Keine Karriere ohne breites Wirtschaftswissen
Wer glaubt, man brauche nicht mehr als Hilfsbereitschaft und viel Arbeitseifer, um anderen (oder der Umwelt) zu helfen, hat sich geirrt: Aufbau und Leitung von Non-Profit-Organisationen – also Unternehmen, die nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind – erfordern ausgezeichnete wirtschaftliche Kenntnisse. „Ohne wirtschaftliche Ausbildung läuft heute gar nichts mehr“, sagt Helmut Hütter, Geschäftsführer der Österreichischen NPO-Akademie, die zu Jahresbeginn ihre Pforten geöffnet hat. Ein „wirtschaftliches“ Umdenken hat in der Branche vor etwa zehn Jahren eingesetzt. Das hat vor allem zwei Gründe: Erstens vergibt der Staat mehr Sozialprojekte an NGO und zweitens entdecken immer mehr Profitunternehmen den Geschäftsbereich Non-Profit. Basiswissen nötig Als Muss in der heutigen Ausbildung gelten Fächer wie Betriebswirtschaft, Marketing oder Personalmanagement. Noch einen Schritt weiter geht man beim NPO-Stufenprogramm des Österreichischen Controller Institutes. Dort erhalten alle Teilnehmer ein fundiertes Basiswissen in den Bereichen Finanz-, Rechnungswesen und Kostenrechnung. Äusserst beliebt sind in der Branche auch Lehrgänge bzw. Universitätslehrgänge im Sozialmanagement – diese werden an den Wirtschaftsuniversitäten in Wien und Linz angeboten und dauern meist drei Semester. Weiters bemüht sich die Fundraising-Branche um mehr Verständnis für ihre Anliegen und insgesamt mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Dazu bietet der Verband der Fundraising Manager (FMA) gemeinsam mit dem Wifi Wien eine Ausbildung zum Fundraising-Manager an. Auch hier stehen wirtschaftliches Grundwissen sowie eine vertiefte PR- und Kommunikationsausbildung im Vordergrund. Vereinsobfrau von FMA ist Rote Nasen-Chefin Monica Culen. Die Schwerpunkte des Verbands sieht sie in einer Plattformbildung, der Durchsetzung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden und der Vernetzung von NGO und der Wirtschaft. |