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LogiMAT 2007 in Stuttgart, Auszeichnung „Bestes Produkt“

 
Auszeichnung „Bestes Produkt“ für Dematic, SAVOYE und Indumont

Anlässlich der 5. Internationalen Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss LogiMAT 2007 wurden wieder drei Aussteller für eine Innovation mit dem Preis „Bestes Produkt“ ausgezeichnet.

München/Stuttgart. „Für den Preis kommen nur Produkte aus der Intralogistik in Be-tracht, die durch Praxisnähe, Rationalisierung von Abläufen und Kostensenkung überzeugen“, erklärte Prof. Willibald Günthner von der VDI Gesellschaft Förder-technik Materialfluss Logistik VDI-FML bei seiner Laudatio auf der LogiMAT 2007 in Stuttgart. Im Vordergrund stehe der Nutzen für den Anwender bei der Rationalisie-rung und Steigerung der Produktivität in der Logistik. Damit setzte das Fachjurymit-glied die Messlatte sehr hoch. Übersprungen haben sie diesmal die Unternehmen

  • Dematic GmbH & Co. KG, Offenbach,
    in der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“
  • Indumont AG, Pieterlen, CH,
    in der Kategorie „Beschaffen, Fördern, Lagern“
  • SAVOYE GmbH, Mönchengladbach,
    in der Kategorie „Kommissionieren, Verpacken, Sichern“

Die prämierten Produkte kommen aus gänzlich unterschiedlichen Anwendungs-bereichen und spiegeln die Vielfalt in der Intralogistik wider. Ausgezeichnet wurden ein automatisierter Deichselgabelstapler, ein optimiertes Verpackungskonzept für Kommissionieranlagen und ein Konzept für die Direktkopplung von SPS und SAP aus dem Bereich des Lagermanagements.

Diese Produkte hatten in einem Auswahlverfahrens die Nase vorn, bei dem eine Jury aus Wirtschafts-, Wissenschafts- und Medienvertretern eine Vielzahl von Bewerbun-gen nach einem objektiven Punkte-Schemata gesichtet und bewertet hat.

Der Fachjury gehören an:

  • Prof. Dr.-Ing. Willibald Günthner, TU München, VDI Gesellschaft Fördertech-nik Materialfluss Logistik VDI-FML
  • Norbert Hamke, Chefredakteur der Fachzeitschrift
    Hebezeuge Fördermittel
  • Prof. Dr. –Ing. Rolf Jansen, Universität Dortmund, Institut für Distributions- und Handelslogistik IDH des VVL e.V.
  • Prof. Dr. –Ing.Wolf Michael Scheid, Technische Universität Ilmenau
  • Tobias Schweikl, Redakteur der Fachzeitschrift LOGISTRA
  • Dr. Petra Seebauer, Chefredakteurin der Fachzeitschrift LOGISTIK HEUTE

Die Preisträger erhielten im Rahmen eines Festaktes auf der LogiMAT 2007 repräsentative Medaillen und Urkunden.

 

Bestes Produkt in der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ 

In der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ ging die Auszeichnung in diesem Jahr an den SUBDRIVER der Dematic GmbH & Co. KG. Es handelt sich dabei um ein Verfahren zur direkten Anbindung von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) an SAP R/3. Als Hersteller von För-dereinrichtungen verfügt Dematic über tiefgehende Erfahrung in der Automatisierung von Logistiksys-temen. Zudem hat sich die hauseigene Software- und Beratungsabteilung auf die Automatisierung in der Lagerlogistik im Umfeld des Host-Systems SAP spezialisiert.

Bisher werden je nach Funktionsumfang Lagerverwaltungsrechner (LVR) oder Materialflussrechner (MFR) eingesetzt, um die Lücke zwischen SPS und SAP LES (Logistics Execution System) zu schließen. Diese sog. „Middleware“-Softwaresysteme müssen auf eigenen Rechnern installiert werden und verur-sachen dadurch Kosten, die durch einen direkten Datenaustausch zwischen SPS und SAP-System ver-meidbar wären. Aus Sicht des SAP-Systems erfolgt die Kommunikation zu seinen Partnersystemen stets über Funktionsaufrufe, die so genannten Remote Function Calls (RFC), während eine SPS TCP/IP-basierte Netzwerktelegramme nutzt. Um diese „Sprachbarriere“ zu umgehen, können anstatt der klassischen Middleware-Lösung auch zusätzliche SAP-Module und Gatewayserver eingesetzt wer-den, die eine Verbindung der Systeme ermöglichen. Gemeinsam ist allen bisher vorhandenen Lösun-gen die Eigenschaft, dass es nach wie vor nicht zu einem direkten Datenaustausch zwischen der SAP-Anwendung und der SPS kommt.

