Nachhaltigkeit liegt im Trend!

Dass sich rund um Leoben geballtes Know-how zum Themenkomplex Nachhaltigkeit und Green Logistics befindet, hat sich längst herumgesprochen. Und obwohl man meinen könnte, schon genug zu wissen, gibt es im Hinblick auf Wissenschaft und Wirtschaft immer wieder Neues zu entdecken.

Heutzutage ist es längst nicht mehr damit getan, eine Ware zu produzieren. In Zeiten der Ressourcenverknappung bei gleichzeitig wachsenden Müllbergen ist es das Gebot der Stunde, auf Nachhaltigkeit zu achten und Produkte über ihren gesamten Lifecycle hin zu betrachten. Der Ablauf der Stoffe und der Energie von der Erzeugung bis hin zur Entsorgung steht daher auch 2011 wieder im Mittelpunkt des Leobener Logistik Sommers, der am 22. und 23. September bereits zum 9. Mal über die Bühne geht.

Faktor Ökonomie
Nachhaltige Produktion, am besten ohne Abfallstoffe und ohne Energie zu verbrauchen, ist aktuell noch Utopie. Vielerorts sind schon Lösungen vorhanden, aber oft herrscht das Vorurteil, dass dadurch die Kosten steigen und die Herstellung zwar ökologisch, aber nicht ökonomisch wertvoll ist. Mit diesem Vorurteil wollen die Experten des Logistik Sommers aufräumen, denn die umweltfreundliche Alternative muss nicht immer gleich teurer sein, wenn sich dadurch beispielsweise an anderer Stelle – Stichwort Rohstoffpreis – Kosten reduzieren lassen. „Dipl. Soz.-Oec.; Dipl. Betriebswirt Henning Hilmer, Managing Director Cleanaway Management GmbH, wird auf die Komplexität der Frage nach Ökonomie in Einweg- und Mehrwegsystemen eingehen”, verrät em. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Albert F. Oberhofer, Präsident des Logistik Club Leoben (Veranstalter, Anm.).

Forschung und Wissenschaft
Die Montanuniversität Leoben genießt international einen guten Ruf. Dass hier auch der Forschungsaspekt nicht zur kurz kommt, wird im Rahmen der Veranstaltung deutlich. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Technologiebereich, wie auch Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Wilfried Eichlseder, Lehrstuhl Allgemeiner Maschinenbau, verdeutlichen wird. Überhaupt widmet sich der Logistik Sommer 2011 den wissenschaftlichen Grundlagen nachhaltiger Konzepte und Technologien in der Logistik, natürlich aber auch deren praktischer Umsetzung. „Es soll aber auch deutlich werden, mit welchen Themen sich die Forschung aktuell befasst. Ein großes Fragezeichen steht beispielsweise hinter der fachgerechten Entsorgung der immer stärker eingesetzten Identtechnologien, wie RFID-Chips. Oder wie groß das Einzugsgebiet einer Biomasseanlage sein darf, damit der Transport noch nachhaltig ist“, nennt Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Zsifkovits, Lehrstuhl für Industrielogistik an der Montanuniversität, zwei Themengebiete. Nach der Theorie folgt jeweils ein Praxisbeispiel ausgewählter Industrieprojekte, um den Inhalt zu veranschaulichen.

Faktor Energieversorgung
Steckdosen und Stromversorgung sind für urbane Mitteleuropäer eine Selbstverständlichkeit. Doch spätestens beim eigenen Hausbau wird die Energie zum Thema, wenn Grundstücke erst aufgeschlossen und Leitungen verlegt werden müssen. Besagte Leitungen liefert in Leoben beispielsweise die „Energie Steiermark“, die seit Kurzem ihr Logistikzentrum Nord in Leoben betreibt. Wie genau der Materialfluss in einem Energiekonzern funktioniert – schließlich gibt es schiere Unmengen an unterschiedlichen Kabeln, Verbindungen und sonstigen Elementen – und wie man es schafft, ehemals 12 Lager an zwei Stützpunkten zu vereinen, darüber berichtet Ing. Norbert Linninger, Leiter der Fachabteilung Logistik, Energie Steiermark.

Praxisbeispiele und Besichtigungstour
Die SPAR-Gruppe verfügt in Österreich mit rund 1.500 Standorten über knapp 30 Prozent Marktanteil, bedenkt man die enorme Vielfalt und Stückzahl an Artikeln, ergibt das in Summe eine große Herausforderung an die Logistik. Ein gut funktionierendes Verteilzentrum ist dabei Goldes wert. Wie das Konzept für eine solche Anlage insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte aussehen kann, erzählt Ing. Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss, SPAR Österreichische Warenhandel-AG. Stephan Jöbstl, CEO, JCL Logistics wird mit seinem Beitrag über hochdynamische Multichannel-Distribution in der Textillogistik auf die Betriebsbesichtigung bei JCL Logistics in Werndorf einstimmen. Viele Wege führen nach Rom, heißt es. So gibt es auch viele Möglichkeiten und Ansätze, Logistik nachhaltig auszugestalten. Die Montanuniversität Leoben leistet ihren Beitrag auf der wissenschaftlichen Seite, die Unternehmen ihren auf der wirtschaftlichen. Aber Hauptsache, es geht in die richtige Richtung!

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