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KV-Verhandlungen in Metalltechnischer Industrie abgeschlossen

IST-Löhne und -Gehälter steigen im Schnitt um 7,44 %, KV-Grundstufen um 7 %

In der vierten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie (MTI) konnte heute Nacht eine Einigung erzielt werden. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Wir haben heute im Interesse des sozialen Friedens in Österreich mit den Gewerkschaften einen Abschluss für die 137.000 Beschäftigten in unserer Branche vereinbart. Die IST-Löhne und -Gehälter steigen im Durchschnitt um 7,44 %. Das ist eine Anerkennung für die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sichern so ihre Kaufkraft, nehmen aber auch Rücksicht auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Unternehmen.“

Der KV-Abschluss besteht aus den folgenden Bausteinen:

  • Die prozentuelle Erhöhung der IST-Löhne und -Gehälter um 5,4 %, dazu kommt ein Fixbetrag von 75,- Euro, das bedeutet im Schnitt und sozial gestaffelt eine Erhöhung von 7,44 %.
  • Die KV-Löhne und -Gehälter werden in der Grundstufe um 7 % erhöht, die Vorrückungswerte bleiben unverändert.
  • Zulagen und Aufwandsentschädigungen werden ebenso um 7 % erhöht.
  • Bei den Lehrlingseinkommen gibt es eine dreijährige Regelung, die bis 2024 zu einer Erhöhung der Entgelte im 1. Lehrjahr auf 1.050,-, im 2. Lehrjahr auf 1.270,-, im dritten Lehrjahr auf 1.625,- und im 4. Lehrjahr auf 2.110,- Euro führt.

Einmalzahlungen, die mittels der extra geschaffenen gesetzlichen Regelung der Bundesregierung für diesen Zweck gänzlich steuerfrei gewesen wären, sind von den Gewerkschaften kategorisch abgelehnt worden.

Christian Knill: „Wir stehen vor sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeiten. Der Krieg in der Ukraine wird weiterhin für eine angespannte Situation bei den Energiepreisen und der allgemeinen Teuerung sorgen, der Abschwung hat auch unsere Branche erreicht. Umso wichtiger ist es, dass wir einen Abschluss erzielen konnten und die Betriebe damit Planungssicherheit bekommen. Unverständlich ist für uns nach wie vor, dass die Gewerkschaften das Angebot von steuerfreien Einmalzahlungen nicht angenommen haben, denn dies hätte den Beschäftigten einen noch deutlicheren Reallohnzuwachs gebracht. Das ist tatsächlich als fahrlässig zu bezeichnen und gegen die Interessen der Beschäftigten. Die Sozialpartner sind in Zukunft besonders gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern.“

Über die Metalltechnische Industrie.
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2021 einen Produktionswert von rund 43,8 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragehinweis:
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Geschäftsführerin
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at
www.metalltechnischeindustrie.at

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