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Medizin-Mechatroniker Werner Baumgartner warnt vor der Verwendung von FFP-Atemschutzmasken in Supermärkten

Im heutigen JKU Corona Update der Johannes Kepler Universität Linz hat Prof. Werner Baumgartner vom Institut für Medizin- und Biomechatronik die unterschiedliche Wirkung von Schutzmasken erläutert. Während der klassische Mund- und Nasenschutz umstehende Personen schützt, dienen FFP-Atemschutzmasken meistens nur dem Selbstschutz. KI-Experte Bernhard Nessler (JKU) hat den Datenschutz-Standard beim Projekt Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT) erläutert.

„Die Materialen einer FFP-Maske schützen sehr gut vor dem Eindringen. Dadurch braucht es aber auch ein Rückschlagventil, weil man sonst damit kaum Luft einatmen könnte. Das bedeutet aber auch, dass die Luft, die man ausatmet ungefiltert ausgeatmet werden kann. Der Träger ist also sehr gut geschützt, aber die Umgebung – also andere Menschen, werden hier kaum geschützt“, so Baumgartner. „Es ist also relativ witzlos, eine solche Maske beim Einkaufen zu tragen.“ Wer also andere Menschen schützen möchte, solle auf OP-Masken (Mund-Nasen-Schutz) bzw. selbstgebastelte Masken setzen.

Der Versuch, möglichst tragfähige und gut schützende Masken zu schaffen, sei gerade von großer Bedeutung aber auch mit Schwierigkeiten versehen. „Für möglichst gute Masken brauche ich möglichst viele Fasern in möglichst vielen dünnen Lagen übereinander. Das Problem: Je kleiner diese Fasern, umso günstiger wird das Verhältnis, um die problematischen Artikel abzufangen.“ Die Folge ist aber, sie haften an „wie der Gekko an einer Oberfläche“. An der JKU forsche man deshalb mit Spinnen, die mit trockenen Fasern operieren. „Die Struktur, die hier auf den Hinterbeinen von Spinnen funktioniert, wollen wir in der Produktion von künstlichen Fasern auch zum Funktionieren bringen.“

„Tracking-Apps haben nur Sinn, wenn sie miteinander kommunizieren können“
„Einen Sinn haben die vielen verschiedenen Tracking-Apps, die jetzt überall produziert werden nur dann, wenn sie miteinander kommunizieren können. Sonst sind wir alle kleine Inseln und die europäische Reisefreiheit wird es zumindest für das nächste Jahr weiter nicht mehr geben. Das Ziel unserer Arbeit ist, die europäische Reisefreiheit und die Bewegungsfreiheit wieder zu bekommen, keine Privatsphäre dabei aufgeben zu müssen, aber trotzdem nicht beobachten zu müssen, wie Menschen an Covid-19 sterben. Das ist verhinderbar, also ist es unsere Aufgabe es zu verhindern“, sagte Bernhard Nessler.

Prof. Irene Tiemann-Boege erläuterte die Abläufe von PCR-Tests und warum es hier in den vergangenen Tagen und Wochen teilweise Engpässe gab und wo die Schwierigkeit beim Erreichen von positiven Testergebnissen liegt. „Wir können heute Tests mit 100 Viren als positiv erkennen. Wissenschaftlich können wir aber nicht eindeutig beantworten, ab welcher Virenanzahl man ansteckend.“

Die gesamte Sendung kann unter https://www.jku.at/news-events/news/jku-corona-update/ nachgesehen werden.

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Mag. Jürgen Schwarz
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