Cluster in Zusammenarbeit mit der Landesinnung der Mechatroniker und der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich herausgegeben. Unterstützt wird die Initiative auch vom Land Oberösterreich. Verschiedene Ausbildungswege von der Lehre über HTLs, Fachhochschulen bis zum Studium werden in der Broschüre vorgestellt. Junge MechatronikerInnen berichten über ihre Erfahrungen während der Ausbildung und später im Berufsleben. Mit Unterstützung des Landeschulrates für Oberösterreich wird die Broschüre in den nächsten Wochen an den Abschlussklassen aller oberösterreichischen Schulen verteilt.

Zahlreiche Initiativen des LSR für „Jugend in die Technik“
Der Landesschulrat setzt außerdem eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten – meist auch in Kooperation mit der Wirtschaft – um junge Menschen für die Technik zu begeistern:

• „Traumberuf Technik“ ist eine Informationskampagne zum Thema „Technische Studienmöglichkeiten und Jobchancen im Industrie- und Technologiebundesland Oberösterreich“. Die Initiative wurde von der WKO Oberösterreich, Sparte Industrie, der Johannes Kepler Universität und den Fachhochschulstudiengängen OÖ ins Leben gerufen. Sie soll AHS-SchülerInnen der 6. und 7. Klassen technische Ausbildungswege aufzeigen und neue berufliche Horizonte eröffnen.

• Die EXPERIMENTALE 2007 fand von 2. bis 4. Juli 2007 am Messegelände Wels statt. Für drei Tage entstand das größte je von Schulen in Oberösterreich organisierte Experimentierfeld. SchülerInnen aller 46 oberösterreichischen AHS und aus 16 oberösterreichischen BMHS boten in 65 Stationen „Naturwissenschaften zum Anfassen“. Experimente aus den Bereichen Biologie, Chemie und Physik luden zum Angreifen, zum selbst Probieren, Berühren, Spielen und – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Begreifen ein.

• „Technik erleben im Grundschulalter“ war das Motiv für die Entwicklung der Technikbox. Mit den darin enthaltenen Experimentiermaterialien können Volksschulkinder beobachten, ausprobieren, Thesen aufstellen und prüfen lernen. Diese kindgerechte und motivierende Wissensvermittlung prägt eine positive Einstellung zur Technik.

Angebote für Hochbegabte und Aktionen für Mädche
n

Außerdem gibt es speziel
le Angebote für Hochbegabte durch den Verein Stiftung Talente (Technik als Bestandteil der Sommerakademien, Projektwoche angewandte Mathematik). Dazu kommen einige Aktionen, die speziell Mädchen und junge Frauen ansprechen sollen, wie den Girls Day, die Powergirls, MUT (Mädchen und Technik) oder FIT (Frauen in der Technik).

Neue HTLs und Lehre mit Matura
Neue Ausbildungsschienen, die vom LSR (und vom Land Oberösterreich, speziell von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer) vorangetrieben wurden/werden: Gründung von 5 HTLs seit dem Jahr 1999 (Perg, Grieskirchen, Traun, Andorf und Ried). Das Modell OÖ „Lehre mit Matura“ soll ab dem Schuljahr 2008/09 starten. Dabei haben Berufsschüler die Möglichkeit, sich gratis auf die Berufsmatura vorzubereiten.

 
KommR DI Dr. Clemens Malina-Altzinge, Obmann der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich

Oberösterreichische Industrie benötigt mehr Mechatroniker
Mechatronik ist für die oberösterreichische Industrie eines der zentralen Ausbildungs- und Technologiefelder. Einen besonders starken Mechatronikbezug weisen die Maschinen- und Metallwarenindustrie, die Fahrzeugindustrie sowie die Elektro- und Elektronikindustrie auf. Diese drei Branchen beschäftigen zusammen 45.500 Mitarbeiter. Dies entspricht einem Anteil von 44,3 Prozent an den gesamten Industriebeschäftigten Oberösterreichs (102.780). Mit einem Produktionswert von 12,71 Mrd. Euro liegt der Anteil dieser Branchen auch wertmäßig bei knapp 45 Prozent.