Genau an dieser Stelle setzt die Dematic-Lösung an. Sie stattet die SPS mit der Fähigkeit aus, SAP-Aufrufe in SPS-Nachrichten zu übersetzen und umgekehrt. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer RFC-fähigen SPS-Baugruppe. Zentraler Baustein dieser Lösung ist der SUBDRIVER-Baustein, der sich auf Grund standardisierter Schnittstellen und Abmessungen einfach an die SPS-Baugruppe an-schließen lässt. Dieser Baustein sorgt für die oben erwähnte Übersetzung zwischen RFC und TCP/IP und ermöglicht damit die Direktkopplung von SAP und SPS.

Diese Direktkopplung bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Der Projektaufwand sinkt, da ein komplettes Teilgewerk nicht beplant, realisiert, getestet und in Betrieb genommen werden muss.
  • Die Investitionen für Hardware und Anwendungssoftware der Middleware entfallen, ebenso die Kosten für Überwachung, Wartung und Upgrades für die gesamte Nutzungsdauer der Systeme.
  • Die Beschränkung auf eine SPS-Baugruppe und der Verzicht auf mechanische Komponenten wie Festplatten oder pflegebedürftiger Software in Form von Datenbanken sorgen für einen wartungs-freien Betrieb.
  • Die Lizenzkosten für Betriebssysteme und Datenbanken entfallen.
  • Bei direkter Anbindung der SAP LES Anwendung an die SPS müssen keine zusätzlichen SAP Kom-ponenten eingeführt werden.
  • Der Einsatz von speziell geschultem Personal mit Spezialwissen ist , der diesem neuartigen Verpackungs-konzept zu Grunde liegt, ist eine Anpassung der Kartonhöhe an dessen Füllhöhe um auf diese Weise das optimale, also das kleinstmögliche Verpackungsvolumen zu erhalten. Besonders interessant ist diese Lösung, wenn der Anwender über ein heterogenes Sortiment verfügt und das genutzte Karton-volumen daher stark variiert. Auch wenn Transportkosten eine bedeutende Rolle spielen und deshalb die Zahl der Transporte möglichst gering gehalten werden soll, kommt der Nutzeneffekt des JIVARO® Konzepts zum Tragen.

In jedem Fall bietet eine optimierte Packungsgröße den Vorteil reduzierter Versandkosten. Zudem werden die Produkte durch die angepasste Verpackung bereits im gefalteten Karton gesichert. Die Füllhöhenanpassung und das Verschließen der Kartons erfolgt beim Verpackungskonzept JIVARO® in vier Schritten:

1. Messen der Füllhöhe und Einschneiden der Ecken
2. Faltmarkierung
3. Falten
4. Aufsetzen des Deckels und Verschließen

Der Clou dabei ist, dass der gesamte Prozess von nur einnicht notwendig.
In Summe führen diese Punkte zu einer Senkung der Investitions- und Betriebskosten der Logistik-IT und zu einer vereinfachten Verfahrenslandschaft, die sich in der betrieblichen Organisation leichter betreuen lässt.

Dies macht die SUBDRIVER Lösung nicht nur für den Einsatz beim Total Resource Management (TRM) oder Extended Warehouse Management (EWM) interessant, sondern eignet sich ausdrücklich auch für die Automatisierung und Modernisierung in einer reinen WM/LES-Umgebung.

Seit Dezember letzten Jahres ist eine erste mit dem Dematic SUBDRIVE ausgestatte Anlage in Berlin im produktiven Einsatz und auch vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) wird das Produkt als ä
ußerst innovativ angesehen. Eine Pate
ntanmeldung sollte rechtzeitig zur LogiMAT 2007 veröffentlicht werden. 
 
 

Bestes Produkt in der Kategorie „Kommissionieren, Verpacken, Sichern“ 

Auf dem Gebiet „Kommissionieren, Verpacken, Sichern“ heißt der diesjährige Preisträger SAVOYE mit der Karton-Verpackungsmaschine JIVARO®. Der Grundgedankeer Maschine ausgeführt wird. Dadurch kön-nen zwei manuelle Arbeitsplätze eingespart werden. Gleichzeitig beugt eine Durchsatzrate von bis zu 16 Kartons pro Minute Engpässen im Verpackungsprozess vor. Die verschlossenen Kartons weisen einen festen Stand auf und sind somit weiterhin einwandfrei stapelbar.