„Eine wichtige Voraussetzung für den internationalen Erfolg dieser Industriebranchen ist die ausreichende Verfügbarkeit von hochqualifizierten Mitarbeitern. Die Betriebe benötigen mechatronisch-orientierte Mitarbeiter auf allen Ebenen – vom Lehrling bis zum Universitätsabsolventen“, unterstreicht der Obmann der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich, KommR DI Dr. Clemens Malina-Altzinger, die Bedeutung der Mechatronikausbildung für die oberösterreichische Industrie. Gerade im Bereich der Uni- und FH-Absolventen sieht die Sparte Industrie jedoch besonderen Handlungsbedarf. Sie hat daher bereits vor längerem „Traumberuf Technik“ gestartet, das AHS-Schüler für technische Studien an Fachhochschulen oder Universitäten motivieren soll. Der Jugendfolder Mechatronik stellt nun eine weitere Maßnahme in diesem Technikschwerpunkt der Sparte dar.

Mechatronik-Absolventen der Uni Linz verdoppeln
Mechatronik wird an der Johannes Kepler Universität Linz seit 1990 unterrichtet und ist das am stärksten nachgefragte Studium an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Seit Bestehen des Mechatronikstudiums konnten 639 Diplomanden und 130 Doktoranden erfolgreich abschließen. Im letzten Jahr war ein erfreulicher Anstieg auf 74 Diplomanden (gegenüber ca. 50 in den Vorjahren) zu verzeichnen. Die Zahl der Studienanfänger lag im letzten Studienjahr bei 93 und damit etwas über den Vorjahren (ca. 80).

„Aus Sicht der oberösterreichischen Industriebetriebe bietet das Mechatronikstudium StudentInnen mit der Bereitschaft zu vernetztem Denken, innovativen Ideen und vertieftem technischen Interesse ideale Entfaltungsmöglichkeiten“, so Industriesprecher Malina-Altzinger. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Praxisnähe des Mechatronikstudiums an der Johannes Kepler Universität Linz, das ab dem Wintersemester 2007 auf das Bachelor- und Mastersystem umgestellt wird. Immer wieder von der Industrie geforderte Themen wie „Leichtbau“ und „Konstruktionswerkstoffe für den Maschinenbau“ werden in die neuen Lehrpläne integriert. Damit erfolgt eine weitere Intensivierung der praxis-orientierten Ausrichtung.

Wie aktuelle Rückmeldungen von Unternehmen und Uni-Instituten zeigen, liegt der Bedarf der Betriebe eindeutig über den derzeit verfügbaren Absolventenzahlen. Die Sparte Industrie unterstützt daher den weiteren Ausbau der Mechatronik mit neuen Instituten und Werbemaßnahmen für das Mechatronikstudium. Mittelfristig sollte eine Verdoppelung der Absolventenzahlen angestrebt werden.

Praxisbezogene Ausbildung an der Fachhochschule weiter forcieren
Die FH OÖ bietet am Campus Wels mehrere Studiengänge mit Mechatronikbezug an. So vermittelt der berufsbegleitende Studiengang „Mechatronik/Wirtschaft“ fundiertes technisches Wissen und auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Diesen Diplomstudiengang haben bis jetzt 274 Studenten erfolgreich absolviert. Die Anzahl der Studienanfänger liegt hier bei jährlich ca. 45. Ein weiterer mechatronik-orientierter Studiengang, der bereits auf das Bachelorsystem umgestellt wurde, ist Automatisierungstechnik. Dieser ist mit bisher insgesamt 572 Absolventen der stärkste technische Studiengang und konnte im letzten Studienjahr mit 75 Studienanfängern einen beachtlichen Wert erzielen.

Mechatronik-orientierte Absolventen der FH Wels sind bei den oberösterreichischen Industriebetrieben sehr begehrt. Die praxis-orientierte Ausbildung und die Praktika während des Studiums führen dazu, dass die Absolventen schnell für konkrete Aufgabenbereiche eingesetzt werden können. In diesem Zusammenhang interessant ist auch der starke Anstieg von Absolventen des FH-Studienbefähigungslehrganges für Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung (Verdoppelung innerhalb von zwei Jahren auf 200 Personen).

Die Fachhochschulen tragen dem Bedarf der oberösterreichischen Wirtschaft immer wieder Rechnung und adaptieren ihre Studiengänge bzw. ergänzen das Angebot an Studiengängen. So ist der im Vorjahr neu eingeführte Studiengang „Entwicklungsingenieur Maschinenbau“ eine Antwort auf den mehrfach von Betrieben geäußerten Wunsch nach einer verstärkten Maschinenbau-Ausbildung in Oberösterreich. Heuer neu gestartet wurde der Studiengang „Verfahrenstechnische Produktion“.

Die Sparte Industrie unterstützt auch die Erweiterungen bei den FH-Studiengängen und die Bewerbung dieser praxis-orientierten Ausbildungsschienen. „Damit sollte eine Steigerung der Studentenzahlen um ca. 20 Prozent möglich sein“, hofft Spartenobmann Malina-Altzinger auf einen deutlichen Zuwachs in diesem Bereich.

Vielfältige Berufschancen für Mechatroniker
Die interdisziplinäre Verbindung von Mechanik, Elektronik und Informationstechnologie eröffnet den Absolventen vielfältige Berufschancen in verschiedenen Branchen und unterschiedlichsten Funktionen in den Unternehmen (Forschung & Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement, Verkauf usw.). „Die mechatronischen Anforderungen werden in den nächsten Jahren weiter zunehmen und damit in der oberösterreichischen Wirtschaft noch mehr interessante und zukunftsträchtige Arbeitsplätze für FH- und Uni-Absolventen bieten“, so Spartenobmann Malina-Altzinger.

 
Ing. Johann Fiedler, Landesinnungsmeister der Mechatroniker Oberösterreich

Mechatronik bestimmt unseren Alltag
Die Mechatronik – das interdisziplinäre Zusammenwirken mechanischer, elektronischer und informationstechnischer Systeme – ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Seien es programmierbare Haushaltsgeräte, Handys, die fotografieren oder die Technik im Auto. Aber auch für die Wirtschaft ist sie ein wichtiger Faktor. Gerade im Bereich Automatisierung ist Mechatronik eine Schlüssel-Technologie, die einen wesentlichen Beitrag zur Produktivität – und damit zum Erfolg – unserer Unternehmen leistet.

Wirtschaft benötigt gut ausgebildete Facharbeiter
Mechatronik ist eine oberösterreichische Kernkompetenz und damit ein Kernanliegen der oberösterreichischen Wirtschaft. Mit einer ausgezeichneten Forschungs-
und Bildungslandschaft sowie eine
m starken Maschinen- und Anlagenbau gilt Oberösterreich als Mechatronik-Bundesland Nummer 1. In Zukunft gilt vermehrt, dass moderner Maschinenbau mit Mechatronik gleichzusetzen ist. Um den Wirtschaftsstandort allgemein und den Maschinen- und Anlagenbau im Speziellen langfristig und nachhaltig zu sichern sind qualifizierte Mitarbeiter in diesem Bereich unumgänglich. Der Ausbildungsfolder Mechatronik leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Zahl an Auszubildenden und Studierenden auf dem Gebiet der Mechatronik.

Lehrberufe mit Zukunft
Die Verfügbarkeit von Facharbeitern ist für die Wirtschaft auch in Zukunft ein zentraler Faktor. Damit trotz sinkender Geburtenjahrgänge und trotz des Trends, nach Möglichkeit höhere Schulen zu besuchen, eine ausreichende Anzahl an Lehrlingen ausgebildet werden kann, sind Hauptschulen und Polytechnische Schulen außerordentlich bemüht, einen noch größeren Anteil von SchülerInnen so zu qualifizieren, dass möglichst viele in einem Lehrberuf Fuß fassen können. Und hier wird durch Information besonderer Wert darauf gelegt, dass zukunftsträchtige Lehrberufe ausgewählt werden. Vor allem Mädchen soll bewusst werden, dass es noch andere, lukrativere Lehrberufe gibt als die typischen zehn, in denen sich zwei Drittel der Mädchen ausbilden lassen.