Aber auch in Sachen Umweltschutz kann das JIVARO® -Konzept punkten. Zum einen führt eine Redu-zierung des durchschnittlichen Kartonvolumens zu einem besseren Füllungsgrad beispielsweise von LKWs. Durch das kleinere Volumen der Kartons können mehr Kartons in einen LKW geladen werden, was zu einer Reduzierung des LKW-Aufkommens auf den Straßen führt. Es ist von einer Steigerung des Raumnutzungsgrades um bis zu 40% die Rede.

Zum anderen ergeben sich Verbesserungen bezüglich des Recyclings der leeren Kartons. Da in den Kartons kein Leerraum entsteht wird auch kein Füllmaterial benötigt, das kostenaufwändig verarbeitet und entsorgt werden muss. Außerdem kommen die JIVARO® Kartons ohne Laschen aus, wodurch der Kartonverbrauch je nach Kartongröße um bis zu 20% reduziert werden kann.

SAVOYE reagiert mit dem Verpackungskonzept JIVARO® auf die Veränderungen der Versandstruktur und schöpft das Optimierungspotential von Kartons mit schlechtem Füllungsgrad aus. Dadurch bietet das System dem Endnutzer Einsparungen bei Versand- und Materialkosten und führt gleichzeitig zu weniger LKWs auf den Straßen. 
 
 

Bestes Produkt in der Kategorie „Beschaffen, Fördern, Lagern“ 

Im Bereich „Beschaffen, Fördern, Lagern“ fiel die Wahl auf die Indumont AG aus der Schweiz. Sie überzeugte die Jury mit ihrem Deichselstapler INHILIFTER TSP 140-Laser. Im Prinzip ist der INHI-LIFTER eine Kombination aus einem Deichselgabelstapler und einem Fahrerlosen Transportfahrzeug (FTF).

Als Basisfahrzeug diente der Serien-Stapler NOVA TSP140 der Firma ATLET. Der Einsatzzweck des INHILIFTER unterscheidet sich nicht von dem anderer Gabelstapler. Er kann für das Lagern, das Sta-peln oder den innerbetrieblichen Transport von Paletten oder Gitterwagen verwendet werden und unterstützt eine effiziente Kommissionierung von Waren. Neu an dem Produkt der Firma Indumont ist, dass sich all diese Aufgaben wahlweise automatisch, manuell oder kombiniert erledigen lassen.
Die Fahrkurse und Lastwechsel können direkt per Teach-In Verfahren aufgezeichnet werden oder via CAD-Plan in die Fahrzeugsteuerung geladen werden. Die Wegfindung erfolgt mittels Laser-navigation, für die Gewährleistung der Sicherheit sorgen ein Sicherheits-Laserscanner, Lichttaster unter den Gabelspitzen und mehrere Not-Aus-Schalter am Fahrzeug. Arbeiten mehrere Stapler im Verbund, übernimmt ein Leitrechner die Koordination der Fahrzeuge und deren Aufträge.

Der innovative Aspekt einer kombinierten Nutzung sowohl als FTF als auch als manuellen Stapler soll im Folgenden anhand zweier Beispiele aufgezeigt werden:

Als erstes Beispiel dient die halbautomatische Beladung eines LKWs an einer Laderampe. Der INHI-LIFTER erhält vom Leitrechner Informationen über die Waren, die er vom Lagerregal zur LKW-Rampe transportieren soll. Diese Transportaufträge werden vom Fahrzeug automatisch ausgeführt. An der Rampe übernimmt der LKW-Fahrer den Stapler und transportiert die Palette manuell auf die Ladebrü-cke des LKWs und fährt den INHILIFTER anschließend wieder zurück auf die Laderampe. Nach Betäti-gen der Automatiktaste am Fahrzeug holt dieses die nächste Palette automatisch aus dem Lagerregal.

Auch im Bereich der Kommissionierung finden sich Anwendungsfelder für den INHILIFTER. Beim ma-nuellen Online-Kommissionieren von Waren mittels mobiler Datenerfassung (MDE) kann die Lagerad-resse, welche dem Kommissionierer auf sein MDE-Gerät übermittelt wird, ebenfalls via Breitbandfunk an den Deichselstapler übertragen werden. Auf diese Weise kann sich das Fahrzeug selbstständig vor der jeweiligen Lageradresse positionieren und dem Kommissionierer die Fahrt von Lagerplatz zu Lagerplatz ersparen. Der Kommissionierer kann die Waren auf den vom Fahrzeug mitgeführten Ladungsträger laden und anschließend direkt den nächsten Auftrag abarbeiten. Dadurch lässt sich die Kommissionierzeit markant reduzieren.

LogiMAT
Xenia Kleinert
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