Mechatronik-Lehrberuf stark nachgefragt
Der Lehrberuf Mechatronik wird an der Berufsschule 5 in Linz unterrichtet. Die Entwicklung der Schülerzahlen zeigt einen deutlichen Trend nach oben. Im Schuljahr 2000/2001 waren es 82 Jugendliche, die sich zum Mechatroniker ausbilden ließen. Die Anzahl hat sich seither um mehr als 300 Prozent erhöht! Von den neun verschiedenen Elektrolehrberufen, die an der Berufsschule 5 gelehrt werden, hat die Mechatronik mit insgesamt 384 Lehrlingen im Schuljahr 2006/2007 mit Abstand die meisten Auszubildenden. Leider ist der Anteil an weiblichen Lehrlingen nach wie vor gering: Nur acht Mädchen werden derzeit unterrichtet.

Erfolgreich mit der Werkmeisterschule
Die Ausbildung zum/r MechatronikerIn ist keine Sackgasse: Es gibt eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten wie z. B. die Werkmeisterschule. Sie wird von den größeren Bildungsinstituten wie BFI oder WIFI angeboten und dauert zwei Jahre. Nach erfolgreichem Abschluss der Werkmeisterschule, der erfolgreich abgelegten Unternehmerprüfung und einer mindestens zweijährigen fachlichen Tätigkeit hat man die Möglichkeit sich selbständig zu machen und ein entsprechendes Gewerbe anzumelden.

Lehre mit Matura
Die Ausbildung zum Facharbeiter wurde auch durch die Möglichkeit einer Berufsreifeprüfung aufgewertet. Jeder Lehrabsolvent hat die Möglichkeit, mit unterstützenden Kursen (zumeist von den Einrichtungen für Erwachsenenbildung angeboten) eine Vollmatura an einer AHS oder BMHS abzulegen. Damit ist anschließend der Besuch einer Fachhochschule oder einer Universität möglich. Ab dem Schuljahr 2008/09 haben Berufsschüler außerdem die Möglichkeit, sich gratis auf die Berufsmatura vorzubereiten.

Karriere nach der HTL
Höhere Technische Lehranstalten vermitteln ebenfalls eine abgeschlossene Berufsausbildung. Danach steht  es den Absolventen frei, sich weiterzubilden oder direkt ins Berufsleben einzusteigen. Einen Mechatronik-Abschluss erhält man in den HTLs in Braunau, Linz, Steyr und Wels. Nach einer mindestens 1 œ -jährigen fachlichen Tätigkeit kann man sich selbständig machen und ein entsprechendes Gewerbe anmelden.
 

DI (FH) Christian Altmann, Leiter des Mechatronik-Clusters

Bedeutung der Mechatronik nimmt zu
Die Fähigkeit, innovative Produkte zu schaffen, ist die zentrale Herausforderung für den Erhalt des wirtschaftlichen und sozialen Wohlstandes in Oberösterreich. Der Mechatronik kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Es ist festzustellen, dass die Funktionalität von Produkten zunimmt und der Automatisierungsgrad in der Produktion ständig ansteigt. Dies passiert einerseits durch die zunehmende Rolle der Elektronik und andererseits durch die wachsenden Anforderungen an Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Eine weitere Entwicklung ist eine immer besser funktionierende Mensch-Maschine-Kommunikation. Diese Trends treten früher oder später in allen Bereichen des Maschinenbaus auf.

Vernetzte Mechatronik-Kompetenz
Mit der Gründung des Mechatronik-Clusters (MC) Anfang 2003 wurde diesen Rahmenbedingungen Rechnung getragen. Das Ziel des Clusters hat sich in den beinahe fünf Jahren nicht verändert: Ein technologieorientiertes Netzwerk zu knüpfen und die Cluster-Partner in ihrer Innovationsfähigkeit und somit Wettbewerbskraft zu unterstützen. Aktuell sind rund 220 Unternehmen sowie F&E- und Bildungseinrichtungen als Partner gelistet.

MC als Informations- und Kooperationsplattform
Der Mechatronik-Cluster versteht sich als Informations- und Kooperationsplattform für Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Geräte- und Apparatebau, deren spezifischen Zulieferunternehmen und Dienstleistern sowie entsprechenden F&E-, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen. Der Cluster versorgt seine Partner-Unternehmen mit entscheidungsrelevanten Informationen, unterstützt sie bei der Öffentlichkeitsarbeit und erleichtert den Zugang zu neuen Märkten. Um den Unternehmen einen Erfahrungsaustausch in ungezwungener Atmosphäre zu ermöglichen, werden regelmäßig Fachveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen, Stammtische und Erfahrungsaustauschrunden organisiert. Eine weitere wichtige Aufgabe des Clusters ist die Initiierung und Begleitung von Kooperationsprojekten. So können Unternehmen innovative Ideen mit geeigneten Partnern effizient realisieren und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

MechatronikerInnen von morgen
Ein besonders Anliegen des MC ist es, das Thema Mechatronik schon den jungen Leuten näher zu bringen und die Unternehmen bei der Lösung des Fachkräftemangels zu unterstützen.
Zahlreiche Aktivitäten wurden in diesem Bereich bereits gestartet: 

  • die Verleihung des Mechatronikpreises MEC
  • die Initiierung von Erfahrungsaustauschrunden zwischen HTLs und Unternehmen
  • die Konzeptionierung des Themenfelds Mechatronik bei der Technik-Rallye
  • die Neuauflage der Informationsbroschüre über Ausbildungs-möglichkeiten in der Mechatronik in Oberösterreich 

Dass der Cluster mit derartigen Aktivitäten genau den Bedürfnissen der Firmen entspricht, zeigt das große Interesse der Unternehmen. In der Infobroschüre präsentieren sich z. B. insgesamt 40 Betriebe und haben so zur Finanzierung beigetragen.

Mechatronik-Preis MEC für die besten Studienarbeiten
Ein weiterer Beitrag zu „Jugend in die Mechatronik“ ist der Mechatronik-Preis MEC, der von der Industriellenvereinigung OÖ, des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins ÖIAV und des MC für die besten oberösterreichischen Studienarbeiten im Bereich der Mechatronik verliehen wird. Ausgezeichnet werden die besten Diplomarbeit an einer oberösterreichischen Fachhochschule und die beste Diplomarbeit und Dissertation an der Johannes Kepler Universität in Linz. Der Preis wurde im Zuge des Internationalen Forums Mechatronik im Oktober 2006 erstmals verliehen und wird auch im Herbst 2007 erneut vergeben.

Erfahrungsaustausch zwischen HTLs und Unternehmen forcieren
Um Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, potenzie
lle Arbeitnehmer schon frühzeitig kennenzulernen, s
tartet der Mechatronik-Cluster mit einer Erfahrungsaustauschrunde zur Verbesserung der Kooperationen zwischen Unternehmen und Höheren Technischen Lehranstalten. Heute am 25. September findet die erste Veranstaltung mit der HTL LiTec in Linz und der HTL Neufelden statt. An diesem Nachmittag werden die Direktoren der HTLs ihre Ausbildungsangebote und konkreten Kooperationsangebote den Unternehmen vorstellen. Die Unternehmensvertreter haben die Möglichkeit ihre Wünsche, aus Sicht eines erfolgreichen Betriebes, an die Schulrepräsentanten zu adressieren. Weitere Erfahrungsaustauschrunden folgen im Oktober und November mit den HTLs in Ried, Vöcklabruck, Braunau, Steyr und Wels.

MC unterstützt die Technik-Rallye für Mädchen
Mit der Technik-Rallye des Arbeitsmarktservice Oberösterreich haben Schülerinnen der 7. und 8. Schulstufe die Möglichkeit, noch vor ihrer Berufsentscheidung ihre technisch-handwerklichen Fähigkeiten zu entdecken und zu erproben. Unter der Anleitung der Fachfrauen stellen die Mädchen selbständig Schlüsselanhänger aus Metall, Bilderhalter aus Holz oder Handyhalter aus Kunststoff her. Ab dem Schuljahr 2007/2008 finden nun erstmals Technik-Rallyes zum Themengebiet Mechatronik statt. Der Mechatronik-Cluster und das Unternehmen Festo unterstützten das AMS bei der Konzeptionierung der Workshops. Das Interesse der Mädchen an der Mechatronik ist enorm. Zahlreiche Schulen haben bereits vom AMS Technik-Rallyes zum Themenbereich Mechatronik angefordert.

Clusterland Oberösterreich GmbH
Mag. Bettina Krczal
Kommunikation
A-4020 Linz, Hafenstrasse 47-51; Bauteil B, Stiege 2, 4. Stock
FN 271378k, Landesgericht Linz
Tel: +43/732/79810-5174
Fax: +43/732/79810-5170
E-Mail: bettina.krczal@clusterland.at

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